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Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz & Peter Griese
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falls er doch welche besaß, dann machte er keine Anstalten, sie einzusetzen.
    Lasst uns endlich gehen!, drängte Monk. Er ist in Ordnung und braucht unsere Hilfe nicht.
    Amer sah den Fremden lächeln – und war sofort von ihm eingenommen.
     
    Was er da vor sich stehen sah, durfte es nach allen bekannten naturwissenschaftlichen Gesetzen eigentlich nicht geben: drei humanoide Wesen, die sich ohne irgendeinen Schutz im Vakuum des Weltraums bewegten!
    Atlan fragte sich, ob er an Halluzinationen litt. Nach allem, was er durchgemacht hatte, konnte er das nicht völlig ausschließen. Er begann nach einer rationalen Erklärung zu suchen. Vielleicht verfügten die drei Geschöpfe über eine unsichtbare energetische Aura, die sie schützte. Trotz ihres seltsamen Aussehens handelte es sich bei den Unbekannten offenbar um Menschen. Sie besaßen eine rötlich schimmernde Haut, die ihren Körper wie eine Art Gelatine umhüllte, waren völlig haarlos, überschlank und mit überproportional langen Extremitäten ausgestattet.
    Aber es waren Menschen!
    Der Arkonide richtete sich vorsichtig auf. Je länger er die drei Fremden – einer davon war eindeutig eine Frau – beobachtete, desto stärker wurde sein Verdacht, dass es ihre seltsame Haut war, die sie vor den lebensfeindlichen Bedingungen des Weltraums schützte. Er fragte sich, auf welche Weise derart exotische Geschöpfe entstanden sein mochten.
    War es möglich ...?
    Nein!, dachte er. Dieser Gedanke ist einfach absurd.
    Warum weigerst du dich, das Naheliegende anzunehmen?, meldete sich sein Extrasinn. Es sind Solaner.
    Atlan ordnete noch immer seine Gedanken, als der Größte der drei Unbekannten ihm ein Zeichen machte. Es schien eine freundschaftliche Geste zu sein, auch wenn er nicht ganz sicher war.
    Der Arkonide lächelte. Er hatte den Eindruck, dass die anderen nicht weniger verwirrt waren als er.
    Wenn das Solaner waren, überlegte er, warum waren sie dann nicht bei dieser anderen Gruppe gewesen?
    Einem Impuls folgend, ging er in die Hocke und malte mit einer Hand zwei unsichtbare Kreise auf den Boden, die er mit zwei Querstrichen verband. Es war die einfachste Darstellung der SOL, die er sich vorstellen konnte, und wenn diese Wesen wirklich von diesem Schiff kamen, mussten sie ihn verstehen.
    Er hob den Kopf und sah, dass die drei Fremden nickten. Sie hatten begriffen und stimmten ihm zu. Das Unglaubliche entsprach den Tatsachen. Er deutete auf die Stelle, wo seine Finger über den Boden geglitten waren, dann zeigte er auf seine Brust.
    »Bringt mich zur SOL«, sagte er laut.

10.
     
    Als das riesige, fremde Flugobjekt die SOL in einer Entfernung von weniger als achtzig Kilometern passierte und sich dann wieder von ihr entfernte, wurden die drei Beiboote eingeschleust, die der High Sideryt losgeschickt hatte.
    Chart Deccon befahl einem der Magniden, die Berichte der Besatzungsmitglieder entgegenzunehmen und sofort an ihn zu übermitteln. Das war lediglich eine Anordnung zur Wahrung der Formen, denn Deccon zweifelte keinen Augenblick daran, dass die Mission keinerlei wichtige Ergebnisse gebracht hatte. Die Station war fremd und verlassen, sie würde ihr Geheimnis nicht preisgeben – das wusste der Anführer der SOLAG, ohne die Berichte gelesen zu haben.
    Deccon stellte eine Verbindung zur Zentrale her.
    »Wir haben den schwachen Trost«, sagte er sarkastisch, »dass dieses Gebilde früher am Ziel und damit im Zentrum von Mausefalle ankommen wird als wir.«
    »Warum gehst du eigentlich davon aus, dass uns dort etwas Bedrohliches erwartet?«, fragte Homer Gerigk. Deccon verzichtete auf eine Antwort. Wohin immer ihr unfreiwilliger Flug sie auch führen mochte, für Deccon stand es fest, dass an seinem Ende Tod und Zerstörung auf sie warteten. Umso dringlicher erschienen ihm konzentrierte Anstrengungen zur Flucht.
    »In den nächsten Tagen«, eröffnete er seinen engsten Mitarbeitern, »werden wir Pläne für einige Rettungsmanöver ausarbeiten. Ich bin sicher, dass wir längst noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben.«
    »Das ist ziemlich vage ausgedrückt«, warf ihm Ursula Grown vor. »Woran denkst du konkret?«
    »Zunächst einmal müssen wir aufhören, uns um bordinterne Dinge zu kümmern, so wichtig sie uns auch erscheinen mögen. Die Bewältigung der verschiedenen Krisen muss zurückstehen. Es geht jetzt nur noch um den Erhalt des Schiffes. Wir müssen die Mitglieder der unwissenden Kasten eine Zeit lang sich selbst überlassen, auch auf die Gefahr

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