Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz & Peter Griese
Vom Netzwerk:
Terra-Idealistin.
    Der Raum unter der Halle war nicht sehr hoch und angefüllt mit Rohren und Leitungssystemen.
    Hier lagen die Versorgungseinrichtungen dieses Abschnitts der SZ-1.
    Candyr hörte einen dumpfen Knall, als sich über ihm die Decke schloss. Es war stockdunkel. In diesen Zwischendecks gab es keine automatische Beleuchtung, aber Terranie schien an alles gedacht zu haben. Eine kleine Handlampe leuchtete auf.
    »Mir nach, Terraner«, flüsterte sie.
    Sie hasteten durch den niedrigen Raum. Candyr und Argan kamen mit ihrer geringen Körpergröße schnell voran. Valara und Lamina mussten sich häufig bücken, wenn dicke Rohre unterhalb der Decke den Weg verengten.
    Als sie einmal über in den Boden eingelassene Maschinen klettern mussten, drehte sich Candyr kurz um. In der Ferne glaubte er tanzende Lichter zu sehen.
    »Man verfolgt uns, Terranie«, sagte er hastig.
    »Ich werde den Brüdern der sechsten Wertigkeit zeigen, dass man wahre Terraner nicht aufhalten kann«, gab die Frau zurück. Sie bog hinter den Maschinen scharf nach rechts ab. Schon nach wenigen Metern endete der Gang vor einer Wand.
    »Dahinter ist ein Antigravschacht«, sagte sie. »Er führt bis Deck 18. Dort teilt ihr euch. Jeder muss allein durchkommen. Ich nehme einen anderen Weg.«
    Ihre Finger tasteten über die Wand und fanden die Verriegelung. Eine Metalltür glitt lautlos zur Seite.
    »Rein mit euch! Und grüßt mir die Erde.«
    Die beiden Weltraumgeborenen und der Extra schwangen sich durch die Öffnung.
    Valara schloss den Einlass hinter ihnen und horchte. Die Geräusche der sich nähernden Ferraten wurden lauter. Sie musste sich zuerst von dem zu großen und zu schweren Brocken trennen, der sie auf ihrer Flucht behinderte. Das Energiefeld schaltete sie vorsorglich ab, um eine Ortung zu vermeiden.
    Zwischen zwei Rohrleitungen fand sie ein geeignetes Versteck. Sie prägte sich die genaue Stelle ein, um ihr kostbares Symbol später wiederzufinden. Dann rannte sie den Weg zurück. An der Stelle, wo die Maschinen aus dem Boden ragten, kroch sie auf allen vieren, um nicht gesehen zu werden.
    Ein kurzer Blick zeigte ihr, dass die Verfolger nur noch zwanzig oder dreißig Meter entfernt waren. Lautlos eilte sie weiter. Da sich in diesem Zwischendeck, das allenfalls von Wartungsrobotern aufgesucht wurde, viel Staub angesammelt hatte, musste sie mühsam einen Hustenreiz unterdrücken. Auch zweifelte sie nicht daran, dass sie genügend Spuren hinterließ, um den Ferraten ihren Weg zu zeigen.
    Sie kam hier nur mit einer List unbehelligt heraus. Also schlug sie einen Bogen durch die Rohrleitungen und kehrte allmählich an den Ausgangspunkt ihrer Flucht zurück. Damit rechneten ihre Verfolger bestimmt nicht.
    Sie hörte die Stimmen und Schritte der Ferraten links von ihrer Fluchtrichtung. Auch waren vereinzelt Lichter zu sehen, die herüberblinkten und ihr halfen, Hindernisse rechtzeitig zu erkennen. Vorsichtig näherte sie sich der Stelle, an der sie den Zugang nach oben in die Halle wusste. Sie blieb wenige Meter davor stehen und verbarg sich hinter einem dicken, senkrecht verlaufenden Rohr des Klimasystems.
    Sie holte Piex aus ihrer Kombination und hängte ihn an das Rohr. Mit seinen kaum sichtbaren acht Füßen, an deren Enden Saugnäpfe waren, hielt sich das Tier an dem Rohr fest.
    Valara wartete mehrere Minuten, ob Piex loslassen würde. Auf den Gefahreninstinkt ihres kleinen Freundes konnte sie sich immer gut verlassen. Doch ihr Begleiter blieb ganz still an der Metallwand hängen. Valara schloss daraus, dass ihre Verfolger weit entfernt waren und dass niemand oben in der Halle wartete.
    Dennoch ließ sie äußerste Vorsicht walten. Sie steckte Piex wieder in die Tasche und begann nach oben zu klettern. Das Loch hatte sie schon vor drei Jahren von einem ihrer Helfer in den Boden schneiden lassen. So oder ähnlich sicherte sie jeden Ort ab, den sie als Imperium-Alpha auswählte.
    In der Halle brannte Licht, aber es war niemand mehr anwesend. Zwischen den umgefallenen Stühlen lagen zwei Männer ihrer Gruppe. Sie waren tot. Valara empfand tiefen Abscheu vor dem brutalen Vorgehen der Ferraten. Die anderen Mitglieder mussten in Gefangenschaft geraten sein. Damit war die Kernzelle ihrer Organisation gesprengt, denn nur noch die beiden Buhrlos und der harmlose Puschyde waren am Leben und in Freiheit.
    Der Rückschlag entmutigte sie jedoch nicht. Sie würde einen Neuaufbau beginnen, sobald es möglich war. Niemand würde sie daran hindern

Weitere Kostenlose Bücher