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Atlan TH 0003 – Der Katzer

Atlan TH 0003 – Der Katzer

Titel: Atlan TH 0003 – Der Katzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlev G. Winter & Hubert Haensel
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eine beinahe andächtige Stille.
    »Du kannst auf meine Unterstützung zählen«, versprach der Magnide schließlich. »Wir verfolgen beide dasselbe Ziel, wenngleich unsere Beweggründe unterschiedlicher Natur sind. Deshalb rate ich dir auch, auf keinen Fall Deccons Aufforderung zu folgen und dich zu stellen. Er wird dich ebenso in eine Falle locken und töten wollen, wie er es mit mir versucht hat. Nur dank meiner Roboter gelang es mir, zu fliehen und dem heimtückischen Anschlag zu entgehen. Der High Sideryt fürchtet mich, weil ich der SOL ebenfalls eine neue Bestimmung geben will. Sieh dich doch um, Atlan. Die Zustände, die an Bord herrschen, sind teilweise katastrophal. Im Mutterschiff und in der SZ-2 sieht es kaum anders aus als hier.«
    »Warum schreitet SENECA nicht ein?«, fragte der Arkonide. »Der Bordrechner besitzt zweifellos sämtliche Möglichkeiten, dies zu tun.«
    »SENECA ist schon lange gestört. Warum das so ist, weiß keiner. Selbst unsere Spezialisten sind ratlos.«
    »Und die Schläfer?«, fragte Atlan weiter. »Stimmt es, was man sich erzählt? Sollen sie geweckt werden, wenn der SOL große Gefahr droht?«
    »Der High Sideryt denkt gar nicht daran. Sein Stolz lässt es nicht zu, dass ein anderer als er das Schiff aus der Gefahr rettet, die uns von Mausefalle-Sieben droht. Der geheimnisvolle Zugstrahl ist nach wie vor wirksam. Alle Versuche, ihm zu entkommen, sind gescheitert.«
    »Wie viel Zeit bleibt uns?«
    »Ein bis zwei Wochen höchstens, wenn unsere Geschwindigkeit sich nicht gravierend verändert. Die SOL befindet sich bereits auf Bahnhöhe des drittletzten Planeten von Mausefalle-Sonne. Das System besteht insgesamt aus 23 Welten.«
    »Wir sind also gezwungen, etwas zu unternehmen.«
    »Auch gegen den Willen des High Sideryt.« Gerigk nickte eifrig. »Ich werde dich zunächst zu SENECA bringen. Vielleicht hast du als ehemals autorisierte Person mehr Glück als die anderen vor dir.«
    »Es war ohnehin meine Absicht, die Biopositronik bei der nächstbesten Gelegenheit zur Rede zu stellen«, sagte Atlan. Wohlweislich verschwieg er, dass er das schon einmal versucht hatte – mit sehr bescheidenem Erfolg. Homer Gerigk legte die Stirn in Falten.
    »Das Problem ist nur, unbemerkt ins Mutterschiff zu gelangen«, sagte er. »Die Zugänge werden von Robotern und SOLAG-Brüdern überwacht. Und gerade jetzt, nachdem der Versuch des High Sideryt scheiterte, mich zu beseitigen, werden die Schleusen besonders abgesichert sein.«
    »Gibt es keine andere Möglichkeit, die SZ-1 zu verlassen? Wie steht es mit den Transmittern?«
    »Ausgeschlossen. Wir könnten nur versuchen, die Wachen abzulenken. Jeder gewaltsame Durchbruch würde sofort weitergemeldet.« Homer Gerigk stockte. Plötzlich huschte ein Aufleuchten über seine Züge.
    »Deine Freunde ...«, rief er aus. »Ich weiß zwar nicht, wer sie sind, aber sie könnten uns helfen. Wir sollten sie so schnell wie möglich aufsuchen.«
    »Nein«, wehrte Atlan ab. »Wenn jemand geht, dann ich – und zwar allein. Hartem und die anderen vertrauen mir. Ich will nicht, dass ein dummer Zufall die SOLAG auf ihre Spur bringt.«

17.
     
    Es war gegen drei Uhr morgens. Die Nachtperiode, während der die Beleuchtung im Schiff auf ein Minimum reduziert wurde, ging langsam zu Ende. Noch herrschte Ruhe an Bord. Eine trügerische Ruhe allerdings, denn die Finsternis barg viele Geheimnisse. Dies war die Zeit der Ausgestoßenen, der Monster und Extras.
    Drei Schatten huschten über eines der untersten Decks der SZ-1. Sie verharrten kurz, schienen zu lauschen und eilten dann weiter.
    Marra und ihre beiden Töchter näherten sich dem Mittelteil der SOL. Die Frau hatte Angst. Sie spürte, dass Unheil in der Luft lag. Dennoch war es nun zu spät zum Umkehren. Sie hatte nicht den Mut besessen, Germa und Sylva zu sagen, dass sie sich fürchtete. Alle Selbstvorwürfe nutzten nichts. War es die Furcht, den Mädchen jede Illusion zu rauben, die sie nach wie vor zögern ließ?
    Der Zugang zum Antigravschacht war nahe. Ein Roboter hielt unmittelbar davor Wache.
    An dem kommen wir nie vorbei, dachte Marra. Aber vielleicht ist das gut so.
    Ein leises Geräusch schreckte sie auf. Jemand näherte sich. Jemand, der darauf bedacht war, den Klang seiner Schritte zu dämpfen.
    Marra sah die Sehzellen des Roboters aufblitzen, als dieser den Kopf in ihre Richtung wandte. Sie erstarrte förmlich und wagte kaum mehr zu atmen.
    Das Geräusch kam näher. Die Frau hatte nur noch Augen für das

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