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Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Titel: Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Detlev G. Winter
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ungewöhnlich gut versteckt haben. Uns trifft keine Schuld. Wir haben getan, was wir konnten. Aber wenn die Buhrlos ihn unterstützen, reichen die Mittel der SOLAG nicht aus. Die Gläsernen kennen die SOL besser als sich selbst.«
    »Entschuldigungen«, dröhnte Chart Deccon. »Ausflüchte. Beschönigungen.« Seine Klause schien ihm plötzlich zu eng zu werden. Er unterdrückte das Verlangen, einen Sessel hochzureißen und in die Interkomanlage zu schmettern. »Das ist alles, was ich immer und immer wieder höre.«
    Nurmer schüttelte den Kopf. Sein silberner Kinnbart, der fadenlang bis zur Brust reichte, machte die Bewegung mit.
    »Immerhin ist es uns gelungen, seinen Aufenthaltsort einzugrenzen«, kam es aus der Zentrale.
    »Wie das?«
    »Wir wissen, dass Atlan mit einer Gruppe von Buhrlos und Ferraten aus dem Schiff gebracht wurde. Vermutlich ist er an Bord der Korvette, die gerade gestartet ist und sich dem Quader nähert. Du selbst hast den Befehl dazu gegeben.«
    »Du musst mich nicht an meine Befehle erinnern. Wie weit ist das fremde Schiff noch entfernt?«
    »Weniger als dreitausend Kilometer. Und es kommt immer näher. Seine Geschwindigkeit ist größer als unsere.«
    »Atlan beobachtet also zusammen mit SOLAG-Leuten das näher kommende Schiff«, stellte der High Sideryt fest. »Dieser Mann hat eine verblüffende Eigenschaft. Er scheint kommen und gehen zu können wie ein Gespenst.«
    »Das mag so sein, doch im Moment handelt er in unserem Sinn.«
    Der High Sideryt überlegte schweigend. Wenn Atlan erst zurück auf der SOL war, würde er sich dem Zugriff der Suchtrupps schnell wieder entziehen können. Außerhalb des Hantelraumers war der Arkonide in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Innerhalb des Schiffes war das etwas anderes. Als Chart Deccon sprechen wollte, bebte auf einmal der Boden unter seinen Füßen. Leichtes Klirren und metallenes Knirschen ertönten.
    »Was zum Teufel war das?«
    Auf den Monitoren tauchten Zeichen, Schriftreihen und Messergebnisse auf. Voller Bestürzung musste Chart Deccon erkennen, dass das fremde Schiff durch seine pure Masse auf die SOL einzuwirken begann. Außerdem tastete ein vom Quader erzeugter Zugstrahl von erstaunlicher Stärke nach dem Hantelschiff. Wieder wurde die SOL erschüttert.
    »Wenn die Ferraten und die Buhrlos eingeschleust werden«, sagte Chart Deccon, »wird Atlan aufgehalten und verhaftet. Ich will ihn hier in der Zentrale sehen. Unter Bewachung!«
    »Verstanden«, erwiderte Nurmer. »Was sollen wir gegen den Quader unternehmen?«
    »Wir brauchen mehr Informationen! Die Ferraten sollen sie gefälligst liefern.«
    In der Zentrale brach fieberhafte Geschäftigkeit aus. Chart Deccon wandte sich ab und stapfte die Stufen des Podests hinauf. Er ließ sich schwer in den massiven schwarzen Sessel fallen, behielt aber die Interkomschirme und die Monitoren im Auge. Die Erschütterungen waren das erste gefährliche Zeichen. Zusätzlich zu Mausefalle war eine zweite Bedrohung aufgetaucht.
    »Bereitet alles dafür vor, die SOL am Quader zu verankern und dann auf Gegenkurs zu gehen!«
    Einzelne Gruppen hasteten in die Feuerleitzentralen und versuchten herauszufinden, welche Geschütze noch funktionierten. Die Schaltstellen der Traktorstrahlprojektoren wurden bemannt. Subrechner aus dem SENECA-Verbund versuchten, die Beeinflussung des fremden Schiffes genau zu ermitteln. Einzelne Teile der SOL erwachten vorübergehend zu neuem Leben. Unaufhörlich prasselten Befehle aus der Zentrale auf die Angehörigen der SOLAG herein. Sie versuchten, einen riesigen technischen Organismus zu beherrschen, aber die Probleme wurden immer zahlreicher. Es schien, dass nur noch wenige Techniker wussten, wie die vielen Geräte richtig zu behandeln waren. Trotz aller Einschränkungen dieser Art erkannten die Magniden in der Zentrale, dass sich die SOL bewegte. Die Klarmeldungen wurden zahlreicher.
    Die nächste Erschütterung, die durch die SOL lief, war stärker als alle vorangegangenen. Arjana Joester rief durchdringend:
    »Der Quader greift an. Ein Traktorstrahl hat uns getroffen – irgendwo an der Außenhülle!«
    Chart Deccon sprang aus dem Sessel und war mit einigen Sätzen am Interkom.
    »Die kinetischen Massen der beiden Schiffe wirken aufeinander ein. Wie groß ist der Abstand?«
    »Weniger als zweitausend Kilometer!«
    Die Gefahr war da. Nun lag es an ihm, die SOL auch aus dieser Krise hinauszuführen.
     
    Atlan blickte aus der offenen Schleuse hinaus und sah fasziniert zu,

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