Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Titel: Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Detlev G. Winter
Vom Netzwerk:
der SOL und segelte mit weiß glühenden Rändern, Rauchspuren hinter sich herziehend, in den Raum davon. Einer der Fremden vergrößerte das Loch mit gezielten Schüssen und schlüpfte dann hindurch.
    Aufmerksam beobachtete Atlan die nähere Umgebung. Er selbst befand sich auf der Schattenseite der SOL und somit in relativer Sicherheit. Er war nichts weiter als ein winziges Ortungsecho, zu klein und unwichtig, als dass man es unter Beschuss nehmen musste. Der Arkonide hakte sich los, regelte sein Triebwerk auf Viertelleistung und schwebte in einem flachen Bogen auf die Öffnung zu, die der Fremde geschaffen hatte.
    Er erreichte den Rand, hielt sich fest und spähte ins Innere.
    Der Fremde befand sich bereits im Bereich künstlicher Schwerkraft. Er lief auf mehreren kurzen Beinen einen Korridor entlang. Die Warnlampen des Vakuumalarms blinkten hektisch. Als Atlan sich ins Schiff hineinschwang, den Tornister mit wenigen Griffen abschnallte und fallen ließ, registrierte er keinen Luftzug. Also war dieses Stück Korridor bereits vorher luftleer gewesen. Oder sämtliche Öffnungen zwischen diesem Stück der Hülle und dem Schiffsinneren waren zufällig geschlossen.
    Kaum hatte der Fremde zwei Drittel des Korridors hinter sich gelassen, schoben sich aus den Bereitschaftskammern rechts und links von ihm aktivierte Kampfroboter. Sie waren in schillernde Schutzschirme gehüllt und definierten den Fremden augenblicklich als Eindringling, der zu bekämpfen war.
    Rund um ihn herum schlugen die Waffenstrahlen ein. Atlan spürte die Vibrationen der Kugelzelle und dazwischen die Einschläge, die sich als Dröhnen durch den Raumanzug fortsetzten und Echos im Helm erzeugten.
    Noch bevor der Fremde wirklich entscheidend getroffen worden war, erstarrte er. Seine Waffe kippte langsam nach vorn. Dann stiegen innerhalb des Gewirrs von schwarzer Haut und chromartigem Metall eine Anzahl von Rauchwolken auf. Mitten im vernichtenden Feuer der Maschinen fing der Körper wieder an, sich zu bewegen. Erst als der Fremde mit nackten Gliedmaßen den nächststehenden Roboter angriff, verging er im Feuer der Maschinen.
    Als der Körper nur noch eine schmorende, rauchende Masse war, zogen sich die Kampfroboter zurück. Atlan rannte durch den Korridor, hob die schwere Waffe auf und versuchte sich zu orientieren.
    Er wusste nicht, wo er sich befand, aber er wusste, wie die unmittelbar an die Hülle anschließenden Bezirke konstruiert waren. Es gab hier eine große Anzahl von Sicherheitsschleusen, die verhindern sollten, dass es zu einer explosiven Dekompression kam und die Besatzung starb, ehe Rettungsmaßnahmen eingeleitet werden konnten.
    Der Arkonide suchte nach Beschriftungen, ging hin und her und wurde immer wieder gegen die Wände geworfen. Die Schwingungen wurden intensiver. Die Zeit drängte.
    Er fand eine Notschleuse. Sie war so klein, dass er die Waffe in dem würfelförmigen Raum schräg in gegenüberliegende Ecken schieben musste. Die Mechanik funktionierte erst beim zweiten Knopfdruck. Die massive Außenschleuse schloss sich, das innere Schott öffnete sich knirschend.
    Atlan blickte sich um, ehe er die fremde Waffe aus der Schleuse zerrte. Er war in einem großen, niedrigen Raum gelandet, von dem eine Vielzahl von Schotten abzweigte. Eines davon öffnete sich, und Buhrlos und Ferraten drängten herein.
    »Ich muss es riskieren«, sagte der Arkonide entschlossen, öffnete den Helm und rief den Neuankömmlingen entgegen: »Ich bin Atlan. Ihr müsst versuchen, das Schiff zu verteidigen und abzudichten. Wir brauchen mehr Personal und Material. Dort draußen herrscht Vakuum. Einer der Fremden hat ein Loch in die Hülle gebrannt und ist eingedrungen.«
    »Wo ist er?«, wollte einer der Ferraten wissen.
    »Die Roboter haben ihn vernichtet. Worauf wartet ihr noch? Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren.«
    Nach kurzer Beratung rannten die Buhrlos auseinander. Auch Atlan lief wieder los. Inzwischen spürte er die Erschütterungen und Vibrationen nicht nur – er konnte sie auch hören. Es waren grässliche Geräusche. Ein lang gezogenes Knarren und scharfes Knacken, ein metallisches Ächzen und schrilles Pfeifen, das direkt aus den stählernen Wänden zu kommen schien – Perry Rhodans altes Schiff gab Laute von sich, die an einen monströsen, sterbenden Organismus erinnerten.
    Und draußen im All schickten sich vierundzwanzig Unbekannte an, dem verwundeten Hantelraumer den Gnadenstoß zu versetzen.
     
    Homer Gerigk war bisher über alle

Weitere Kostenlose Bücher