Sein Schmerz - Extrem (German Edition)
Irgendetwas riss, als Melanie ihre Unterleibs- und Beckenmuskulatur anspannte und mit aller Kraft presste. Ihre Vagina schien wegen des Kindes zu platzen, als es weiter durch den Gebärmutterhals rutschte und ihn dehnte, als würde Melanie von einem Elefanten vergewaltigt. Dreieinhalb Kilo und 48 Zentimeter quetschten sich langsam durch eine Öffnung, in die bislang nichts eingedrungen war, das größer als 20 Zentimeter gewesen wäre.
»Aaaaauuuu! Oh, Gott! Ich kann nicht mehr! Aaaaahhhh!«
»Der Kopf ist da! Ich kann ihn sehen. Pressen Sie weiter.«
Der Arzt hielt einen Spiegel hoch und Melanie konnte sehen, wie sich ihre Vagina gewaltig weitete und den quäkenden Parasiten ausspuckte, den sie neun Monate lang in sich getragen hatte. Ihre Augen verdrehten sich nach oben und sie stieß einen weiteren kurzen Schrei aus, als sie den Kopf und die Schultern des Kindes herausquetschte.
»AAAAAaaaaah! AAAAAaaaaah!«
»Gut so! Gut so! Es kommt!«
Einige qualvolle Wehen später rutschte Jason in die Arme des Arztes, unmittelbar gefolgt von der klumpig-roten Nachgeburt.
»Es ist ein Junge!«, verkündete der Arzt freudig. Er klemmte die Nabelschnur ab und schnitt sie durch. Das Baby brüllte wie am Spieß.
Sein kleiner Körper drehte und verkrampfte sich, als das schrille Kreischen Jasons winzige Lungen geradezu sprengte. Der durchdringende Schrei schien den Jungen sämtliche Lebenskraft zu kosten. Er schüttelte sich spastisch, Schaum quoll aus seinem Mund, und er rollte die Augen nach hinten. Dann blieb er ganz still liegen und baumelte leblos in den Armen des Arztes.
»Ist das normal? Geht es ihm gut? Was stimmt denn nicht mit unserem Baby?«, fragte Edward völlig außer sich.
Der Arzt stand nur da, hielt den schlaffen Körper des kleinen Jungen im Arm und blickte schockiert von einer Schwester zur anderen, wie ein Kind, das aus Versehen etwas Wertvolles kaputt gemacht hat und weiß, dass man ihm die Schuld dafür geben wird.
»Er atmet nicht. Bringen Sie mir den Reanimationswagen. SCHNELL!«
»Was ist denn? Was ist mit meinem Baby?«
Auch Melanie geriet nun in Panik. Sie setzte sich im Bett auf, ihre Beine noch immer auf den Stützen liegend, während ihre Augen den Arzt um Antworten anflehten. Sie war vollkommen erschöpft und müde, aber sie konnte sich keinen Schlaf gönnen, solange sie nicht wusste, dass es ihrem Kind gut ging.
Melanie streckte ihre Arme nach ihrem Mann aus. Sie umarmten einander tröstend, während sie zusehen mussten, wie ihr neugeborenes Baby in einem Pulk aus Schwestern und Ärzten verschwand, die verzweifelt versuchten, das Leben ihres Kindes zu retten.
Dann schafften sie den Säugling plötzlich sehr hektisch in einen Notfallraum, während Melanie in einen Aufwachraum ganz in der Nähe geschoben wurde. Edward war noch immer an ihrer Seite und versuchte, sie zu beruhigen.
»Diese Ärzte sind Profis. Ich bin mir sicher, dass sie mit so was jeden Tag zu tun haben. Ich weiß, dass es unserem Baby gut gehen wird. Gott kümmert sich besonders um die Kleinsten.«
Aber Melanie hörte die Besorgnis und die Nervosität hinter seiner optimistischen Fassade. Als er zu beten begann, um sie damit zu trösten, hatte dies jedoch die entgegengesetzte Wirkung und verstärkte ihre Sorge nur umso mehr.
Vier Stunden verstrichen, bevor der Arzt mit Neuigkeiten zur Gesundheit ihres Sohnes zurückkehrte.
»Wir sind uns nicht sicher, was ihm fehlt. All seine lebenswichtigen Organe scheinen völlig normal zu arbeiten. Herz, Lunge, Leber und Niere sind gut entwickelt und kräftig. Wir haben ein CT gemacht, das bestätigt hat, dass auch sein Gehirn normal funktioniert. Allerdings konnten wir eine erhöhte Aktivität im Thalamus feststellen. Ein Neurologe untersucht das momentan. Außerdem ist sein Blutdruck ziemlich erhöht, und er produziert Adrenalin wie ein Profiboxer. Er … er scheint Schmerzen zu leiden, große Schmerzen. Wir können nur die Ursache nicht finden.«
Jason verbrachte das erste Jahr seines Lebens damit, ohrenbetäubendes, qualerfülltes Gebrüll auszustoßen, während seine Eltern ihn festhielten, ihn in ihren Armen wiegten oder ihm vorsangen. Ihre sanften, gurrenden Stimmen bohrten sich durch seine Trommelfelle und dröhnten in seinen Ohren. Wann immer sich ihre Haut an seine presste und er die Wärme ihrer Körper und das Schaukeln spürte, wenn sie ihn auf dem Arm trugen, fühlte es sich für ihn an, als läge er in einem Autowrack und würde hin und her geschleudert, während
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