Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
Vom Netzwerk:
gezeigt.«
    »Sie wussten nichts von der Notlage der Gläsernen«, erklärte Kuno. »Aber für sie war es schon immer selbstverständlich zu helfen. Es gab schon immer Gäste, die nicht auf die Dauer in der Stadt überleben konnten. Wasserbewohner beispielsweise. Auch sie wurden versorgt.«
    »Ich glaube dir«, sagte Atlan. »Dennoch fällt es mir schwer, die Buhrlos den Maschinenwesen einfach so zu überlassen. Wie sollen wir sie später wiederfinden, wenn die SOL gerettet ist und sich zum Abflug vorbereitet?«
    »Du hast keine andere Wahl, als dich von uns zu trennen, Atlan«, erklärte Studia St. Felix. »Wenn du die SOL retten willst, darfst du dich nicht länger mit uns belasten – und das Schicksal unserer Heimat ist wichtiger als alles andere.«
    »Aber die SOL ist unser Leben«, begehrte Dirsa Lefter weinerlich auf. »Wenn sie abfliegt und wir allein hier zurückbleiben müssen, dann ...« Sie schluchzte.
    Studia St. Felix nahm die Frau in die Arme. »Solaner werden geboren, wachsen heran, vermehren sich, werden alt und sterben, aber die SOL besteht ewig«, sagte sie leise. »Sie muss unter allen Umständen erhalten werden, denn sonst wird es keine Solaner mehr geben. Wir sind unwichtig. Wir sind winzige Glieder in der Kette der Generationen, die die SOL bevölkert haben und in Zukunft bevölkern werden. Und wir haben die Pflicht, jedes Opfer zu bringen, um die SOL zu erhalten.«
    Sie lächelte dem Arkoniden trotz ihrer in Tränen schwimmenden Augen zu. »Außerdem weiß ich genau, dass du alles tun wirst, um uns heimzuholen, sobald die SOL in Sicherheit ist.«
    »Darauf gebe ich euch mein Ehrenwort«, sagte Atlan mit belegter Stimme.
    »Entscheidet euch, Atlan und Joscan Hellmut«, drängte Kuno. »Die Gesteuerten werden schon bald hier sein.«
    »Na schön«, sagte Atlan. »Die SOL ist nach wie vor unsere erste Priorität. Du kommst doch mit, Jos? Ich kann und will nicht für dich entscheiden.«
    »Natürlich bin ich dabei«, antwortete der Kybernetiker.
    »Ich komme auch mit«, sagte Bjo Breiskoll.
    »Und du, Gavro?«, erkundigte sich der Arkonide.
    »Ich bleibe bei den Buhrlos, damit sie nicht allein mit diesen seelenlosen Maschinen sind«, erklärte Gavro Yaal mit fester Stimme.
    »Du kannst nicht mit den Gläsernen gehen«, pfiff Kuno. »Da du keinen Weltraumaufenthalt benötigst, werden die Roboter dich nicht mitnehmen. Du müsstest allein in der Stadt zurückbleiben.«
    Yaal räusperte sich. »Wenn das so ist, werde ich Atlan ebenfalls begleiten.«
    »Dann kommt«, sagte der Roboter zu Atlan und den drei Schläfern. Er klang auf seltsame Weise zufrieden. »Es wird Zeit, aufzubrechen.«
    »Wir warten noch«, widersprach der Arkonide. »Ich möchte sehen, wie die Roboter die Buhrlos behandeln.«
    »Aber dann werdet ihr gefangen genommen«, pfiff Kuno. »Hörst du mir nicht zu, wenn ich mit dir rede?«
    Atlan lächelte schwach. »Im Gegenteil. Ich höre dir sogar sehr aufmerksam zu, mein kleiner Freund. Wir können doch jederzeit und blitzschnell von hier verschwinden, nicht wahr, Kuno? Auf demselben Weg, auf dem du aus dem Keller verschwunden bist.«
    Kuno quietschte aufgeregt. »Du hast mir nachspioniert und den Geheimgang entdeckt«, stieß er hervor.
    »So ist es«, log der Arkonide, der mithilfe des Extrasinns lediglich die richtigen Schlüsse aus dem Geschehen der letzten Stunden gezogen hatte.
    »Ihr würdet den Geheimgang also auch ohne mich benutzen?«, erkundigte sich der kleine Roboter.
    »Warum nicht?«, fragte Atlan zurück.
    »Dann bin ich gezwungen, euch zu führen«, erklärte Kuno. »Gleich hinter dem Eingang befindet sich nämlich ein Fallensystem, das für jeden Unbefugten tödlich ist.«
    »Dann ist es ja gut, dass wir dich haben!«, rief Joscan Hellmut und blinzelte Atlan zu. »Andernfalls wären wir verloren.«
    Kuno quietschte verärgert. Dann watschelte er zu einem Fenster und blickte hinaus auf den freien Platz. »Wir müssen uns in den Keller zurückziehen, Atlan. Die ersten Transportroboter kommen bereits. Sie dürfen euch nicht sehen, sonst machen sie Jagd auf euch.«
    »Also dann ...«, sagte Atlan.
    Er ging zu den Buhrlos und drückte allen die Hände. »Wir sehen uns wieder auf der SOL – oder schon früher«, versprach er, um den Weltraumgeborenen Mut zu machen.
    Auch Joscan Hellmut, Bjo Breiskoll und Gavro Yaal verabschiedeten sich von den Buhrlos, dann zogen sie sich mit Kuno in den Keller zurück.

18.
    Atlan spähte aus dem Treppenhaus in den Korridor im Erdgeschoss

Weitere Kostenlose Bücher