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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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meinte Atlan. »Und langsam begreife ich, dass diese gesteuerten Roboter nur über eine sehr beschränkte Intelligenz verfügen. Sie können das, was mit ihren Artgenossen geschieht, beobachten, aber nicht logisch auswerten, weil sie den Vorgang nicht kennen.«
    »Wir müssen weitergehen«, pfiff Kuno. »Es ist möglich, dass die Verfolger über unseren Fluchtweg berichtet haben und man bereits nach dem Ausgang des Tunnels sucht.«
     
    Nach insgesamt etwa fünfhundert Metern kamen sie an einer aufwärtsführenden Treppe an. Kuno blieb an ihrem Fuß stehen – und gleich darauf bildete sich über ihm eine Öffnung in der Decke.
    Atlan eilte hinter dem kleinen Roboter die Stufen hinauf und fand sich in einem Keller wieder, der dem in dem würfelförmigen Haus ähnelte – bis auf das schauerliche Kreischen, das in kurzen Intervallen ertönte und von einem Flackern der Beleuchtung begleitet wurde.
    »Was ist denn das für ein Lärm?«, rief Gavro Yaal, als er den Keller betrat.
    »Das Haus versucht, Musik zu machen«, pfiff Kuno und schwenkte seine langen Arme. »Es wurde versehentlich mit den Bauelementen eines Musikroboters ausgestattet.«
    Bjo Breiskoll fauchte leise und blickte mit funkelnden Augen um sich. Das Kreischen stimmte ihn offenbar aggressiv.
    »Lasst uns so schnell wie möglich verschwinden«, sagte Atlan. »Bei diesem Radau wird einem ja schlecht.«
    Das Kreischen verstummte schlagartig. Im nächsten Moment erzitterte das Haus, als würde der Boden der Stadt durch ein Erdbeben erschüttert.
    »Du hast es beleidigt, Atlan«, pfiff Kuno schrill. »Das war nicht nett.«
    Das Gebäude schüttelte sich abermals. Von oben war das Klappern von Türen und Fenstern zu hören.
    Bjo Breiskoll fauchte lauter und eilte die Treppe zum Erdgeschoss hinauf. Knallend bildeten sich Risse in den Wänden und an der Kellerdecke.
    Atlan lief an Kuno vorbei, um dem Katzer zu folgen. Er befürchtete, dass Bjo in seiner Erregung etwas Dummes anstellen könnte. Hinter ihm polterten Joscan Hellmut und Gavro Yaal die Stufen hinauf. Kuno war etwas langsamer, da er nicht elastisch genug gebaut war, um die heftigen Stöße und Erschütterungen auszugleichen.
    »So schlecht war deine Musik gar nicht, Haus!«, rief Joscan Hellmut atemlos. »Warum lässt du sie uns nicht noch einmal hören?«
    Der Arkonide begriff die Absicht des Kybernetikers. »Ja, du musst nur lange genug üben«, unterstützte er sie, während er den Katzer einzuholen versuchte, der auf die geschlossene Haustür am Ende eines Korridors zuraste.
    Unmittelbar vor Atlans Füßen barst eine Plastikplatte, die sich aus der Decke gelöst hatte, dann hörte das Beben auf. Gleichzeitig erscholl wieder das Kreischen, das sogar dem Unsterblichen durch Mark und Bein ging.
    Bjo Breiskoll stürzte sich auf die Tür und schlug mit den Fäusten dagegen. Als sie sich nicht öffnete, wirbelte er herum und stürmte durch einen der offenen Übergänge ins nächste Zimmer. Lautes Klirren verriet, dass er sich offenbar durch die Glassitscheibe eines Fensters gestürzt hatte. Er musste völlig außer sich sein.
    »Wir müssen bleiben, damit wir dem Haus beweisen, dass wir seine Musik mögen«, pfiff Kuno und watschelte in den Korridor.
    »Wir folgen Bjo!«, rief Atlan.
    Er lief in das Zimmer, in dem der Katzer verschwunden war, und sah das beinahe kreisrunde Loch, das Bjo Breiskoll in einer Glassitscheibe hinterlassen hatte. Offenbar hatte sich der Katzer vor dem Sprung durch das Fenster zusammengeduckt.
    Als Atlan mit dem Griffstück seines Paralysators das restliche Glassit aus dem Fensterrahmen schlug, schwoll das Kreischen zu ohrenbetäubenden Höhen an. Gleichzeitig schüttelte sich das Haus wieder. Im selben Augenblick zersprangen auch die restlichen Scheiben.
    Als die Decke des Zimmers durchsackte, packten Atlan und Gavro Yaal den kleinen Roboter und warfen ihn einfach durch den Fensterrahmen. Gleich darauf sprangen sie ebenfalls, gefolgt von Joscan Hellmut.
    Sie landeten wohlbehalten, wenn auch ein wenig unsanft auf dem Boden einer schmalen Gasse. Hinter sich hörten sie, wie die Zimmerdecke einstürzte. Staub wallte aus den Fensteröffnungen.
    Atlan sah sich nach dem Katzer um. Er entdeckte ihn ungefähr hundert Meter weiter auf einer Kreuzung. Anstatt weiterzulaufen, blieb Bjo Breiskoll mitten auf der Kreuzung stehen. Dann kehrte er um und lief zu seinen Gefährten zurück.
    Mit donnerähnlichem Getöse brach das singende Haus völlig in sich zusammen. Als das Krachen

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