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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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du jetzt nichts sagst, Kuno, dann gehe ich davon aus, dass ich recht habe. Du hättest Y'Man dann nicht verraten, denn wenn du schweigst, kannst du nichts ausplaudern.«
    Der Roboter gab keinen Laut von sich.
    Atlans Blick fiel auf seine linke Hand, an der jener fast vollständig transparente Ring steckte, von dem er nicht wusste, woher er stammte. Was er allerdings wusste, war, dass es sich um einen Kontrex handelte, was immer das auch hieß, und dass er nur die linke Hand zur Faust ballen und sich etwas zu wünschen brauchte, um diesen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen.
    Eigentlich hatte Atlan den Ring erst benutzen wollen, wenn sie vor den Herren der Roboter beziehungsweise dem Herrn in den Kuppeln standen – und sein Wunsch wäre gewesen, dass die SOL verschont, die Gefangenen zurückgebracht und das Schiff danach freigegeben würde. Doch die verzweifelte Lage der Buhrlos ließ ihm keine andere Wahl, als den Kontrex für die Rettung der Gläsernen einzusetzen.
    Das Problem dabei war jedoch nicht nur, dass er dann seine größte Trumpfkarte nicht mehr für die SOL ausspielen konnte, denn der Ring würde sich auflösen, sobald er einmal verwendet worden war. Es bestand auch darin, dass der Ring auch dann verschwinden würde, wenn der Angesprochene nicht in der Lage war, seinen Wunsch zu erfüllen. In dem Fall hätte er ihn ohne den geringsten Gewinn verloren.
    Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass dieser Ring nichts weiter als ein Ring sein könnte?, flüsterte der Extrasinn. Dass man dich reingelegt hat? Wir sind hier schließlich nicht bei einer modernen Aufführung der Geschichten aus Tausendundeiner Nacht.
    Kein Grund, es nicht zu versuchen, gab Atlan mental zurück. Er holte tief Luft, ballte die linke Hand zur Faust und sagte laut:
    »Y'Man oder wer immer uns beobachtet und unterstützt: Ich bitte dich, den sieben Buhrlos zu helfen, indem du dafür sorgst, dass sie gut betreut und umgehend in den Weltraum gebracht werden!«
    Er sah, wie sich der Ring übergangslos in Rauch auflöste, und hielt unwillkürlich die Luft an.
    Würde der Kontrex tatsächlich so wirken, wie es ihm versprochen worden war? Und würde der, an den er seine Bitte gerichtet hatte, die Macht besitzen, sie zu erfüllen?
    Er zuckte unwillkürlich zusammen, als aus verborgenen Lautsprechern eine dunkle, vibrierende Stimme ertönte.
    »Die Roboter wollen nicht, dass ihre Gäste sterben«, sagte sie. »Sie werden deinen kranken Freunden, die du Buhrlos nennst, helfen. Zwei von euch müssen sich allerdings von ihnen trennen und sich der Führung Kun'Nrobda Nulls anvertrauen. Das ist meine einzige Bedingung.«
     
    Die Stimme verstummte.
    Atlan wartete mit gemischten Gefühlen darauf, dass der Unbekannte weitersprach. Er hatte zwar Hilfe für die Buhrlos in Aussicht gestellt, aber nicht erklärt, auf welche Weise ihnen geholfen werden sollte und wohin man sie bringen musste, damit das geschah.
    Doch die fremde Stimme schwieg. Offenbar schien sie der Auffassung zu sein, alles gesagt zu haben, was gesagt werden musste.
    Schließlich wandte sich der Arkonide an den kleinen Roboter. »Wir sind natürlich froh, dass den Buhrlos Hilfe zugesagt wurde, Kuno«, sagte er, »aber wie soll das Ganze ablaufen?«
    Der Roboter schwieg ebenso wie der Unbekannte zuvor. Nur seine Augenzellen blinkten hektisch.
    »War es Y'Man, der zu Atlan gesprochen hat?«, versuchte es Joscan Hellmut. »Man kann natürlich auch einem Roboter einen Vocoder einbauen, der ihm eine Stimme gibt, die wie die eines lebenden Wesens klingt. Wenn Y'Man allerdings nicht damit ausgerüstet ist, kann er kein Roboter sein.«
    Kunos Augenzellen blinkten immer noch. Dann jedoch erloschen sie plötzlich. Die Maschine drehte sich einmal um ihre Querachse.
    »Ihr habt eine wichtige Entscheidung zu treffen«, pfiff er. »Die Roboter, die den Buhrlos helfen werden, sind keine Missgebauten, sondern Gesteuerte. Sie werden hierherkommen, um sich eurer Freunde anzunehmen. Die Geister werden sie in Ruhe lassen, damit den Buhrlos geholfen werden kann.
    Atlan und Joscan Hellmut hingegen würden die Roboter verhaften, denn sie haben die Maschinen im Turm manipuliert. Ich bin bereit, euch beide aus der Gefahrenzone zu führen. Es sei denn, ihr wollt euch einfangen lassen.«
    »Nein, eine Kapitulation kommt nicht infrage«, erwiderte Atlan. »Aber woher sollen wir wissen, dass die gesteuerten Roboter den Buhrlos tatsächlich helfen? Bisher haben sie sich nicht gerade von ihrer besten Seite

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