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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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angesehen«, sagte Joscan Hellmut. »Er geht ziemlich geschickt vor, aber seine Möglichkeiten sind begrenzt. Mit seinen Geräten könnte er womöglich einen Missgebauten beeinflussen, aber niemals eine größere kybernetische Einheit. Dazu würde er einen sehr starken Sender brauchen, eine gewaltige Energiemenge und vor allem die entsprechende Software. Das alles hat er nicht, und deswegen werden seine Versuche weiterhin Versuche bleiben.«
    »Deine Analyse deckt sich mit der meinen«, sagte Akitar. »Trotzdem spreche ich ihm immer wieder Mut zu. Eines Tages findet er vielleicht doch eine Lösung. Hin und wieder experimentiert ein Missgebauter mit ihm.«
    »Was uns nicht viel nützt«, sagte Gavro Yaal säuerlich und blieb neben dem Ausgang stehen. Langsam begann es zu dunkeln. Atlan deutete wortlos nach draußen. Akitar nickte ihm zu.
    Sie verließen den Turm und überquerten einen kleinen Platz, der in völliger Dunkelheit lag.
    »Die Lichter dort drüben«, sagte Bjo Breiskoll. »Was haben sie zu bedeuten, Akitar?«
    Zwischen kantigen Mauerteilen und mächtigen Löchern zogen ein paar düstere Gestalten vorbei. Die Scheinwerfer, die sie trugen, erzeugten lange Lichtbalken und warfen zuckende Schatten an die Wände der umstehenden Gebäude. Der Chailide winkte und führte die Flüchtlinge zum anderen Ende des Platzes.
    »Das sind unsere Jäger«, sagte er.
    Zwischen zwei halb eingestürzten Säulen stehend konnten Atlan und die Solaner die etwa dreißig Flüchtlinge gut beobachten. Die meisten davon waren humanoid und trugen Körbe voller gesammelter Pilze oder Früchte. Andere schleppten an langen Stangen erlegte Tiere mit sich oder trugen ihre Jagdwaffen. Nach und nach verschwand die Karawane über eine abwärtsführende Treppe im Untergeschoss eines der höchsten Türme der Stadt.
    »Dort unten sind die Nahrungslager«, bemerkte der Chailide. »Auch ihr werdet von dort aus versorgt. Am besten bringe ich euch jetzt zu Uto Vanadis. Er ist unser Sammler.«
    »Und was sammelt er?«, fragte Gavro Yaal in seiner typisch mürrischen Art.
    »Informationen, Erkenntnisse, Neuigkeiten, kurz: Berichte und Hinweise aller Art. Er vermag es, alles und jedes sinnvoll miteinander zu verknüpfen und jedem, der ihn höflich darum bittet, einen guten Rat zu geben.«
    »Das hört sich ganz wunderbar an«, spottete Yaal. »Gute Ratschläge sind genau das, was wir brauchen.«
    »Wir müssen uns ein wenig beeilen.« Akitar ging nicht auf die schlechte Laune des Solaners ein. »Bei Anbruch der Dunkelheit zieht sich Uto in seine Höhle zurück. Einen Augenblick ...«
    Er tastete unter dem Vorsprung einer Säule herum, öffnete ein Fach und zog einen Gegenstand daraus hervor. Dann klickte ein Schalter, und er hielt eine elektrische Fackel in der Hand; einen Stab, an dessen oberem Ende eine mehr als kopfgroße Kugel strahlend helles Licht abgab. Derart ausgerüstet führte der Chailide seine Gäste durch eine Reihe von schmalen Gassen zwischen den Geröllbergen und den drohend aufragenden Mauern und Türmen hindurch und kletterte schließlich über eine schiefe Ebene zu einem schwach beleuchteten Höhleneingang.
    »Hier lebt Uto Vanadis, einer unserer klügsten Köpfe, dessen Rat jeder sucht«, sagte Akitar und stieß eine grob gezimmerte Tür auf.
    Atlan und seine Gefährten traten ein und blieben erstaunt stehen.
    Einige kleine Lampen standen entlang der Höhlenwände am Boden. Sie strahlten ihr Licht fast nur nach oben und den Seiten ab. Vor langer Zeit hatten unzählige dünne und dicke Rohre diesen Raum durchlaufen. Eine Explosion schien sie ausnahmslos alle zerfetzt und ihren Inhalt in der Höhle verteilt zu haben. Ein wirres Muster aus verschiedenen phosphoreszierenden Farben bedeckte Decke und Wände der Höhle wie ein Spinnennetz mit schillernden, stechend scharfen Farbtönen. Die Reste der Röhren bildeten, ebenfalls von abenteuerlichen Farbschattierungen überzogen, ein unregelmäßiges Gitter vor den steilen Felsvorsprüngen. Sie waren zerborsten und bis zur Unkenntlichkeit verformt.
    »Ich habe hier vier Neuzugänge, Uto«, sagte Akitar leise. »Ihr Problem ist dringender als das der meisten anderen, und sie würden dich gerne um Rat fragen.«
    Uto Vanadis war mindestens zweieinhalb Meter groß. Seine nackten Schultern, rund und von eckigen Schuppen bedeckt, lehnten gegen die Wand. Sein Kopf, der wie auch der Körper in strahlendem Weiß zu leuchten schien, wirkte annähernd menschlich, besaß jedoch statt Augen ein breites,

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