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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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Gruppe an. Er schien tatsächlich jeden Fleck der Ruinenstadt genau zu kennen, denn er zögerte keinen Augenblick.
    Der Rand des Felsabsturzes kam schnell näher. Dahinter erstreckten sich die nördlichen Wälder. Wie weit sie sich ausdehnten, wusste der Unsterbliche nicht, doch er sah durchaus ein, dass sie in dem unübersichtlichen Gebiet und im Schutz der flachen Baumkronen sicherer waren als zwischen den Ruinen. Also hatte Akitar den denkbar besten Fluchtweg eingeschlagen.
    Konnte er ihm deshalb vertrauen?
    »Dort hinüber!«, rief der Chailide, deutete kurz nach links und stob davon. »In das Haus hinein!«
    In rasendem Lauf rannten und sprangen sie hinter ihm her durch eine düstere Passage, die von einzelnen Steinquadern gebildet wurde. Sie hatten sich von der Oberkante eines der randnächsten Hochbauten gelöst und waren in den Boden eingeschlagen. Der Pfad hörte unmittelbar vor ihnen auf. Urplötzlich befanden sie sich auf Moos und trockenem Gras. Akitar eilte, ohne zu stocken, eine schräge Fläche hinunter und verschwand im Dunkel eines Tiefgeschosses, dessen vordere Mauerseite komplett fehlte. Seine Schritte hallten in dem Gewölbe wider.
    »Keine Sorge«, rief der Chailide über die Schulter zurück. »Wir sind auf dem richtigen Weg. Dort vorne geht es nach links und dann weiter abwärts.«
    Atlan sagte nichts. Er spürte die beruhigenden Impulse des Zellaktivators auf seiner Brust. Mit wachsender Besorgnis beobachtete er, dass Joscan Hellmut und Gavro Yaal immer langsamer wurden. Bjo Breiskoll schien die wilde Hatz dagegen nichts auszumachen.
    Sie rannten nach links und durch einen steil verlaufenden Schacht tiefer in das Gebäude hinein. Der Schacht wurde schmaler und dunkler, und nach einer Reihe von kurzen, dicken Säulenelementen weitete er sich zu einer großen Halle. Sie kamen in einem Keller heraus, der feucht und modrig roch. Vor ihnen befanden sich breite Schlitze in der massigen Mauer. Eine feucht glänzende Treppe führte abwärts.
    »Diesen Teil der Stadt kenne nur ich allein«, sagte der Chailide und lief die Stufen hinunter. Schweigend, aber mit zitternden Knien und schweißüberströmt, folgten ihm die Solaner. Auch Atlan schwitzte und atmete schwer, fühlte sich jedoch noch einigermaßen fit.
    In der kleinen Kammer, in der sie herauskamen, klaffte vor ihnen die Öffnung eines runden Rohres. Es ragte einige Meter in den Raum hinein. Akitar zeigte kurz auf die gegenüberliegende Wand. Hier waren rostige Türen zu sehen. An ihren Rändern sickerte Wasser heraus, sammelte sich auf dem Boden und floss durch das Rohr ab. Das Wasser roch kalt und frisch.
    Daneben lagen eine Reihe riesiger Bälle aus hartem, ledrigem Material, die eine gewisse Ähnlichkeit mit den getrockneten Schalen von Riesenkürbissen hatten. Das obere Drittel der Kugeln war abgeschnitten worden. Ihr Durchmesser erreichte ungefähr die Hälfte von dem des Rohres.
    »Jeder nimmt einen solchen Ball«, erklärte Akitar. Er schien sich mit dieser Fluchtmöglichkeit eingehend beschäftigt zu haben, denn er legte eine erstaunliche Sicherheit an den Tag.
    »Das wird uns in der SOL kein Mensch glauben«, sagte Bjo Breiskoll, der wohl ahnte, was ihnen bevorstand.
    »Auf jeden Fall dürften wir mit dieser Art der Fortbewegung deutlich schneller sein als mit jeder anderen Alternative«, stieß Atlan hervor, nachdem er begriffen hatte, was Akitar plante.
    »Und vor allem sieht uns niemand.« Akitar warf einen nervösen Blick hinter sich. »Schnell!«, drängte er dann. »Unsere Verfolger kommen näher!«
    Bjo Breiskoll schob einen der Bälle in Position und kletterte hinein. Er hielt sich an der Außenkante des Rohres fest und ließ sich von den anderen hineinschieben. Joscan Hellmut folgte, Gavro Yaal zwängte sich in eine dritte Kugel. Das Rohr lag auf den ersten Metern waagerecht. Die behelfsmäßigen Transportschalen schaukelten leicht im plätschernden Wasser hin und her.
    »Du musst die Riegel zerschießen«, forderte Akitar den Arkoniden auf. »Hier. Diese beiden Stellen. Der Rost ist dick, die Platten werden leicht aufbrechen.«
    »Hoffentlich.«
    Inzwischen hatten auch Atlan und Akitar zwei der Kugeln ausgewählt und vor dem Rohr positioniert. Während der Chailide in seine Schale kletterte, drangen aus der Ferne die Geräusche der sich nähernden Roboter an Atlans Ohren. Der Arkonide schätzte, dass ihnen kaum mehr als eine halbe Minute blieb.
    »Ihr müsst so lange wie möglich die Luft anhalten«, erklärte Akitar den

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