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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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Männern. »Es dauert einen Moment, bis das Wasser uns durch das Rohrsystem gedrückt hat. Die Bahn hat ein sehr starkes Gefälle, verläuft aber nicht senkrecht.«
    »Dann lass es uns tun«, sagte Atlan in das nervöse Gemurmel der anderen hinein. »Fertig?«
    »Schon lange«, gab der Chailide zurück.
    Atlan kippte die Öffnung seine Schale nach vorn, kletterte hinein und zielte mit dem Strahler auf die Riegel der Türen. Er feuerte direkt auf die metallenen Halterungen. Durch das Dröhnen der Abschüsse hörte er das Zischen des ausströmenden Wassers und das Knirschen, mit dem sich die Türen bewegten. Dann barsten die Riegel; die Türen wurden aufgesprengt, und das Wasser schoss schäumend in die Kammer hinein. Atlan schaffte es gerade noch, die Waffe zu sichern und in den Gürtel zu schieben, dann war die Flutwelle auch schon heran.
    Innerhalb von Sekunden war der Raum überschwemmt. Atlan schloss die Augen und hielt die Luft an. Seine Transportschale wurde herumgeworfen und angehoben, kollidierte mit der Kugel Akitars. Das Wasser schoss gurgelnd an den Schalen vorbei und riss sie mit sich.
    Innerhalb von Sekunden war der Unsterbliche bis auf die Haut durchnässt. Er fragte sich, welchem Zweck diese Anlage wohl früher gedient haben mochte, da er sich nicht vorstellen konnte, dass sie von Anfang an als Fluchtmöglichkeit geplant gewesen war. Vielleicht befanden sie sich in einer Art Kraftwerk, und das durch die Röhre stürzende Wasser hatte einst irgendwo weiter unten Turbinen angetrieben und Strom erzeugt.
    Atlan versuchte die Sekunden zu zählen, doch das Zischen und Fauchen und die pausenlosen Stöße, mit denen seine Schale an den Wänden der Röhre abprallte, machten ein zielgerichtetes Denken schwer.
    Er spürte, wie ihm die Luft knapp wurde, riss die Augen auf, doch von den Gefährten sah er nichts. Es war dunkel um ihn herum.
    Mit einem letzten Ruck und einer heftigen Bewegung zur Seite wurde es schlagartig hell. Die Transportschale überschlug sich mehrere Male und kam dann endlich zum Stillstand. Für lange Sekunden wusste der Arkonide nicht, wo oben und unten war. Dann gewann er seine Orientierung zurück. Die Transportschale lag auf der Seite, zur Hälfte mit eiskaltem Wasser gefüllt.
    Durch die Öffnung blickte Atlan auf die Fläche eines anscheinend größeren Gewässers. Er erkannte die Äste von Nadelbäumen und den typischen bewölkten Himmel von Mausefalle VII. Ächzend streckte er den Kopf aus der Öffnung der Kugel.
    Ehe sie endgültig umkippte und er notgedrungen aus dem Loch schwimmen musste, sah er die Transportschalen seiner Gefährten auf den Wellen tanzen. Sie waren also tatsächlich in einem See oder dem unbewegten Teilstück eines Flusses herausgekommen.
    Das Wasser war nur hüfttief. Atlans erster Griff galt der Waffe. Erleichtert stellte er fest, dass er sie nicht verloren hatte. Er sah sich kurz um und schob den Strahler wieder in das Gürtelholster zurück, als er sicher war, dass keine unmittelbare Gefahr bestand.
    Wenige Meter entfernt schob sich Bjo Breiskolls muskulöser Körper durch das Wasser. Das Rohr, durch das sie gekommen waren, endete neben den Wurzeln eines riesigen Baums. Noch immer sprudelte Wasser daraus hervor.
    Joscan Hellmut, Gavro Yaal und Akitar hatten den Höllenritt ebenfalls unbeschadet überstanden, auch wenn Yaals Gesichtsfarbe einen Stich ins Grünliche aufwies. Wortlos musterten die fünf Männer ihre Umgebung.
    Neben ihnen erstreckte sich eine fast senkrecht aufragende, zerklüftete Felswand mehrere Hundert Meter bis zum Rand des Tafelbergs. Über der Kante war ein kleines Stück eines Bauwerks zu sehen, letzter Zeuge der Ruinenstadt, die sie endgültig verlassen hatten. Die sich waagerecht ausbreitenden Äste eines Baumes boten hervorragenden Sichtschutz – und der war offenbar auch nötig, denn durch die von einem sanften Wind bewegten Zweige erkannte Atlan in diesem Moment einen Transportroboter, der über ihnen eine Kurve zog und dann über dem Rand der Felswand verschwand.
    »Das war knapp«, sagte Akitar und watete zum mit dichter Vegetation bewachsenen Ufer des Sees. »Wir sollten hier nicht länger bleiben als nötig. Diese Richtung. Dort ist Norden.«
    Atlan schüttelte sich und wrang sich das restliche Wasser aus den langen weißen Haaren.
    »Gibt es im Norden ein lohnendes Ziel?«, wollte er wissen
    »Nein«, antwortete der Chailide. »Lediglich größere Sicherheit vor den Robotern. Wir müssen entweder ein gutes Versteck finden oder

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