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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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rauchgrauen Augen blieben stets wachsam. Die Nase war klein und krumm wie der Schnabel eines Sittichs. Er war fast zwei Meter groß, schlank und ungewöhnlich muskulös.
    Ein Lichtstrahl traf seine kupferfarbene Haut und ließ einen grünlichen Reflex entstehen.
    Als er bemerkte, dass Atlan ihn musterte, wandte er sich dem Unsterblichen zu. Die Iris seiner Augen war so groß, dass man das Weiße nicht sehen konnte.
    »Sie kommen«, sagte er leise.
    Der Arkonide und die Solaner hörten es ebenfalls. Hinter ihnen krachte es im Unterholz. Die Verfolger schienen genau zu wissen, wo die Flüchtlinge zu finden waren.
    Akitar und Atlan erhoben sich als Erste. Doch da hörten sie das typische Geräusch eines fliegenden Transportgleiters. Sofort duckten sie sich in den Schatten zurück. Der Gleiter schwebte dicht über die niedrigen Baumwipfel hinweg und war Sekunden später verschwunden.
    Gebannt lauschten sie dem charakteristischen Summen nach, bis es nicht mehr zu hören war.
    »Schnell jetzt.« Akitar flüsterte unwillkürlich. »Dort vorn befindet sich ein Bodenloch, in das wir kriechen können. Dort sind wir vor den Ortungsgeräten der Gleiter geschützt.«
    Atlan bedauerte es, seine Gefährten erneut antreiben und die viel zu kurze Pause beenden zu müssen, aber es blieb ihm keine andere Wahl. Die Solaner gehorchten murrend und folgten Akitar. Atlan bildete die Nachhut.
    Der Chailide behielt recht. Schon nach wenigen Metern gelangten sie zu dem von ihm bezeichneten Loch. Es wurde fast vollständig von dicht belaubten Ästen bedeckt. Inzwischen hatten sie den Nadelwald hinter sich gelassen und waren in einem Gebiet unterwegs, in dem beinahe tropische Temperaturen herrschten. Die Landschaft hatte sich in einen Dschungel verwandelt, und die Bäume ringsum erinnerten entfernt an die Beine riesiger Mammuts. Sie besaßen eine knorrige Rinde, bis zu fünfzehn Metern Durchmesser und waren innen teilweise sogar hohl. Die meisten hatten eine Höhe von nur etwa drei bis fünf Metern. Allerlei Kleingetier hatte sich die Hohlräume der Stämme als Behausung ausgesucht, doch es war so scheu, dass Atlan bisher noch kaum einen der Waldbewohner zu Gesicht bekommen hatte. Fast hatte es den Anschein, als wären auch sie auf der Flucht vor den Robotern des Herrn in den Kuppeln – wer immer dieser auch sein mochte.
    Die breitflächigen, fleischigen Blätter bildeten nicht nur einen perfekten Sichtschutz, sondern schirmten sie außerdem gegen Infrarotortung ab. Akitar erklärte es ihnen mit gedämpfter Stimme.
    Während sie auf die suchenden Gleiter warteten, beobachtete Atlan den Chailiden weiter. Akitar war nach wie vor ein geheimnisvoller Mann. Bisher wussten sie nur wenig über ihren Führer. War er wirklich ein Retter oder verschlimmerte er durch seine Handlungsweise ihre allgemeine Situation sogar noch? Akitar stand eindeutig in den Diensten des nicht minder mysteriösen Y'Man, der als Widersacher des Herrn in den Kuppeln galt. Atlan hatte herausgefunden, dass es sich bei dem Herrn in den Kuppeln offenbar um ein gigantisches Robotgehirn handelte. War Y'Man ebenfalls ein Roboter? Einer der sogenannten Missgebauten?
    Für Atlans Geschmack gab es zu viele Rätsel und dadurch zu viele Unsicherheitsfaktoren. Er wusste nicht, wem sie vertrauen durften und wem nicht.
    Warum lag beispielsweise dieser Schleier des Geheimnisses über Y'Man? Atlan hatte mit ihm nur einmal in Kontakt gestanden. Anschließend war der unerbittliche Angriff der Roboter auf die Ruinenstadt erfolgt. Sie hatten fliehen müssen – geführt von Akitar.
    Atlan riskierte einen vorsichtigen Blick durch eine winzige Lücke im Blätterwerk. Etwas warf seinen Schatten über den dampfenden Wald. Sofort zog Atlan wieder den Kopf ein. Ein Pulk von Gleitern passierte ihren Unterschlupf. Angespannt lauschten sie den Fluggeräuschen der Maschinen nach. Die Gleiter flogen weiter, ohne die Geschwindigkeit oder die Richtung zu ändern.
    »Los!«, sagte Akitar. Er schaffte es, das Erdloch mit einem einzigen Sprung zu verlassen. Mit seinen überlangen Beinen gelang es ihm mühelos, bis zu drei Meter hoch und unter günstigen Bedingungen sogar höher zu springen.
    Atlan half seinen schwitzenden und keuchenden Begleitern. Auch er litt unter der Treibhausatmosphäre, doch der Zellaktivator half ihm, gegen die Erschöpfung anzugehen.
    Die Flucht ging weiter, während sie hinter sich die Verfolger hörten, die rücksichtslos durch das Dickicht brachen. Ohne Akitar, der immer wieder einen

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