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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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langen, schmalen Tisch entdeckte er die Aruzil-Raumfahrer von der SHARSHILL. Die echsenhaften Wesen schienen lebende Insekten oder zumindest etwas Ähnliches zu essen; Atlans Appetit war schlagartig verflogen. Hastig nahm er einen Schluck des an Tee erinnernden Getränks.
    »Zufrieden?«, erkundigte sich der Chailide kauend und ließ seine Blicke durch den überfüllten Raum schweifen.
    »Womit?«, fragte Breiskoll und setzte sich. Er stöhnte erleichtert auf. Als Bewohner eines Raumschiffs war er die dauernden körperlichen Anstrengungen nicht gewohnt.
    »Mit Y'Mans Erklärungen«, präzisierte Akitar. Ungerührt und mit bestem Appetit aß er weiter. Auch die Solaner aßen und tranken, allerdings nicht ganz so begeistert.
    »Ja und nein«, antwortete Atlan. Wieder blickte er hinüber zu den Aruzil. Die Echsenwesen fauchten und schnatterten miteinander. Nun, da sie die kleinen, zuckenden Tiere vertilgt hatten, wandten sie sich Schalen mit kleinen, golfballgroßen Eiern zu, die in einer giftgrünen Flüssigkeit schwammen. Dazu tranken sie aus hohen, schlanken Holzbechern mit schnabelförmig geschnitzter Tülle einen gelblich schillernden Sirup, der auffallend stark dampfte.
    »Ja und nein – das ist keine Antwort«, meinte der Chailide und hob seinen Becher.
    »Y'Mans Erläuterungen waren auch keine«, gab Atlan zurück. »Wir haben viel erfahren und können trotzdem nicht sicher sein. Dein Freund Y'Man ist wahrscheinlich nicht der, für den er sich ausgibt.«
    In der Ferne erkannte der Unsterbliche Jyrdon Anussha. Der Sprachwissenschaftler saß weit über einen kleinen Tisch gebeugt. So wie er zuvor gleichzeitig geredet, gezeichnet und geschrieben hatte, so nahm er nun seine Mahlzeit ein. Ein Teil seines klappernden Körpergestänges benutzte lange Trinkrohre, mit deren Hilfe er aus runden Kalebassen trank, die er wieder mit anderen Greifern oder Klauen hielt. Mit einem Dutzend biegsamer, rüsselartiger Fortsätze saugte er Nektar aus großen, vielfarbigen Blüten. Sein skelettartiger Körper war in ständiger Bewegung, ebenso wie seine winzigen Libellenflügel, deren schnelles Schlagen kaum zu erkennen war. Sie trieben die neblige Luft im Raum hin und her. Atlan und die Solaner sahen Anussha fasziniert bei seiner Tätigkeit zu.
    Atlan holte einige leere Becher und einen Krug an den Tisch der kleinen Gruppe. Schweigend goss er ein.
    »Auf die SOL«, sagte Breiskoll. »Und darauf, dass sie noch in einem Stück ist, wenn wir nach Hause kommen.«
    Sie lehnten sich zurück und nahmen für einige Augenblicke die Atmosphäre dieses Ortes in sich auf. Dann berichteten Joscan Hellmut und Gavro Yaal, welche Stadtbewohner sie auf ihrem Erkundungsgang getroffen hatten. Akitar hörte zu und gab hin und wieder eine Erläuterung.
    »Die Nachrichten machen schnell die Runde«, sagte er schließlich. »Inzwischen weiß jedermann von unserem Kontakt mit Y'Man. Ihr seid praktisch Helden.«
    »Ach ja?« Atlan zuckte die Schultern. »Ich habe eher das Gefühl, dass man uns geflissentlich ignoriert.«
    »Das Publikum in der Stadt ist überaus kritisch«, sagte Akitar und zeigte sein gelbes Raubtiergebiss. Die Solaner hoben die Becher. In der engen Gasse zwischen den Tischen und Bänken tappte Brun vorbei, leicht schwankend und möglicherweise nicht nur satt, sondern dank ausgiebig genossener alkoholischer Getränke auch guter Laune. Er winkte den Aruzil leutselig mit seinen raschelnden Ästen zu und riss beim Hinausgehen beinahe den Ledervorhang ab.
    »Ich denke, wir sollten uns ebenfalls zurückziehen und etwas schlafen«, schlug Atlan vor. »In den vergangenen Tagen haben wir verblüffend viel erreicht. Morgen sehen wir weiter.«
    Er stand auf und stützte sich auf der Tischplatte ab. »Also«, wandte er sich an Akitar. »Wo sind denn nun diese Notquartiere? Wir kommen fast um vor Müdigkeit.«
    »Ich bringe euch hin«, erwiderte der Chailide und erhob sich ebenfalls. »Im Übrigen bin ich ein wenig unruhig. Ich habe die Befürchtung, dass eure Aktion in der Kommunikationszentrale nicht nur in der Stadt Aufsehen erregt hat.«
    »Und was ist der Grund für eine solche Befürchtung?«, fragte Gavro Yaal.
    »Ich kenne in der Ruinenstadt jeden Bewohner und jeden größeren Schuttbrocken«, sagte Akitar. »Wir haben Späher und Posten, die in kurzen Abständen abgelöst werden. Möglicherweise sind ihre Methoden ein wenig altmodisch, aber sie sind wirkungsvoll. Ihr dürft mir also glauben, wenn ich euch sage, dass etwas nicht stimmt. Ich

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