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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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Flucht.
    Knisternd und prasselnd fraß das Feuer sich in die Wildnis hinein. Funken stoben, die noch vergeblich versuchten, das grüne Gehölz in einigem Abstand zur Feuerwand in Brand zu stecken. Doch bald würde die ständig steigende Hitze die Feuchtigkeit verdampft haben.
    Atlan füllte den Blütenkelch bis zum Rand und trug ihn zur Höhle zurück.
    Akitar achtete nicht auf ihn. Er stand immer noch an derselben Stelle wie zuvor, hatte die Arme in die Seiten gestemmt und schien nicht verstehen zu wollen, dass sie verloren waren.
    »Hilf mir wenigstens«, forderte der Arkonide ihn auf, aber der Chailide reagierte nicht.
    Ärgerlich durchtränkte Atlan die Pflanzen vor dem Höhleneingang mit dem Wasser aus dem Blütenkelch. Eine Maßnahme, die sich wahrscheinlich buchstäblich als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein erweisen würde, denn selbst wenn er noch einige Dutzend Ausflüge zum Fluss schaffte, würde das kaum reichen.
    Atlan gab dennoch nicht auf und rannte mit dem geleerten Blütenkelch zurück zum Wasser.
    Diesmal kam er nicht weit. Es war eingetreten, was er insgeheim befürchtet hatte: Das Pflanzengewirr, das über dem reißenden Fluss ein natürliches Dach bildete, brannte lichterloh. Das Feuer breitete sich weitaus schneller aus als befürchtet.
    Atlan wurde von der Hitze zurückgetrieben. Er kam nicht mehr an das Wasser heran und ließ den nutzlos gewordenen Blütenkelch fallen.
    Resigniert marschierte er zum Höhleneingang zurück und setzte sich nieder. Nun blieb ihm wirklich nichts mehr anderes übrig, als auf das Ende zu warten.
    Nach all den Jahrtausenden, dachte er. Soll es tatsächlich auf diese Weise enden?
    Der Extrasinn äußerte sich nicht dazu.
    Die Luft war inzwischen so stark von Rauch erfüllt, dass Atlans Augen zu tränen begannen und er Schwierigkeiten beim Atmen hatte. Akitar blieb nach wie vor an seinem Platz, doch das war dem Arkoniden egal. Das Verhalten des Chailiden kümmerte ihn nicht mehr.
    »He!«, rief da jemand hinter ihm. Der Kopf von Bjo Breiskoll tauchte im Höhleneingang auf. »Was ist denn hier los?«
    »Die Hölle«, sagte Atlan trocken.

8.
     
    Endlich kam Bewegung in Akitar. Er kam zum Höhleneingang. Der Rauch und die Hitze zwangen ihn dazu.
    »Wonach hast du Ausschau gehalten?«, fragte Atlan. »Die Roboter kümmern sich offenbar nicht mehr um uns. Das Feuer nimmt ihnen die Arbeit ab.«
    Der Chailide schob sich an Atlan vorbei in Richtung Höhle, blieb jedoch in der Nähe des Eingangs.
    Auch Joscan Hellmut und Gavro Yaal waren aus ihrem Erschöpfungsschlaf erwacht. Sie machten den Eindruck, als hätten sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden, und beteiligten sich nicht an dem Gespräch zwischen Atlan und Akitar.
    Bjo Breiskoll zitterte. Atlan begriff, dass der bislang so widerstandsfähige Katzer inzwischen ebenfalls unter der Tatsache litt, auf einem Planeten zu sein. Das beeinträchtigte seine Widerstandskräfte, weil er ständig um seine Beherrschung ringen musste.
    »Unter unseren Verfolgern sind nicht nur Feinde, Atlan, sondern auch Verbündete«, bequemte sich Akitar zu einer Antwort auf die Frage des Unsterblichen.
    »Missgebaute?«, fragte Atlan ungläubig.
    »Ja.«
    »Ist das nur eine Vermutung von dir, oder weißt du das mit Sicherheit?« Atlan zeigte wieder sein altes Misstrauen.
    »Y'Man hat ...« Der Chailide unterbrach sich.
    »Er hat was?«, ließ Atlan nicht locker. »Verdammt. Rede endlich!«
    »Er ließ mir einen Hinweis zukommen.«
    »Wann? Vorhin oder als wir noch in der Stadt waren?«
    Akitar wandte sich demonstrativ ab und spähte in den immer stärker von Qualm beherrschten Urwald hinein. Die Atemluft in der Höhle wurde noch nicht vom Rauch durchdrungen, doch unmittelbar vor ihnen bildete er einen mit jeder Sekunde dichter werdenden Nebel.
    »Verdammt, ich lasse mich hier nicht ausräuchern!«, brüllte Joscan Hellmut auf einmal und drängte sich an den anderen vorbei zum Ausgang. »Das ist doch Irrsinn. Wenn wir hier sitzen bleiben, ist nichts gewonnen. Wir zögern unseren Tod nur unnötig hinaus.«
    Gavro Yaal folgte ihm, was Atlan verhindern wollte. Er hielt den Biologen am Arm fest, doch der riss sich los.
    Plötzlich blieben beide wie angewurzelt stehen. Atlan sah sofort, was sie so erschreckte: Einer der Roboter, anscheinend vor dem Feuer fliehend, rannte direkt auf sie zu.
    Die beiden Solaner, dicht gefolgt von Bjo Breiskoll, stürzten sich auf die Maschine, als würden sie ausgerechnet sie für alles verantwortlich machen.

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