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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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und dem Feuer entronnen, wussten jedoch noch immer nicht, wie es nun weitergehen sollte.
    Der Robotgleiter schoss in halsbrecherischem Tempo über die niedrigen Baumwipfel, streifte immer wieder Äste, tauchte in Schneisen hinab, folgte dem geschwungenen Verlauf von Tälern und beendete den halbstündigen Höllenritt mit einem Looping, der sogar Atlan aufstöhnen ließ.
    »He«, rief ihr Fahrzeug ausgelassen. »Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Rallye-Ede – wenn ihr wisst, was ich meine.«
    »Du solltest deine Gäste nicht über Gebühr belasten, sondern auf ihre Gesundheit achten«, sagte Ceranyl. »Sie haben viel durchgemacht und sind nur knapp dem Tod entronnen. Für eine Pause wären sie sicher dankbar.«
    Atlan lehnte sich zurück. Er konnte sich über die Rettung nur eingeschränkt freuen. Dafür war zu viel geschehen. Außerdem gab es nach wie vor keine Antworten auf all die Fragen, die ihn quälten.
    Auch wenn ihr Leben vorerst gerettet war, die Probleme waren die gleichen geblieben – nach wie vor.
     
    Es war offensichtlich, dass Ceranyl die Führungsrolle übernommen hatte. Akitar hielt sich aus allem heraus. Er war letztendlich wohl auch nur ein Befehlsempfänger. Über allem schien der geheimnisvolle Y'Man zu stehen.
    Atlans altes Misstrauen war so stark wie selten zuvor. Er hasste es, wenn man aus allem Geheimnisse machte und ihn in Ungewissheit ließ. Wo lagen Y'Mans Motive? Nur in der Tatsache, dass ihr unbekannter Helfer vorsichtig sein musste? Was Y'Man mit ihnen veranstaltete, war schon keine Vorsicht mehr, sondern blanke Paranoia.
    Der Unsterbliche beherrschte sich nur mühsam, als er sich an Ceranyl wandte. »Ich bin zwar sicher, dass es sinnlos ist, dich nach dem Ziel unserer Reise zu fragen, aber ich tue es trotzdem. Im Grunde genommen ist es gar nicht einmal so wichtig. Mich bewegen andere Dinge. Ich denke an die SOL und an die Folgen für mein Schiff, wenn es uns nicht gelingt, es dem Einflussbereich des Herrn in den Kuppeln zu entziehen.«
    »Unser Ziel ist nicht weit«, sagte Ceranyl ruhig. »Was willst du sonst noch wissen?«
    Atlan war ob dieser Reaktion überrascht. Sein Blick ging zu Akitar hinüber, doch der verhielt sich passiv und beobachtete die Umgebung scheinbar interessiert durch die halbtransparente Wand.
    Dem Arkoniden entging die angespannte Haltung seiner Freunde nicht. Sie wirkten, als wären sie auf dem Sprung und würden jede Sekunde damit rechnen, dass etwas geschah und sie ihm beistehen mussten.
    »Unsere ständige Flucht ergibt keinen Sinn«, sagte Atlan laut. »Es ist höchste Zeit, dass wir uns auf unsere eigentlichen Aufgaben besinnen. Dazu gehört in erster Linie, ein schlimmes Schicksal von der SOL abzuwenden. Während wir hier sitzen und plaudern, nähert sich das Schiff unaufhaltsam dem Planeten. Vielleicht ist es zur Rettung längst zu spät.«
    Er ließ die Arme sinken und beugte sich vor. »Wir dürfen nicht vor unserer Verantwortung davonlaufen, sondern müssen alles tun, um zum Herrn in den Kuppeln zu gelangen. Verstehst du das, Ceranyl? Dieser Gleiter hier bietet uns eine Möglichkeit, die wir bisher noch nicht einmal annähernd hatten. Du hast uns gerettet, und dafür sind wir sehr dankbar. Jetzt hilf uns, auch die SOL zu retten. Es bringt nichts, wenn wir sinnlos in der Gegend herumfliegen, während einhunderttausend Solaner einem ungewissen Schicksal entgegensehen oder die SOL in diesem Augenblick vielleicht schon demontiert wird.«
    Nun, da er seine Gedanken offen aussprach, merkte er erst, wie sehr sie ihn belasteten. Er, den die Kosmokraten, jene unbegreifbaren Entitäten von jenseits der Materiequellen, ausgeschickt hatten, damit er die SOL übernahm und damit eine kosmische Mission erfüllte, lief Gefahr, den Hantelraumer für immer zu verlieren und damit auf ganzer Linie zu versagen. Kein Wunder, dass ihm kein Opfer zu gering erschien, um zu retten, was vielleicht noch zu retten war – selbst wenn er dafür als Bittsteller zum Herrn in den Kuppeln ging und diesen anflehte, die SOL zu verschonen.
    Er ballte die Hände zu Fäusten und vergaß sekundenlang seine eiserne Selbstbeherrschung.
    »Du würdest die direkte Konfrontation tatsächlich riskieren?«, fragte Ceranyl.
    Atlan ließ die Fäuste sinken und lehnte sich zurück. »Ja!«, sagte er einfach.
    Nun brach Akitar sein Schweigen. »Aber das wäre der helle Wahnsinn«, rief er aus. »Unsere stärkste Waffe ist die Geduld. Wenn wir zu früh losschlagen, wäre alles umsonst

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