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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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und zu einer tödlichen Falle werden.«
    Akitar hatte sich anscheinend ausreichend orientiert, denn er setzte sich wieder in Bewegung.
    Atlan folgte ihm, und da er dabei an die Erklärungen des Chailiden dachte, entstand in ihm ein Gefühl der Unsicherheit.
    Es war das erste Mal seit ihrer überstürzten Flucht, dass sein Extrasinn sich wieder meldete. Du bist misstrauisch, flüsterte er. Das kann man sich nur leisten, wenn man dadurch eine Gefahr abwenden kann – und nicht, wenn man mitten in ihr steckt. Du musst dich damit abfinden, dass ihr Akitar ausgeliefert seid, denn ihr habt nur die Wahl zwischen ihm und den Robotern, die die Stadt überfallen haben und dabei womöglich auch nicht davor zurückgeschreckt sind, einige Bewohner zu töten.
    Der Arkonide ging nicht darauf ein. Sein Extrasinn hatte recht – wie fast immer.
    Er konzentrierte sich darauf, nicht vom Weg abzuweichen. Außerdem musste er aufpassen, dass er in dem glitschigen Flussbett nicht ausrutschte. Das Wasser rauschte breit gefächert zu Tal. Atlan und seine Gefährten legten einen Weg von mindestens fünfzig Metern zurück, bis sie endlich das gegenüberliegende Ufer erreicht hatten.
    Akitar führte sie zu einer niedrigen Höhle. »So«, sagte der Chailide zufrieden. »Hier können wir eine Weile rasten.«
    Die Solaner krabbelten ins Innere der Höhle und blieben dort keuchend liegen.
    »Ich ... ich kann nicht mehr«, keuchte Joscan Hellmut. »Hier kriegt mich so schnell keiner mehr heraus. Ich habe keine Lust mehr, im Eiltempo durch diese Wildnis zu fliehen. Wohin gehen wie überhaupt? Vielleicht erwarten uns die Roboter schon auf der anderen Seite? Vielleicht ist das eine Art Treibjagd, um uns den eigentlichen Gegnern in die Arme zu treiben?«
    Mehr sagte er nicht mehr. Kurz darauf war er eingeschlafen. Den anderen beiden Männern von der SOL erging es nicht besser.
    »Der Fluss entspringt an der Spitze des Hügels und teilt sich dann«, wandte sich Akitar an Atlan. »Auch auf der anderen Seite der Erhebung gibt es einen Flusslauf. Ein eigenartiges Naturphänomen, das sich allerdings einfach erklären lässt: Der Kern des Hügels ist porös und hat einen Zugang zum glutflüssigen Inneren des Planeten. Die Hitze treibt das Wasser eines unterirdischen Flusses durch die dünnen Kapillargefäße des Gesteins nach oben und ins Freie. Daher rührt auch die Wärme des Wassers. Es müsste eigentlich eiskalt sein, nicht wahr?«
    »Du weißt erstaunlich viel über die Natur von Mausefalle VII«, bemerkte Atlan. Sein Misstrauen entging dem Chailiden nicht.
    »Ist das nicht verständlich?«, fragte der Chailide. »Ich gehöre einer Rasse an, die mit der Natur sehr verbunden ist. Unsere Kultur hat ganz andere Wege eingeschlagen als andere Völker. Ich wurde von meinem Heimatplaneten entführt – von Raumfahrern, über die ich nichts weiter weiß, als dass sie über die Maßen groß waren. Ich habe dir schon gesagt, dass wir die Raumfahrt in der herkömmlichen Form nicht kennen. Als junger Mann muss jeder Chailide seinen Körper schulen. Das gehört zu seinen ersten Aufgaben. Er muss hart und überlegen werden, denn die Chailiden sind die wahren Herren ihres Planeten.« Er redete sich nun in Eifer.
    »Später wendet sich der Chailide der Meditation zu. Nach der Schulung des Körpers erfolgt die Schulung des Geistes. Aber wie soll ich das einem fremden Wesen erklären können, das niemals Einblick in das Leben der Chailiden hatte?«
    »Du hast schon einmal erwähnt, dass du den Zeitpunkt des Meditationsbeginns verpasst hättest. Woher weißt du das?«, fragte Atlan.
    »Ich fühle es, kann aber nicht sicher sein, weil ich mich auf einem fremden Planeten befinde. Hier ist alles so anders – obwohl ich mich halbwegs daran gewöhnt habe. Dieser Planet ist fast zu einer Art zweiten Heimat geworden.«
    »Und doch gibt es nichts, was dich stärker antreibt als die Möglichkeit einer Rückkehr in deine wahre Heimat, nicht wahr?«, fragte Atlan.
    Akitar antwortete ihm nicht sofort. Er blickte über die niedrigen Baumwipfel hinweg, die über ihren Köpfen eine breite Lücke bildeten. Der Himmel war ausnahmsweise wolkenlos. Akitars Blick schweifte in weite, unerreichbare Ferne.
    »Die wahre Heimat«, flüsterte er nahezu andächtig.
    »Du hast gesagt, dass ihr keine Raumfahrt im üblichen Sinn kennt. Erzähl mir mehr darüber.«
    Der Chailide drehte sich wieder in Atlans Richtung. Es schien fast so, als würde er aus einem Traum erwachen.
    »Es ist eine geistige

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