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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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Straße fiel. Hinter sich hörte er das schnell leiser werdende Schimpfen der Spinne.
    Mit raumgreifenden Schritten brachte der Arkonide Distanz zwischen sich und Rtrigors Palast. Die erstbeste Seitengasse nutzte er, um sich eventuellen neugierigen Blicken zu entziehen. Zwar war er der Gastfreundschaft Rtrigors vorläufig entkommen, aber wo lag darin der Vorteil? Was sollte er mit seiner neu gewonnenen Freiheit anfangen?
    Es schien fast so, als hätte der Glitschige gut daran getan, seine Gäste zu bewachen, damit sie nicht ohne seine Einwilligung das Haus verließen, denn wie sollte man sich in dieser feindlichen und scheinbar chaotischen Umwelt zurechtfinden?
    Wenn die Stadtbewohner erst merkten, dass sie es tatsächlich mit einem unerfahrenen Neuling zu tun hatten, konnte es Atlan schlecht ergehen.
     
    Es war keine gute Idee gewesen, ausgerechnet in diese Seitengasse zu gehen. Die Zeit vor der Landung des Gleiters war zu kurz gewesen, um die gesamte Umgebung in Augenschein zu nehmen, zumal Rallye-Ede auf der anderen Seite des Gebäudes niedergegangen war. Nun entpuppte sich die Seitenstraße als direkter Zugang zu einem Abschnitt der Stadt, für den dem Unsterblichen sofort die Vokabel zwielichtig in den Sinn kam.
    Zwielicht – ja, das herrschte hier im wahrsten Sinne des Wortes. Die Häuser rückten näher zusammen, phantasievoll und ohne Plan gestaltet und daher mit so vielen Ecken, Vorsprüngen und Nischen versehen, dass man sich nicht zu wundern brauchte, falls man sich allein wähnte, es aber nicht war.
    Atlan hatte kaum mehr als zwanzig Schritte getan, als er ein Geräusch hinter sich hörte. Folgte ihm jemand? Hatten die Nachkommen Rtrigors – durch die Hinweise eines gewissen Spinnenwesens unterstützt – seine Verfolgung aufgenommen? Ahnungsvoll blieb er stehen.
    Der Impuls des Extrasinns ließ ihn instinktiv reagieren. Der Arkonide machte einen blitzschnellen Ausfallschritt. Etwas zischte aus dem Halbdunkel heran und verfehlte ihn nur knapp.
    Atlan drehte sich um.
    Vor ihm wuchs ein Schatten in die Höhe, auf den ersten Blick mit den Umrissen eines humanoiden Wesens. Als der Unsterbliche zupackte, rieben unter seinen Fingern stahlharte Schuppen gegeneinander, die einen schlanken, sehr biegsamen Leib bedeckten.
    Atlan kannte die empfindlichen Stellen des Gegners nicht, deshalb hob er den Geschuppten einfach hoch und warf ihn mit voller Wucht auf den Boden.
    Sein Gegner ließ einen lang gezogenen Klagelaut hören und blieb liegen. Doch da stürmten weitere Gestalten von allen Seiten herbei.
    Atlan hatte keine Zeit, die Gegner zu sortieren und zu entscheiden, gegen wen er sich zuerst wehrte. Er warf sich einfach gegen die herannahende Front, fand mit den Händen glücklicherweise Halt und katapultierte über die Angreifer hinweg.
    Das musste denen wie ein Wunder vorkommen, denn sie reagierten nicht sofort, sondern erschienen zunächst konfus.
    Atlan rannte davon, so schnell ihn die Füße trugen. Den Strahler ließ er stecken. Zum einen schien die Situation bereinigt, zum anderen wollte er in einer engen Seitenstraße keine Schießerei riskieren.
    Rechter Hand gähnte ihn ein dunkler Hauseingang an. Atlan huschte hinein, kam jedoch nicht weit. Jemand packte ihn an der Schulter und hielt ihn auf. Ein fauliger Gestank wehte ihm ins Gesicht.
    »Hab keine Angst«, hörte Atlan eine Stimme aus der Dunkelheit. »Ich helfe dir.«
    Die Hand auf seiner Schulter blieb und diente als Orientierungshilfe. Atlan folgte seinem Retter einen gewundenen Gang entlang, dessen Verlauf er aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse nur erahnte, wurde auf Stufen hingewiesen, über die er mehr stolperte als ging, und prallte am Ende gegen eine Tür.
    »Warte!«, zischte der Unbekannte.
    Abermals blies Atlan der faulige Atem ins Gesicht und erregte Übelkeit. Der Arkonide hörte eigenartige Geräusche in der Dunkelheit, die er nicht zu deuten vermochte. Plötzlich gab die Tür nach. Atlan stolperte ins Innere eines schwach erleuchteten Raums. In einer Ecke stand eine abgeschirmte Kerze auf einem wackligen Tisch, Sie war die einzige vorhandene Lichtquelle.
    Atlans Retter schloss die Tür und blieb lauschend stehen. Zum ersten Mal hatte der Arkonide Gelegenheit, seinen Beschützer zu betrachten. Es handelte sich um einen aufrecht gehenden, schlanken Lurch ohne Schwanz und mit gelb-schwarzen Punkten auf dem nackten Körper. Kleidungsstücke waren an keiner Stelle zu erkennen. Die Beine waren unnatürlich krumm und kurz. Die Füße

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