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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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Lieblingsteich ihres Gastgebers. Rtrigor der Glitschige verbrachte einen Großteil seiner Zeit in der stinkenden Brühe.
    Dabei wollte er im Allgemeinen nicht gestört werden, und so war es nicht verwunderlich, dass seine Nachkommen sich vehement gegen Hellmuts und Yaals Ansinnen wehrten. Es erschien ihnen unerhört, dass die Solaner den Herrn des Hauses ausgerechnet nun zu sehen wünschten.
    Dabei widersprachen die Bakjaris mit ihrer übertriebenen Höflichkeit und versuchten, die beiden Männer auf ihr Zimmer zurückzukomplimentieren. Joscan Hellmut und Gavro Yaal waren jedoch anderer Ansicht und ließen deutlich erkennen, dass sie Rtrigor sofort zu sprechen wünschten.
    Es gelang ihnen, bis zum Park vorzustoßen. Dort trat ihnen Krtabra entgegen. Die älteste Tochter Rtrigors hatte offensichtlich gewisse Privilegien. Zum Beispiel vertrat sie ihren Vater, wenn dieser abwesend war oder nicht gestört werden wollte – so wie jetzt.
    »Ich bin untröstlich, Ihnen, meine lieben Gäste, versichern zu müssen, dass es wirklich ein denkbar ungeeigneter Zeitpunkt ist, an dem Sie ...«
    Weiter kam sie nicht. Die zwei Solaner hatten die Erstgeborene nicht erkannt. Für sie sahen alle Bakjaris gleich aus. Sie unterschieden sich lediglich in der Größe.
    Zwar nicht völlig unhöflich, aber doch sehr bestimmt unterbrach Joscan Hellmut Krtabra, und das hatte weniger damit zu tun, dass er sie nicht erkannte, sondern mehr damit, dass er sich diesmal nicht von seinem eingeschlagenen Weg abbringen lassen wollte.
    »Es tut mir auch unendlich leid, aber es ist nun einmal so, dass wir unsere Geduld aufgebraucht haben und deshalb auf einer sofortigen Unterredung bestehen müssen. Rtrigor der Glitschige hat uns in seiner unendlichen Güte wohl vergessen. Es ist nun schon das fünfte Mal, dass wir ihn sprechen wollen. Wir sind nicht bereit, uns erneut abweisen zu lassen.«
    Krtabra war als sehr resolut bekannt, eine Eigenschaft, die praktisch jede Bakjara entwickelte, falls sie über eine gewisse Zeit hinaus ohne männlichen Partner blieb. Hellmut und Yaal ahnten davon nichts. Jedenfalls vergaß Krtabra ihre ausgezeichnete Erziehung von einer Sekunde zur anderen und schnauzte die Männer an.
    »Jetzt hören Sie mir einmal gut zu«, rief sie zornig. »Gastfreundschaft hin oder her: Mein Vater ist ein alter Mann, der eine gewisse Rücksichtnahme verlangen kann. Wenn ich also sage, dass er Sie in diesem Moment nicht empfangen kann, dann ist das so und nicht anders. Ich rate Ihnen dringend, diese Tatsache zu akzeptieren, denn Sie dürfen mir glauben, dass Sie keineswegs erleben wollen, wenn ich richtig wütend werde!«
    Die beiden Männer blickten sich betroffen an. Offenbar waren sie mit ihren Forderungen doch zu weit gegangen.
    In diesem Moment erschien Rtrigor, der den Lärm anscheinend gehört hatte, um dessen Ursache zu ergründen. Er war wohl anderer Meinung als seine Tochter, klatschte erregt in die Hände und rief aus: »Krtabra! Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Wie gehst du denn mit unseren Gästen um?«
    »Wie man in den Teich hineinspringt, so wird man empfangen«, knurrte die Erstgeborene des Glitschigen. »Jeder wird am Ende so behandelt, wie er sich benimmt.« Sie wandte sich brüsk ab und watschelte davon.
    Joscan Hellmut und Gavro Yaal sahen ihr nach. Joscan schluckte schwer.
    »Sie ... äh, hat vielleicht nicht ganz unrecht, Rtrigor«, stieß er hervor. »Wir waren womöglich ein bisschen zu resolut. Es ist ungehörig, dich zu dieser Stunde stören zu wollen.«
    Der Glitschige hatte sich nicht einmal die Zeit genommen, sich anzukleiden. Deshalb konnte er sich auch nicht lange mit ihnen unterhalten. Er winkte sie mit sich und setzte sich in Richtung seines Lieblingsbeckens in Bewegung.
    Die beiden Solaner folgten eilig.
    »Auf der anderen Seite«, sprach Gavro Yaal im Gehen weiter, »hat unser drastisches Vorgehen einen Grund.«
    Rtrigor erreichte sein Ziel, ließ sich in die Brühe gleiten, streckte sich mit einem wonnigen Quaken aus und war erst dann bereit, sich zu äußern. »Was für einen Grund?«, fragte er hellhörig.
    »Nun ...«, zögerte Gavro Yaal. »Einer der Unsrigen ist verschwunden!«
    Der Glitschige zuckte zusammen wie unter einem Peitschenhieb. »Verschwunden?«, echote er verblüfft.
    »Ja, Rtrigor. Es handelt sich um Atlan. Wir haben auf ihn gewartet, und als er nicht zurückkehrte, fragten wir deine Nachkommen. Doch die behaupteten, niemand hätte das Zimmer verlassen. Sie hätten gut

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