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Atlan TH 0008 Die Basiskaempfer

Atlan TH 0008 Die Basiskaempfer

Titel: Atlan TH 0008 Die Basiskaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Autorenteam
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und zerknirscht wie ein geprügelter Hund.
    Die Stiefel der Soldaten knallten laut und hallend auf den Boden. Maftays Leute würden früh genug gewarnt sein und ihnen im Dunkeln auflauern.
    Auf wen sie zuerst schossen, wenn sie ihn bei den Soldaten sahen, war nicht schwer vorauszusagen.

    Chart Deccon stand wie aus Fels gehauen vor einer Bildschirmgalerie in der Zentrale der SOL. Kein Muskel zuckte in seinem roten, massigen Gesicht. Die unter aufgequollenen Lidern und Tränensäcken kaum zu sehenden hellgrauen Augen waren starr auf die Bilder gerichtet, die Mausefalle VII und verschiedene Ausschnitte des Weltraums zeigten. Der High Sideryt drehte sich nicht um, als er sagte:
    »Das ist die Lage. Wir haben kein Mittel gefunden, uns aus dem Zugstrahl zu befreien. Die SOL wird in wenigen Tagen die Zone erreichen, in der die Objekte, die mit uns zusammen eingefangen wurden, zum Stillstand kommen und allem Anschein nach demontiert werden. Keiner von euch hat einen brauchbaren Vorschlag machen können, wie wir dem Dilemma entkommen können.«
    Ganz kurz dachte Deccon an Atlan, der vielleicht im Quaderschiff den Tod gefunden hatte, vielleicht aber auch auf diese oder jene Weise gerettet worden und von den unbekannten Demonteuren zum siebten Planeten gebracht worden war. Für Deccon machte das keinen Unterschied. Der Mann aus der Vergangenheit stellte keine Bedrohung mehr für ihn und die SOLAG dar. Allerdings hätte er vielleicht die eine oder andere Antwort geben können.
    Die Magniden schwiegen. Nicht einmal Traditionalisten und Fortschrittliche stritten sich. Sie alle waren ratlos – und wussten nur zu gut um die Gereiztheit des High Sideryt. Sie spürten am eigenen Leib, was es bedeutete, kein E-kick mehr zu bekommen.
    Deccon drehte sich zu ihnen um. Neun Augenpaare richteten sich auf ihn. Nur Homer Gerigks Platz war leer.
    Chart Deccon trat an den großen Tisch und schlug mit der flachen Hand auf einen Stapel Folien. »Bewaffnete Überfälle«, sagte er. »Aufruhr und Verweigerung, Selbstmorde und immer mehr unerklärliche Vorfälle an Bord. Wir stehen vor einer völlig neuen Situation. Die Solaner wissen nun, was dem Schiff und ihnen bevorsteht. Erwartungsgemäß flüchten sich viele von ihnen in totale Resignation und schließen sich den Sektierern an. Andere aber scheinen jeglichen Respekt vor der SOLAG verloren zu haben. Quartiere der Vystiden werden angegriffen, Verteilerstationen geplündert. Jeder noch so kleine Erfolg spricht sich wie ein Lauffeuer herum und spornt andere, noch Unschlüssige an. Ihr alle habt die Berichte über die SOL-Farmer vorliegen, die selbst Angehörigen unserer Organisation den Zutritt zu ihren Farmen verwehren. Sie sind halb verrückt in ihrer Angst um ihre Kulturen. Die Terra-Idealisten finden Zulauf wie nie zuvor, seitdem sie schärfer denn je die Rückkehr zur Erde propagieren und von Tag zu Tag frecher werden. Selbst ein anderer Planet wäre ihnen nun als Ersatz für die Erde recht.«
    »Weil wir sie immer noch stillschweigend dulden«, sagte Arjana Joester. »Weil es nicht reicht, dann und wann eine ihrer Versammlungen zu sprengen. Es ist an der Zeit, ein für alle Mal ein Exempel zu statuieren. Eine Strafaktion gegen sie und die rebellischen Farmer würde ihnen schnell die Flausen austreiben.«
    Deccon blickte die junge Magnidin kalt an. Er wusste, welche Gedanken sich hinter ihrer hübschen Stirn verbargen, dass sie lieber heute als morgen schwer bewaffnete Vystiden zu den bekannten Widerstandsnestern schicken würde – und wie eine Strafaktion nach ihrem Geschmack aussähe. Arjana war eiskalt und berechnend. Sie passte gut zu Wajsto Kolsch. Die intime Beziehung der beiden Magniden war ein offenes Geheimnis.
    »Wir würden doch nur die Falschen treffen«, wehrte der High Sideryt ab. »Was seit einigen Tagen vor allem im Mittelteil der SOL, aber auch in beiden Zellen geschieht, deutet auf das Wirken einer organisierten Widerstandsgruppe hin. Jemand steuert die Aktionen der Aufrührer. Jemand schafft es, unsere Soldaten immer häufiger ins Leere laufen zu lassen.«
    »Atlan hätte niemals auftauchen dürfen«, sagte Nurmer, mit 102 Jahren der älteste der Brüder der ersten Wertigkeit. Er sprach abgehackt und war in allem, was er tat, hektischer als sonst. Seine Gier nach E-kick war bekannt. Er litt wohl am meisten unter der Rationierung. »Dieser Mann war der Katalysator, der alles auslöste, was uns jetzt über den Kopf zu wachsen droht.«
    »So weit ist es noch lange nicht!«,

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