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Atlantis

Titel: Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Straße abgebogen war, um die Höhe zu gewinnen.
    Der eine ging zum Wagen zurück, öffnete. Zwei Hunde sprangen heraus…
    »Sie suchen dich!« Der Instinkt schrie es ihm zu. »Sie sind auf deiner Spur!« Wie war das möglich! Weg mit dem Gedanken, er half nichts.
    Weiterfliehen? Zu Fuß? Ausgeschlossen! Die Hunde würden ihn bald eingeholt haben. Er konnte sie abschießen… vielleicht, aber die anderen blieben auf seinen Fersen. Noch während er dachte, hatten seine Finger die Hülle des Gepäcks gelöst.
    »Ruhig Blut! Ruhig Blut, alter Klaus! Fixe, gute Arbeit muß es sein, sonst bist du verloren!«
    Er griff in den Inhalt des Beutels. Kurze Stäbe, auseinander gezogen, dann zusammengefügt. Ein Gestänge entstand im Nu. Wie Zauberwerk ging’s. Schon fügte sich seidiger feiner Stoff um das Gerüst. Seine Hände flogen von Schraube zu Schraube, zogen zur gleichen Zeit an beiden Flächen die Verbindungen fest. Er wandte den Kopf zurück. Auf dem Wege zum Hügel kamen die Hunde mit tief gesenkten Nasen herangestürmt. Hinter ihnen, Schritt mit ihnen haltend, der Kraftwagen.
    Er schwang das schimmernde Gerüst über sich, verschwand zwischen ragenden Schwingen. Da stand einer im Wagen auf, zeigte mit dem Arm nach ihm. Das glitzernde Flimmern des seidigen Gewebes hatte ihn verraten. Ihre Hände griffen nach den Waffen, legten auf ihn an. Er schwang das Flimmernde über sich. Schüsse krachten. Er hörte das Pfeifen der Kugeln um sich. Da war der Schwingenflieger fertig. Hinein in den Wind! In den Geschoßhagel! Seine Arme schlugen das Gestänge nach unten. Mit einem Riesensatz war er an der Hügelkante… noch einen Schritt weiter, er hob den Fuß, da hatte ihn schon der Sturm gefaßt.
    Die Kugeln! Aus vier Maschinenpistolen pfiffen sie um ihn herum.
    »Nur keine Stange! Keinen Arm!« murmelte er. Da war er schon über ihren Köpfen. In rasender Fahrt riß ihn der Wind in die Höhe, nach Süden zu. Sie folgten ihm mit ihren Waffen, schossen wild…
    Da war er schon außer Schußweite. Tief unten, kaum noch erkennbar, die Landschaft.
    »Jetzt wird’s Zeit«, murmelte Tredrup. Mit immer größerer Geschwindigkeit riß ihn der Sturm dem Brande zu. Von Sekunde zu Sekunde wuchs die Gefahr, die Gefahr, in den Sturmwirbel des Flammenmeeres hineingerissen zu werden.
    Gewiß! Die Höhenkurve wurde immer steiler, sein Flug ging immer höher… Aber auch immer näher trieb es ihn an die sengende Glut, die in unendliche Höhen hinaufwallte.
    Er warf den Schwingenflieger zur Seite. Fast brach ihm der Sturm Gestänge und Arme. Er biß die Zähne aufeinander, trat mit dem Fuß das Tiefensteuer… würde es gehorchen? Würde der Apparat ihm folgen? Ja! Es schien zu gelingen… langsam neigte sich der Kopf des Schwingenfliegers, zuckte, ruckte, neigte sich tiefer und immer tiefer.
    »Gott sei Dank!« stießen seine Lippen heraus. Fixe, gute Arbeit… und jetzt, den guten, treuen Apparat unter sich, nahm er den Kampf mit Sturm und Feuer auf. Kein treibendes Blatt mehr, das, hilflos gaukelnd, im Sturm dahin gerissen wurde… eine lebendige Maschine, von Menschengeist, von Menschenarmen geführt, nach Menschenwillen gelenkt…
    Der Kampf begann. Wie ein Schiff im Taifun mit allen Kräften allmählich aus den Wirbeln, die todbringend zum Zentrum ziehen, zu kommen sucht, so drückte er den Schwingenflieger mit übermenschlicher Kraft auf seitlichen Kurs, daß er kreisend um das höllische Flammenmeer herumfuhr. Immer wieder ging sein Blick zur Erde. Da war er an der südlichen Peripherie des Brandmeeres. Weiter ein rasendes Kreisen in wilden Spiralen. Der Kampf mit der anziehenden Kraft der Wirbel trieb ihn im Kreise… aber auch immer höher! Seine Brust atmete schwer. War es die Riesenanstrengung, mit der seine Arme die Steuerflächen bedienten, war es die dünner werdende Luft in dieser Höhe?
    Wie hoch hatten ihn die Strudel gerissen? Acht Kilometer, die Höchst-Grenze menschlichen Lebens… er fühlte, wie das Blut seine Adern zu sprengen drohte. Dazu die strahlende Glut! Die Gestänge in seinen Händen wurden heißer und heißer. Die Zunge klebte ihm am Gaumen. Auf seinem Rücken bewahrte er eine Flasche Wasser. Tantalusqualen! Er konnte es nicht wagen, danach zu greifen… die Steuerung loszulassen. Seine Kräfte wurden matter. Er schloß die Augen, als wolle er das Unvermeidliche über sich ergehen lassen, den Kampf aufgeben.
    »Die Strafe des Schicksals folgt der Tat«, murmelten seine trockenen Lippen…
    Ein riesiges,

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