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Atomvulkan Golkonda

Atomvulkan Golkonda

Titel: Atomvulkan Golkonda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arkadi & Boris Strugatzki
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Aus Ihnen, zum Beispiel, würde ein guter Raumfahrer werden. Davon bin ich überzeugt. Viele Raumfahrer sind sozusagen von außerhalb zu uns gekommen – beispielsweise aus dem Flugwesen. Ich verstehe, dass Ihnen – einem Ingenieur mit höchst irdischem Fach – die Möglichkeit, an einem Weltraumflug teilzunehmen, einfach nicht in den Sinn gekommen ist. Doch nun hat es sich so gefügt, dass wir eine Expedition zur Venus entsenden, und wir brauchen jemanden, der mit den Arbeitsverhältnissen im Wüstensand ausgezeichnet vertraut ist. Die Landschaft auf der Venus wird sich kaum von Ihrer geliebten Gobi unterscheiden. Allerdings werden Sie es dort etwas schwerer haben ...«
    Plötzlich fiel es Bykow ein. »Die Urangolkonda!«
    Krajuchin streifte ihn mit einem schnellen, aufmerksamen Blick.
    »Ja, die Urangolkonda. Sehen Sie, nun wissen Sie beinahe schon alles.«
    »Die Venus...«, sagte Bykow versonnen. »Die Urangolkonda ...« Er schüttelte den Kopf. »Ich und in den Himmel! Unfassbar!«
    »Na, ein so großer Sünder sind Sie ja wohl auch wieder nicht. Und außerdem, wir schicken Sie nicht in paradiesische Gefilde. Aber vielleicht ...« Krajuchin schob den Oberkörper vor und senkte die Stimme. »Vielleicht haben Sie Angst?«
    Bykow überlegte.
    »Natürlich ist mir unbehaglich bei dem Gedanken«, gestand er. »Ja, ich hab sogar Angst. Vielleicht ... vielleicht bin ich den Anforderungen nicht gewachsen. Freilich, wenn nur das von mir verlangt wird, was ich weiß und worauf ich mich verstehe – warum nicht?« Er blickte Krajuchin an und lächelte. »Nein, so viel Angst, um abzulehnen, habe ich wiederum nicht. Sie begreifen doch, alles kam so unerwartet. Und dann, wieso sind Sie ... sind Sie überzeugt, dass ich Sie nicht enttäuschen werde?«
    »Ich bin völlig davon überzeugt. Natürlich wird es schwer sein, sehr schwer, wahrscheinlich werden sich Ihnen Gefahren entgegenstellen, von denen wir nicht einmal etwas ahnen. Aber Sie werden es schaffen.«
    »Sie können es besser beurteilen, Genosse Krajuchin.«
    »Ja, das meine ich auch. Nun, Alexej Petrowitsch, ich nehme also an, dass Sie nicht gleich zu Ihrem Ministerium laufen und darauf dringen, dass man Sie Ihres Gesundheitszustandes oder Ihrer Familienverhältnisse wegen von dieser Aufgabe entbindet?«
    »Genosse Krajuchin!«
    »Was glauben Sie denn?« Krajuchins Gesicht wurde ernst. »Ganz andere als Sie, die hier in diesem Sessel saßen, haben sich auf die betrüblichste Weise kleinmütig zurückgezogen.« Er strich sich mit der Hand über das Gesicht. »Offen gesagt, habe ich Sie schon lange im Auge und bin froh, dass ich mich nicht getäuscht habe.«
    Bykow räusperte sich verlegen und wandte den Blick zur Seite. Dann stutzte er und fragte: »Woher kennen Sie mich, Genosse Krajuchin?«
    »Von der Suche nach der Expedition Dauge. Es war eine von uns ausgeschickte Expedition, seitdem habe ich Sie mir vorgemerkt. Nach der Rückkehr forderte ich Ihre Charakteristik et cetera an. Nun ist die Zeit gekommen, und wir haben Sie vorgeladen.«
    »Ich verstehe.«
    »Allgemein ist es üblich, dem Betreffenden eine gewisse Bedenkzeit zu lassen. Eine Woche, manchmal auch einen Monat. Doch in diesem Falle können wir nicht warten. Entscheiden Sie sich, Alexej Petrowitsch. Ich mache Sie darauf aufmerksam: Wenn Sie auch nur im Geringsten schwanken, lehnen Sie lieber gleich ab. Wir werden es Ihnen nicht übelnehmen.«
    Bykow lachte. »Nein, Genosse Krajuchin, ich lehne nicht ab. Wenn Sie meinen, dass ich den Anforderungen gewachsen bin, nehme ich an. Natürlich, es kam überraschend, aber das macht nichts, ich werde mich schon an den Gedanken gewöhnen. Ich bin einverstanden.«
    »Na, dann ist ja alles in Ordnung.« Krajuchin nickte bedächtig und sah auf die Uhr. »Und jetzt noch eins. Die Expedition wird nur eine verhältnismäßig kurze Zeit dauern. Nicht länger als anderthalb Monate. Zufrieden?«
    »Durchaus.«
    »Auf die bevorstehende Arbeit möchte ich im Augenblick nicht eingehen. Einzelheiten erfahren Sie später. Meine Zeit ist bemessen. Bitte richten Sie sich darauf ein, dass wir morgen abfliegen.«
    »Morgen? Zur Venus?«
    »Nein. Zur Venus noch nicht. Einstweilen werden wir noch ein wenig auf der Erde arbeiten. Aber nicht in Moskau, sondern woanders. Übrigens, wo haben Sie Ihr Gepäck?«
    »Unten in der Garderobe. Ich habe nicht viel mit – einen Koffer und eine Tasche. Ich ahnte ja nicht ...«
    »Das ist unwichtig. Wo wollen Sie übernachten? Ich würde Ihnen das

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