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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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Rucksack, wandte sich um und zog sich weiter in den Tunnel zurück. Zum ersten Mal konnte sie den Raum erkennen, in dem sie sich befand. Die Luft war kalt, aber nicht so kalt wie draußen, und roch nach Schimmel und Eisen. Der Stollen verlief schnurgerade durch massiven Fels, alle drei Meter von schweren Holzpfeilern abgestützt. Zwei Transportgleise für Erzkarren führten in die Dunkelheit.
    Im Laufschritt bewegte sie sich durch den Stollen. Die Geräusche des Stalkers, der einzubrechen versuchte, hallten den Gang hinunter. Corrie kam an einen Querstollen, bog dort ab und musste dann schließlich in einer Sackgasse stehen bleiben, um sich auszuruhen. Und zu überlegen.
    Sie hatte zwar ein wenig Zeit gewonnen, aber schließlich würde es dem Mann gelingen, die Tür aufzuhebeln. Die alte Karte, die sie besaß, hatte angezeigt, dass ein Abschnitt der Weihnachtsmine mit anderen, tiefer gelegenen Minen verbunden war und ein Labyrinth aus Stollen und Schächten bildete – vorausgesetzt, diese waren alle noch passierbar. Wenn sie sie erreichen, einen Weg nach draußen finden könnte … aber was würde ihr das nützen? Draußen lag der Schnee meterhoch, da kam man zu Fuß nicht durch. Es gab nur einen Weg den Berg hinab – mit dem Motorschlitten.
    Und niemand wusste, dass sie hier oben war. Sie hatte keinem Menschen davon erzählt.
Mein Gott,
dachte sie,
in was für ein Schlamassel hab ich mich da reingeritten?
    Im selben Moment hörte sie ein metallisches Kreischen, dann noch eins. Sie blickte um die Ecke des Stollens, zurück zur Tür in der Ferne und sah einen Lichtstrahl. Noch ein Quietschen, der Lichtstrahl wurde breiter.
    Der Mann war dabei, die Tür aufzudrücken. Sie erkannte eine Schulter, ein brutal wirkendes Gesicht – und einen Arm mit einer Faustfeuerwaffe.
    Sie rannte los, als der Schuss abgegeben wurde.

57
    D ie Kugeln pfiffen an ihr vorbei, funkensprühend prallten sie vom Steinboden des vor ihr liegenden Hauptstollens ab, die Querschläger-Fragmente summten davon wie Bienen. Corrie floh in panischer Angst, sprang über die alten Transportgleise und rechnete jede Sekunde damit, zu spüren, wie eine Kugel in ihren Rücken einschlug und sie zu Boden warf. Der Tunnel endete in einem weiteren Querstollen und einer Felswand. Wieder kam eine Kugel den Stollen hinabgepfiffen und schlug in die Holzbohlen über ihr ein: Splitter und Staub wirbelten gegen die vor ihr liegende Felswand.
    Sie schlitterte um die Ecke und rannte weiter. Verzweifelt versuchte sie sich an die Lage der Stollen zu erinnern, die sie auf der Karte gesehen hatte, aber in ihrer Panik konnte sie nicht klar denken. Nachdem sie um die Ecke gebogen war, hatte das Geballer vorübergehend aufgehört, und jetzt sah sie einen weiteren, viel schmaleren Stollen, der nach rechts abzweigte und in einer Reihe primitiver Stufen wie eine gigantische Steintreppe steil hinabführte. Sie flog förmlich darauf hinab, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, und dann befand sie sich in einem tiefer gelegenen Stollen, auf dessen Grund ein kleines Rinnsal floss. Hier war es wärmer, vielleicht sogar über dem Gefrierpunkt, so dass sie in ihrer dicken Winterbekleidung schwitzte.
    »Du kannst nicht entkommen«, ertönte ein Ruf hinter ihr. »Hier drin gibt’s nur Sackgassen!«
    Quatsch,
sagte sie mit einer Tapferkeit, die sie nicht empfand.
Ich hab eine Karte.
    Wieder ertönten zwei Schüsse, aber sie prallten hinter ihr auf, und sie spürte, wie die absplitternden Felsstückchen auf ihre Jacke prasselten. Sie schaute sich um. Links von ihr zweigte ein weiterer Stollen ab – auch dieser führte abwärts, in einem noch steileren Winkel, die Stufen waren von Wasser bedeckt und rutschig, an der Wand war als Geländer ein verrottetes Seil gespannt.
    Sie betrat die Treppe, rannte mit halsbrecherischem Tempo los. Auf halber Strecke glitt sie aus und griff fieberhaft nach dem Seil, das wie Staub in ihren Händen zerbröselte. Sie stürzte vornüber, rollte sich über die Schulter ab und kugelte unsanft bergab, bis sie schließlich krachend aufschlug und auf den nassen Steinen der Länge nach stürzte. Ihre dicke Winterbekleidung und ihre Wollmütze hatten den Sturz abgefedert – aber nicht sehr.
    Sie rappelte sich hoch, Arme und Beine schmerzten, auf der Stirn eine brennende Platzwunde. Sie befand sich in einem breiten, tief gelegenen Flöz, kaum einen Meter fünfzig hoch, mit Pfeilern aus Felsgestein, die die Decke abstützten. Er erstreckte sich in zwei

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