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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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Richtungen, so weit der Lichtschein ihrer Stirnlampe die Dunkelheit durchdringen konnte. Sie lief in der Hocke, rannte im Zickzack an den Pfeilern vorbei, leuchtete kurz mit der Lampe nach vorn, um zu sehen, wo sie hinlief, dann schaltete sie sie wieder aus und lief weiter hinein ins Dunkel. Das tat sie zwei weitere Male, und dann, beim dritten Mal, während die Lampe ausgeschaltet war, bog sie scharf nach rechts ab, lief langsamer und bewegte sich so leise wie möglich.
    Das Licht der Taschenlampe ihres Verfolgers stach durch die Dunkelheit hinter ihr; sie wackelte, wenn er lief, und leuchtete hierhin und dorthin. Corrie stellte sich hinter einen Stützpfeiler, drückte sich dagegen, wartete. Er war vom Weg abgekommen und rannte an ihr vorbei. Kurz darauf sah sie, wie er langsamer ging und sich umschaute, eine Pistole in der rechten Hand. Offensichtlich war ihm aufgegangen, dass er ihre Spur verloren hatte.
    Sie schlüpfte hinter dem Stützpfeiler hervor und ging den Weg zurück, den sie gekommen war, dann bog sie in einen neuen Tunnelgang ab und schlich im Dunkeln weiter, wobei sie sich nicht traute, die Stirnlampe einzuschalten, sondern sich den Weg mit den Händen ertastete. Sie blinzelte, wischte sich über die Augen – das Blut strömte nur so aus der Platzwunde auf der Stirn. Nach einer Weile erblickte sie hinter sich einen Lichtschein und sah, dass auch der Verfolger umgekehrt war und zurückkam. Jetzt ging sie schneller, zog sich die Stirnlampe vom Kopf, hielt sie tief nach unten gerichtet und schaltete das Licht nur eine Sekunde lang an, um nach vorn schauen und sich so schneller bewegen zu können.
    Schlechte Entscheidung: Zwei Schüsse ertönten. Und dann hörte sie ihn loslaufen, er leuchtete mit seiner Stirnlampe umher und tauchte Corrie in Licht. Noch ein Schuss. Aber der Idiot schoss im Laufen, was nur im Fernsehen funktionierte, und sie ergriff die Gelegenheit, wie verrückt loszusprinten.
    Beinahe hätte sie ihn nicht rechtzeitig gesehen – den senkrechten Schacht, der sich unmittelbar vor ihr auftat. Sie hielt so schnell an, dass sie wie ein Base-Läufer beim Baseball seitlich abrutschte. Trotzdem geriet sie mit einem Bein über die Kante. Sie schrie vor Angst kurz auf und kämpfte sich mit Händen und Beinen aus dem Abgrund zurück. Ein eiserner Steg überquerte den Schacht, aber der sah wahnsinnig verrottet aus. Eine Eisenleiter – auch sie korrodiert – führte in die Finsternis hinab.
    Es gab nur den einen oder anderen Weg.
    Sie entschied sich für die Leiter, packte die Sprosse und schwang sich herum, ihr Fuß fand eine Sprosse darunter, dann noch eine. Das Ding knarrte und wackelte unter ihrem Gewicht. Von unten drang ein schaler Zug noch wärmerer Luft herauf. Jetzt gab es kein Zurück mehr: So schnell sie konnte, stieg Corrie hinab, während die gesamte Leiter zitterte und schwankte. Sie hörte ein lautes platzendes Geräusch, dann ein zweites: Die Nieten, die die Leiter im Felsgestein befestigten, lösten sich, und die Leiter klappte nach unten weg. Sie klammerte sich daran fest, wappnete sich gegen den fürchterlichen, tödlichen Sturz – doch mit einem metallischen Kreischen kam die Leiter unsicher zum Stehen.
    Von oben drang ein Lichtschein zu ihr herunter, zusammen mit dem Funkeln einer Waffe. Mit ihren Handschuhen packte Corrie die Ränder der Leiter, und indem sie die Füße von den Sprossen hob und gegen die senkrechten Seiten der Leiter drückte, rutschte sie herunter – schneller, schneller, dabei platzte der Rost reihenweise ab, bis sie unten hart aufprallte und sich eben wegrollte, als die Schüsse ertönten und Löcher in den Gesteinsboden stanzten, wo sie gerade noch gewesen war.
    Verdammt, sie hatte sich irgendwas am Knöchel getan.
    Hatte der Kerl den Mumm, die wacklige Leiter hinabzusteigen? Direkt zu ihren Füßen sah sie einen Haufen verrotteter Leinwand und einen Stapel alter Bretter. Sie humpelte dorthin, halb zog, halb zerrte sie die grobe Leinwand unter die Leiter. Das Material war so staubtrocken, dass es unter ihren Händen zerfiel. Jetzt zitterte und quietschte die Leiter – ihr Verfolger stieg herunter.
    Was hieß, dass er seine Waffe nicht abfeuern konnte.
    Sie schob den Haufen Leinwand gegen den Fuß der Leiter und stapelte die Bretter darauf, zog ihr Feuerzeug hervor und zündete den improvisierten Scheiterhaufen an. Alles war so trocken, dass es wie eine Bombe explodierte.
    »Brenn in der Hölle!«, schrie sie, während sie sich durch den Stollen

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