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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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schleppte und versuchte, die Schmerzen im Knöchel zu ignorieren. Gott, es fühlte sich an, als sei er gebrochen. Humpelnd und unter scheußlichen Schmerzen lief sie durch noch einen Stollen und dann noch einen und bog aufs Geratewohl ab, aber jetzt hatte sie sich völlig verirrt. Allerdings befand sie sich mit Sicherheit weit außerhalb der Weihnachtsmine und tief in den Labyrinthen der Sally Goodin oder einer der anderen, tiefer gelegenen Minen, die den Berg durchzogen. Hinter sich hörte sie Geräusche, die darauf hindeuteten, dass ihr Verfolger auf irgendeine Weise an dem Feuer vorbeigekommen war oder vielleicht einfach so lange gewartet hatte, bis es heruntergebrannt war.
    Geradeaus fiel das Licht ihrer Stirnlampe auf einen Felseinsturz: ein Haufen gezackter Felsbrocken, die auf dem Boden des Tunnels verstreut lagen, obendrauf lagen ein paar gekreuzte Balken. Allerdings war ein schmaler Pfad auszumachen, der sich durch das Geröll schlängelte. Von oben strömte kalte Luft herab. Unter Schmerzen kletterte sie über die Stapel aus Felsen und zerbrochenem Holz, dann blickte sie hoch. Durch einen Spalt war ein Stück dunklen, grauen Himmels zu sehen, aber das war auch alles. Es gab keinen Weg nach draußen, keine Möglichkeit, dort hinzukommen.
    Sorgfältig tastete sie sich weiter durch das Geröll und gelangte schließlich zu einem ebenen Bereich auf der gegenüberliegenden Seite. Plötzlich vernahm sie ein zischendes Geräusch. Sie blieb stehen, leuchtete mit der Stirnlampe nach vorn, dann stieß sie einen kurzen Schrei aus und wich zurück. Eingebettet zwischen den herabgestürzten Felsbrocken, den Weg blockierend, befand sich eine riesige Masse eingeringelter Klapperschlangen im Winterschlaf. In der kalten Luft dösten sie, aber die Schlangenbrut bewegte sich trotzdem in einer Art makabren Zeitlupe, pulsierend, sich windend, fast wie ein einzelnes Wesen. Einige waren so wach, dass sie zur Warnung rasselten.
    Sie leuchtete mit der Stirnlampe umher und sah, dass in den verschiedenen kleinen Räumen zwischen den Felsbrocken weitere Klapperschlangen lagen. Sie waren überall – offenbar Hunderte. Sogar, wie sie mit bangem Gefühl erkannte, hinter ihr.
    Plötzlich ertönte das
Bumm!
einer Waffe, und Corrie spürte, wie eine ihrer Hände plötzlich als Reaktion auf einen Aufprall zuckte. Instinktiv sprang sie über den Schlangenhaufen und kraxelte zwischen den Felsbrocken hindurch, wodurch die Schmerzen im Knöchel nur noch schlimmer wurden. Wieder ein Schuss, dann noch einer, und dann suchte sie Zuflucht hinter einem großen Felsen, unmittelbar neben einer dicken, schlafenden Klapperschlange. In der Nähe lagen ein paar Steine – das hier war eine Chance, die sie sich nicht entgehen lassen durfte. Sie hob mit jeder Hand einen großen Stein auf – irgendetwas stimmte nicht mit ihrer linken Hand, aber darum würde sie sich später kümmern –, sprang auf den großen Felsbrocken und ließ beide Steine mit großer Wucht auf die Hauptmasse der Klapperschlangen fallen.
    Die Steine knallten in den Haufen der Reptilien. Die Reaktion kam unverzüglich und war furchteinflößend – ein Ausbruch von Gezische, das den Stollen mit einem Geräusch wie von tausend Bienen erfüllte, begleitet von explosionsartigen, windenden Bewegungen. Auf einmal verwandelte sich die träge Masse der Schlangen in einen Wirbelwind, sich windend, zuschlagend, in alle Richtungen davongleitend – mehrere kamen direkt auf sie zu.
    Corrie kraxelte zurück. Noch ein Schuss traf die Felsen rings um sie herum, und sie fiel zwischen zwei Felsbrocken hin. Das Gezische erfüllte die Höhle wie ein riesiger summender Dynamo. Sie stand auf und rannte los, wobei sie den verletzten Fuß nachzog. Ein halbes Dutzend Schlangen schlugen nach ihr, und sie sprang davon. Zwei blieben mit ihren Fängen am dicken Stoff ihrer Schneehose hängen. Mit einem Aufschrei schlug sie sie weg, tanzte praktisch zwischen den zuschnappenden Schlangen, als erneut zwei Schüsse zwischen den Felswänden entlangpfiffen. Einige Augenblicke später hatte sie die wütende Menge der Schlangen hinter sich gelassen, humpelte davon, bis sie die Schmerzen einfach nicht mehr aushalten konnte und schließlich zusammensackte. Keuchend lag sie da, Tränen rannen ihr über die Wangen. Der Knöchel war mit Sicherheit gebrochen. Und da war auch noch die Hand: Selbst im Dunkeln war zu erkennen, dass der Handschuh von einer warmen Flüssigkeit durchnässt war. Behutsam zog sie ihn ab, hielt

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