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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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eine Einladung zur Hochzeit von Lieutenant Vincent D’Agosta und Captain Laura Hayward, die am 29 . Mai im kommenden Frühjahr stattfinden sollte.
    Pendergasts Blick schweifte zu den versiegelten Briefumschlägen. Einen Augenblick lang betrachtete er sie, ohne dass er ein Kuvert berührte. Dann griff er nach einem Luftpostbrief und drehte ihn nachdenklich in seinen Händen um. Die anderen Briefe ließ er liegen, ging zurück zum Wohnzimmersessel, setzte sich und öffnete den Brief. Darin befand sich ein einziger Briefbogen, die Zeilen in Kinderschrift, allerdings in Sütterlin. Er begann zu lesen.
     
    6. Dezember
    École Mère-Église
    St. Moritz, Schweiz
     
    Lieber Vater,
     
    seit Deinem letzten Besuch ist viel Zeit vergangen. Ich habe die Tage gezählt. Es sind einhundertundzwölf. Ich hoffe, Du kommst wieder bald.
    Man behandelt mich gut. Das Essen hier ist sehr gut. Samstagabends bekommen wir zum Nachtisch Linzer Torte. Hast du schon einmal Linzer Torte gegessen? Sie schmeckt gut.
    Viele Lehrer hier sprechen Deutsch, aber ich versuche immer, englisch zu sprechen. Man sagt, dass mein Englisch immer besser wird. Die Lehrer sind nett, bis auf Madame Montaine, die immer nach Rosenwasser riecht. Ich mag Geschichte und die naturwissenschaftlichen Fächer, aber nicht Mathematik. In Mathematik bin ich nicht gut.
    Im Herbst habe ich es genossen, nach dem Unterricht in den Hängen zu wandern, aber jetzt liegt zu viel Schnee. Die Lehrer sagen, dass sie mir in den Weihnachtsferien das Skilaufen beibringen wollen. Ich glaube, das wird mir gefallen.
    Vielen Dank für Deinen Brief. Bitte schick mir noch einen. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.
    Liebe Grüße
    Dein Sohn
    Tristram
     
    Pendergast las den Brief ein zweites Mal. Dann faltete er ihn ganz langsam zusammen und steckte ihn in den Umschlag zurück. Er schaltete die Leselampe aus und blieb im Dunkeln sitzen, in Gedanken verloren, das Buch vergessen, während die Minuten verstrichen. Schließlich regte er sich wieder, zog aus seiner Anzugjacke ein Mobiltelefon und wählte eine Nummer mit der Vorwahl von Nord-Virginia.
    »Überwachungszentrale«, ließ sich eine forsche, akzentfreie Stimme vernehmen.
    »Hier spricht Special Agent Pendergast. Bitte stellen Sie mich zur Südamerika-Abteilung durch, Schreibtisch vierzehn-C.«
    »Sehr gern.« Ein kurzes Schweigen, ein Klicken, dann erklang eine andere Stimme in der Leitung. »Agent Wilkins.«
    »Pendergast am Apparat.«
    Der Tonfall klang etwas straffer. »Ja, Sir.«
    »Wie ist der Status von Wildfire?«
    »Stabil, aber negativ. Keine Treffer.«
    »Ihre Überwachungsaktivitäten?«
    »Alle Horchposten sind aktiv. Wir überwachen die nationalen und lokalen Polizeiberichte und Nachrichtenmedien rund um die Uhr, darüber hinaus durchkämmen wir auf elektronischem Weg die täglichen Einspeisungen der National Security Agency. Zusätzlich sind wir weiterhin mit Außenagenten der CIA in Brasilien und den umliegenden Ländern auf der Suche nach irgendwelchen … ungewöhnlichen Aktivitäten verknüpft.«
    »Haben Sie meinen aktuellen Standort?«
    »In Colorado? Ja.«
    »Sehr gut, Agent Wilkins. Bitte informieren Sie mich, wie immer, unverzüglich, sollte sich der Status von Wildfire ändern.«
    »Wird gemacht, Sir.«
    Pendergast beendete das Telefonat. Er griff zum Haustelefon und bestellte beim Zimmerservice einen weiteren Espresso. Dann tätigte er mit dem Handy den nächsten Anruf; der Teilnehmer wohnte in einem Vorort von Cleveland namens River Pointe.
    Der Hörer wurde beim zweiten Klingeln abgenommen. Keine Stimme war zu vernehmen, nur das Geräusch, dass die Verbindung hergestellt war.
    »Mime?«, sagte Pendergast in die Stille hinein.
    Einen Augenblick nichts. Dann ließ sich eine hohe, dünne Stimme vernehmen: »Ist das mein Haupt-Mann? Mein Haupt-Geheimdienstmann?«
    »Ich hätte gern ein Update, Mime.«
    »Im Westen nichts Neues.«
    »Nichts?«
    »Kein Piep.«
    »Einen Moment.« Pendergast hielt inne; der Zimmerservice-Kellner brachte den Espresso. Er gab dem Mann ein Trinkgeld, dann wartete er, bis er wieder allein war. »Und Sie sind überzeugt, dass Sie Ihr Netz weit und treffsicher genug ausgeworfen haben, um die … Zielperson zu entdecken, sobald sie auftaucht?«
    »Geheimdienst-Mann, ich habe eine Reihe von KI -Algorithmen und heuristische Suchmuster online, dass Sie sich in Ihre staatseigene Hose machen würden. Ich überwache sämtlichen öffentlichen und einen Gutteil des nichtöffentlichen

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