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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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für reiche Arschlöcher zu bauen.«
    »Ja. Ziemlich hässlich.«
    Ted zuckte mit den Schultern und lachte kurz. »Na ja, so was passiert eben. Wenn ich die Stadt so sehr hassen würde, wäre ich wohl kaum noch hier, oder?«
    Corrie nickte. »Was hast du an der Universität von Utah eigentlich im Hauptfach studiert?«
    »Nachhaltigkeitsstudien. Ich habe nicht viel studiert – hab zu viel Zeit mit Skilaufen und Motorschlittenfahren verschwendet. Motorschlittenfahren liebe ich beinahe so sehr wie Skilaufen. Oh, und Bergsteigen auch.«
    »Bergsteigen?«
    »Ja. Ich habe ausschließlich Viertausender bestiegen.«
    »Gibt es viele davon?«
    Ted lachte. »Mann, du bist wirklich ein Ostküsten-Mädchen. Colorado hat fünfundfünfzig Berge mit über viertausend Meter Höhe. Die alle zu besteigen ist der Heilige Gral des Bergsteigens in den USA , zumindest in den Kernstaaten.«
    »Beeindruckend.«
    Ihr Essen kam. Shepherd’s Pie für Corrie, ein Burger für Ted, dazu noch ein großes Bier für ihn. Corrie lehnte ein zweites Glas ab, weil ihr die furchterregende Bergstraße hinauf zu ihrer Zahnarztpraxis-am-Hügel einfiel.
    »Also, was ist mit dir?«, fragte Ted. »Ich bin neugierig – woher kennst du eigentlich den Mann in Schwarz?«
    »Pendergast? Er ist mein –« Gott, wie sollte sie das ausdrücken? »Er ist eine Art Vormund.«
    »Ach? Wie dein Pate oder so?«
    »So was in der Art. Vor ein paar Jahren habe ich ihm bei einem Fall geholfen. Seitdem nimmt er irgendwie Anteil an meinem Leben.«
    »Er ist ein cooler Typ – echt. Und er ist wirklich FBI -Agent?«
    »Einer der besten.«
    Ein anderer Sänger übernahm das Mikro – viel besser als der vorherige. Sie hörten eine Weile zu, unterhielten sich und aßen zu Ende. Ted wollte Corries Rechnung begleichen, aber sie kam ihm zuvor und bestand darauf, ihre Hälfte zu übernehmen.
    Als sie aufstanden, um zu gehen, sagte Ted mit gesenkter Stimme: »Möchtest du meine winzige Wohnung sehen?«
    Corrie zögerte. Sie war in Versuchung. Ted sah aus, als ob er muskulös und sehnig war, schlank und fest, war aber auch charmant und ein wenig linkisch und hatte wahnsinnig hübsche braune Augen. Aber sie hatte sich nie wohl gefühlt in einer Beziehung, wenn sie mit dem Typen gleich beim ersten Date geschlafen hatte.
    »Nicht heute Abend, danke. Ich muss nach Hause, meinen Schlaf bekommen«, sagte sie, fügte aber ein Lächeln hinzu, um ihm zu signalisieren, dass das nicht unumstößlich war.
    »Kein Problem. Aber wir müssen das hier unbedingt wiederholen – bald.«
    »Das würde mir gefallen.«
    Während sie in ihrem Wagen vom Restaurant in Richtung des dunklen Waldes abfuhr und sich vorstellte, in ein eiskaltes Bett zu kriechen, begann sie ihre Entscheidung, sich Teds winzige Wohnung nicht »anzusehen«, zu bereuen.

22
    I n seiner Suite im obersten Stock des Hotels Sebastian legte Agent Pendergast das Buch beiseite, in dem er gelesen hatte, trank die kleine Tasse Espresso aus, die auf dem Beistelltisch stand, und schaute dann im Aufstehen zum Panoramafenster auf der gegenüberliegenden Seite des Wohnzimmers hinüber. In der Suite war es völlig still: Pendergast missfiel der Lärm anonymer Nachbarn. Um sicherzugehen, dass er ungestört blieb, hatte er die Zimmer links und rechts seiner Suite gleich mit reserviert. Völlig reglos stand er am Fenster und blickte hinunter auf die East Main Street und den leichten Schneefall, der sich über die Bürgersteige, die Gebäude und die Passanten senkte, was der abendlichen Szenerie eine friedliche Atmosphäre und den Millionen von Weihnachtslichtern, die sich viele Häuserblocks weit erstreckten, eine traumähnliche Qualität verlieh. Wohl zehn Minuten lang blieb er so stehen und schaute in die Nacht hinaus. Dann wandte er sich ab und ging hinüber zum Schreibtisch, auf dem ein ungeöffneter FedEx-Umschlag lag. Sein Faktotum in New York hatte ihn geschickt, adressiert an c/o Hotel Sebastian.
    Pendergast nahm das Kuvert in die Hand, schlitzte es in einer fließenden Bewegung auf und ließ den Inhalt auf den Schreibtisch fallen: mehrere versiegelte Briefumschläge verschiedener Größen, dazu eine übergroße Karte – Büttenpapier, gedruckt – sowie eine kurze Notiz in Proctors Handschrift. Darin hieß es lediglich, dass Pendergasts Mündel, Constance Greene, nach Dharamsala, Indien, abgereist sei, wo sie die kommenden zwei Wochen zu verbringen gedenke und den neunzehnten Rinpoche besuchen wolle. Bei der Karte handelte es sich um

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