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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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ersticken wollte.
    Aber Dutoit war, wie es schien, noch nicht fertig. »Wer von uns wird heute Abend von Flammen umgeben in seinem Bett aufwachen? Und was in Gottes Namen wollen Sie dagegen unternehmen?«

21
    E s war kaum zu glauben, dass die Mineshaft Tavern Teil von Roaring Fork war, mit dem Sägemehl auf dem Boden, den mit rostigen alten Bergbauwerkzeugen behängten Keller-Felswänden, dem Geruch nach Bier und Texas-Barbecue, den ein wenig verlotterten Arbeiterklasse-Gästen – und vor allem dem talentlosen Sänger am Mikro, der auf seiner Gitarre irgendein selbstkomponiertes Lied mit von überzogenem Pathos verzerrten Gesichtszügen zum Besten gab.
    Als sie hereinkam, war Corrie angenehm überrascht. Der Laden war viel eher ihre Art Lokal als das Restaurant im Hotel Sebastian.
    Ted saß an »seinem« Tisch ganz hinten, genau dort, wo er gesagt hatte, mit einem Glas Imperial vor sich. Er stand auf – das gefiel ihr – und half ihr auf den Stuhl, ehe er sich wieder setzte.
    »Was möchtest du trinken?«
    Es machte ihr nichts aus, dass er sie duzte. »Was trinkst du?«
    »Maroon Bells Stout, wird gleich unten an der Straße gebraut. Fabelhaftes Gesöff.«
    Der Kellner kam herbei. Corrie bestellte ein großes Bier, in der Hoffnung, dass man nicht ihren Ausweis verlangte. Das wäre peinlich. Aber es gab keine Probleme.
    »Ich hätte gar nicht gedacht, dass sich so ein Laden in Roaring Fork überhaupt halten kann«, sagte sie.
    »Es leben noch immer viele ganz normale Leute in dieser Stadt – Skilift-Mitarbeiter, Kellner, Topfwäscher, Handwerker … Bibliothekare.« Er zwinkerte. »Wir brauchen unsere billigen, schlichten Unterhaltungslokale.«
    Corries Bier kam. Sie stießen miteinander an, und sie trank einen Schluck. »Wow. Gut.«
    »Besser als Guinness. Und billiger.«
    »Also, wer ist der Typ da auf der Bühne?« Corrie achtete darauf, dass ihre Stimme neutral klang, für den Fall, dass er mit Ted befreundet war.
    Ted kicherte. »Open Mike Night. Kenn ich nicht, armer Kerl. Hoffen wir, dass er seinen Brotjob nicht gekündigt hat.« Er griff nach der Speisekarte. »Hungrig?«
    Sie überlegte kurz. Hatte sie genug Geld dabei? Aber die Speisen waren nicht allzu teuer. Wenn sie nichts aß, würde sie womöglich betrunken und könnte eine Dummheit begehen. Sie lächelte und nickte.
    »Na, wie läuft’s denn da oben im Beinhaus am Berg?«
    »Gut.« Corrie überlegte, ob sie ihm erzählen sollte, was sie entdeckt hatte, entschied sich aber dagegen. Dafür kannte sie Ted nicht gut genug. »Die sterblichen Überreste von Emmett Bowdree haben viel zu erzählen. Ich hoffe, bald die Genehmigung zu bekommen, ein paar weitere Skelette zu untersuchen.«
    »Ich freue mich, dass es gut läuft für dich. Die Vorstellung, wie Kermode ihr Höschen nassmacht, während du da oben dein Ding durchziehst, finde ich herrlich.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Corrie. »Es gibt jetzt Schlimmeres, über das sie sich Sorgen machen müsste. Du weißt schon – der Brand.«
    »Das kann man wohl sagen. Mann, das ist echt übel.« Er hielt inne. »Weißt du, ich bin da oben aufgewachsen. In The Heights.«
    »Tatsächlich?« Corrie konnte ihre Überraschung kaum verbergen. »Darauf wäre ich nie gekommen.«
    »Vielen Dank, ich nehme das als Kompliment. Mein Vater war Fernsehproduzent – Sitcoms und so. Er war mit jeder Menge Hollywood-Leuten befreundet. Meine Mutter hat mit den meisten von ihnen geschlafen.« Er schüttelte den Kopf und nippte an seinem Bier. »Ich hatte eine ziemlich verkorkste Kindheit.«
    »Tut mir leid, das zu hören.« In keiner Weise war Corrie allerdings bereit, mit Ted über
ihre
Kindheit zu sprechen.
    »Ist nicht schlimm. Sie haben sich scheiden lassen, und mein Vater hat mich großgezogen. Wegen der vielen Tantiemen aus den Sitcoms musste er nie mehr arbeiten. Als ich vom College zurückkam, hab ich mich aus den Heights verpisst und mir eine Wohnung in der Stadt genommen, unten an der East Cooper. Sie ist winzig, aber ich fühle mich dort viel wohler.«
    »Wohnt dein Vater immer noch da oben in The Heights?«
    »Nein, vor ein paar Jahren hat er das Haus verkauft, ist letztes Jahr an Krebs gestorben – dabei war er erst sechzig.«
    »Das tut mir wirklich leid.«
    Er winkte ab. »Ich weiß. Aber ich bin froh, die Beziehungen zu den Heights gekappt zu haben. Es hat mich echt angefressen, wie sie die Sache mit dem Boot Hill gehandhabt haben – einen der ältesten Friedhöfe in Colorado umzulagern, um ein Spa

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