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Auch Die Waschmaschine Ist Nur Ein Mensch. Die Besten Technikgeschichten.

Auch Die Waschmaschine Ist Nur Ein Mensch. Die Besten Technikgeschichten.

Titel: Auch Die Waschmaschine Ist Nur Ein Mensch. Die Besten Technikgeschichten. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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    »Warum nicht, Weinreb? Warum nicht am Telefon? Warum gerade am Telefon nicht? Warum?«
    »Ich habe meine Gründe«, lautet Weinrebs Auskunft.
    »Was für Gründe, zum Teufel? Sagen Sie mir, welche Gründe Sie haben!«
    »Nicht am Telefon.«
    Es ist zum Verzweifeln. Aber was steckt dahinter? Eine allgemein grassierende Sicherheits-Hysterie? Eine tief verwurzelte jüdische Angst vor Provokateuren? Niemand weiß es. Wir wissen nur, daß jedesmal, wenn ein Israeli am Telefon auf Geld, Ziffern, Namen, Steuern, Kartenspiele, Zollvorschriften, Auslandsreisen oder dergleichen zu sprechen kommt, der andere Israeli sofort verstummt und mit den Worten »Bitte nicht am Telefon« das Gespräch abbricht.
    Vielleicht liegt der Ursprung dieses nationalen Verhängnisses in grauer, biblischer Vorzeit, als von oben her die Stimme des Herrn ertönte: »Hast du nicht gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot, du solltest nicht davon essen?«
    Adam aber antwortete und sprach: »Bitte nicht am Telefon!«
    Vielleicht hat dieses erste Ferngespräch alles weitere verursacht bis auf den heutigen Tag.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
DAS BERMUDA-DREIECK:
RADIO, FOTO, STEREO
     
     

     
     
     
PLX45L
    Was mich betrifft, so gestehe ich offen, daß ich keine wie immer gearteten Neidkomplexe gegen irgendeine Gesellschaftsschicht, Kaste, Klasse oder Berufssparte in mir trage – außer natürlich gegen Politiker. Schließlich haben wir alle genügend eigene Sorgen und dazu auch noch etliche unserer Mitmenschen. Nachdem das geklärt ist, muß ich allerdings zugeben, daß immerhin eine kleine Gruppe von Leuten ein recht beneidenswertes Leben führt: die Amateurfunker. Sie formieren sich in kleinen Cliquen, irgendwo zwischen 1256 und 1270 Kilo-Hertz, und führen faszinierende Zwiegespräche, wie zum Beispiel das folgende:
    »Hallo! Hallo! Hier spricht Gamma-0-Delta Doppel-Zwölf Westminster Niagara. Ich rufe Mikro-2-Makro Intercom Rappaport. Ich wiederhole. (Und genau das tut er.) Bitte kommen. Bitte kommen. Hier spricht Gamma-0-Delta Doppel-Zwölf Westminster Niagara, bitte sprechen!« Worauf einige Bips und Bups zu vernehmen sind, gefolgt von der Antwort:
    »Hier spricht Mikro-2-Makro Intercom Rappaport. Wie geht’s, Fritzi? Kannst du mich gut hören? Mikro-2-Makro Intercom Rappaport Ende.«
    »Hier spricht Gamma-0-Delta Doppel-Zwölf Westminster Niagara. Ich kann dich gut verstehen, aber mir kommt vor, daß der Frequenz-Converter von deiner 3PLX Modulationseinheit eine leichte Rückkopplung hat. Gamma-0-Delta Doppel-Zwölf Westminster Niagara Ende.«
    Zu diesem Zeitpunkt wird die Stimme von Mikro-2-Makro brüchig und ist kaum noch zu verstehen:
    »Hier spricht Mikro-2-Makro Intercom Rappaport. Danke für den Tip, Freund, ich habe den frontalen Sende-Entzerrer auf Impuls F-12 gestellt. Kannst du mich jetzt besser hören, Fritzi? Mikro-2-Makro Intercom Rappaport Ende.«
    »Hier spricht Gamma-0-Delta Doppel-Zwölf Westminster Niagara. Dein Zykloston ist nicht richtig zentriert. Außerdem glaube ich, daß dein Elektroden-Verwutzler überheizt ist. Weißt du was, ich komme mit dem Lötkolben runter. Gamma-0-Delta…«
    Worauf Gamma-0-Delta eine Treppe hinuntereilt, wo ihn Mikro-2-Rappaport an der offenen Tür erwartet. Nachdem der Schaden behoben ist, begibt Fritzi sich wieder in das obere Stockwerk, setzt sich an seinen Elektroden-Verwutzler und beginnt wieder zu senden, Gamma-0-Delta Doppel-Zwölf Westminster. Das, liebe Freunde, sind die einzigen Menschen in der Welt, die ich wirklich beneide.
Die Massen und das Medium
    An diesem folgenschweren Tag ging ich zeitig zu Bett, weil ich am Morgen schon um halb zehn aufstehen mußte. Es glückte mir, verhältnismäßig rasch einzuschlafen. Aber nach etwa einer Stunde wurde ich rüde geweckt.
    »Wir wollen schlafen!« brüllte eine haßerfüllte Stimme.
    »Es ist zehn Uhr vorbei. Stellen Sie das Radio ab, Sie Idiot!«
    Ich setzte mich im Bett auf. Von fern, aus der äußersten Ecke unseres Häuserblocks, glaubte ich leise Musikklänge zu vernehmen. Ganz sicher war ich nicht, weil das zornig anschwellende Stimmengewirr alles übertönte:
    »Wir wollen schlafen! Ruhe! Das Radio abdrehen! Ruhe!« Nach und nach erwachten auch die Bewohner der angrenzenden Häuser. In vielen Fenstern wurde es hell. Der Delikatessenhändler uns gegenüber formte aus seiner Zeitung einen Schalltrichter und verlangte Respekt vor der neuen Anti-Lärm-Verordnung. Der jemenitische Eisverkäufer

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