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Auch du brauchst Zaertlichkeit

Auch du brauchst Zaertlichkeit

Titel: Auch du brauchst Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Jungen in der Schule.”
    Jodi grinste. “Sicher, Mum.” Sie stand auf. “Ich gehe jetzt duschen. Kannst du nach den Brötchen sehen?”
    “Kein Problem.”
    Als Jodi die Küche verlassen hatte, starrte Beth aus dem Fenster hinaus in den Garten. Doch anstatt der Hecken, der Blumen und des Rasens sah sie Todds Gesicht vor sich. Er war ein gut aussehender Mann mit geradezu perfekten Zügen, einer geraden Nase und einem entschlossenen Mund. Sein dunkelblondes Haar war klassisch geschnitten, reichte gerade bis an den Kragen. Kühle, blaugraue Augen verliehen ihm etwas Geheimnisvolles, und trotz der Kleidung konnte man sehen, wie gut sein Körper in Form war. Entweder besaß er hervorragende Erbanlagen, oder er trieb regelmäßig Sport.
    Jodis Bemerkung ging ihr immer noch durch den Kopf: Also magst du ihn.
    Lag darin das Problem? War sie vorzeitig gegangen, weil er ihr Interesse geweckt hatte? Sie wollte es nicht für möglich halten. So feige war sie doch eigentlich nicht. Aber sie hatte das unangenehme Gefühl, dass es genau darum ging. Sie war nicht in der Position, sich mit jemandem einzulassen. Abgesehen davon, dass Todd sich bestimmt mit ihr gar nicht einlassen wollte. Beth hatte außerdem nicht das Bedürfnis, sich wehtun zu lassen. Sie war achtunddreißig Jahre alt und hatte das Gefühl, dass ihr Herz wie alle anderen Körperteile länger brauchte, um zu heilen, als damals mit sechzehn.
    “Ich habe das Richtige getan”, beruhigte sie sich laut, während sie zur Haustür ging und die Morgenzeitung holte, die auf der Schwelle lag.
    Sie blickte zu dem Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite und war ausnahmsweise froh darüber, dass Cindy und Mike übers Wochenende weggefahren waren. Zumindest blieben ihr ein paar Tage, bis sie ihren besten Freunden von dem misslungenen Abend erzählen musste. Sie durfte gar nicht daran denken, wie Cindy reagieren und wie Mike darüber lachen würde.
    Der Duft von Essen erfüllte das Büro. Todd starrte auf den großen Blumenstrauß, der auf seinem Schreibtisch stand. Im Laufe der Jahre hatte er Hunderte von Sträußen verschickt, doch es war das erste Mal, dass er selbst Blumen erhielt. Ein Umschlag steckte zwischen den Stengeln. Er erkannte die Handschrift. Schließlich hatte er das Wochenende über immer wieder die Nachricht gelesen, die Beth Davis ihm hatte überbringen lassen. Also hatte sie die Karte selbst beim Floristen abgeliefert. Das war viel Mühe für eine Frau, die ihn sitzen gelassen hatte:
    Er öffnete den Umschlag und überflog den Inhalt. Es war eine Wiederholung dessen, was sie ihm bereits am Freitagabend geschrieben hatte. Dass es ihr Leid tat, ohne Abschied gegangen zu sein. Dass sie seine Freundlichkeit zu schätzen wusste und hoffte, er würde Verständnis für ihr Verhalten aufbringen.
    “Eigentlich verstehe ich es nicht”, murmelte er vor sich hin, während er zu seinem Schreibtisch ging und in den Ledersessel sank.
    Todd konnte es immer noch nicht fassen, dass sie ihn hatte sitzen lassen. Seiner Meinung nach besaß er ein gesundes Selbstvertrauen, ohne übertrieben eingebildet zu sein. Für gewöhnlich warfen sich Frauen ihm an den Hals, scharwenzelten um ihn herum und gaben deutlich zu verstehen, dass er sie haben konnte, wann immer und wo immer es ihm beliebte. Wieso hatte Beth ihre Verabredung vorzeitig beendet?
    Er sagte sich, dass er es einfach dabei bewenden lassen sollte.
    Doch er konnte an nichts anderes denken. Entgegen seiner Erwartung, sich furchtbar zu langweilen, hatte er es genossen, mit ihr zu reden. Ihm gefiel, dass sie sich unbeeindruckt von ihm gezeigt hatte. Ihre Unsicherheit beruhte auf Unerfahrenheit, nicht auf seinem Bekanntheitsgrad. Ihre Aufrichtigkeit war verblüffend gewesen. Doch ihm gefiel, dass sie sagte, was sie dachte, und nicht das, was er hören wollte.
    Sein Telefon klingelte. “Mr. Graham, das Marketingteam erwartet Sie.”
    Er stand auf und verließ sein Büro. Beth Davis hatte bereits zu viel seiner Zeit beansprucht. Das Meeting würde den ganzen Nachmittag über andauern. Wenn es vorüber war, wollte er die Blumen seiner Sekretärin schenken, beide Nachrichten wegwerfen und nie wieder an Beth denken. Vielleicht sollte er ein paar Tage verreisen. Nach New York? Es war April. Das Wetter konnte wunderschön dort sein. Lieber nach Paris, dachte er. Dort lebte eine Bekannte, die ihm einen netten Kurzurlaub bescheren würde.
    Mit diesem Entschluss eilte er den Korridor entlang und ließ die Blumen und die

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