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Auch du kannst meditieren - Schritt für Schritt zu Klarheit, Gelassenheit und innerer Stärke

Auch du kannst meditieren - Schritt für Schritt zu Klarheit, Gelassenheit und innerer Stärke

Titel: Auch du kannst meditieren - Schritt für Schritt zu Klarheit, Gelassenheit und innerer Stärke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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tendieren lässt. Das Denken selbst besitzt immer eine gewisse kantige Härte, und die schmilzt jetzt ab. Etwas
Befreiendes und Entspanntes breitet sich in uns aus und wird umso tiefer, je länger wir in der von dem Wort »ruhig« ausgehenden Empfindung bleiben.
    Es ist ein kumulativer Effekt: Immer wenn wir »ruhig« oder »still« erneut einatmen, baut sich die mit diesem Wort verbundene positive Empfindung weiter auf, sodass es in unserem Geist immer klarer und heller wird. Ein Glücksgefühl breitet sich aus – und ein glücklicher Geist kann sich mühelos konzentrieren.
    Fangen Sie jetzt also an, das Wort »ruhig« einzuatmen. Versuchen Sie beim Einatmen zu spüren, wie sich diese Ruhe auf Ihren Geist auswirkt. Die Ruhe soll sich in Ihnen ausbreiten, bis Sie ganz davon durchtränkt sind. Halten Sie das möglichst einfach, atmen Sie nur »ruhig« ein, ohne Ihre Leistung zu beurteilen oder daran zu zweifeln, dass Sie es können. Da wir alle verschieden sind, erlebt jeder diese Übung
auf seine ganz eigene Weise. Aber jeder wird einen Nutzen davon haben.
    Gehen Sie jetzt zu dem Wort »klar« über, das Sie genauso einatmen. Drei Atemzüge mit »klar«. Zuletzt atmen Sie dreimal den Ausdruck »darüber hinaus« ein. Vergessen Sie bei dieser Übung das Lächeln nicht. Lösen, öffnen und entspannen Sie sich.
    Damit sind die vorbereitenden Übungen abgeschlossen, auf die Sie überall zurückgreifen können, wo Sie sich gerade aufhalten.
    Neuere wissenschaftliche Experimente belegen, dass diese aktive innere Ausrichtung auf Wörter sehr gut geeignet ist, um das Bewusstsein beim gegenwärtigen Augenblick zu halten. Und auf dieses Jetzt-Gewahrsein kommt es an, wenn Ihre Praxis echten spirituellen Wert haben soll. Je besser wir es wahren können, desto mehr gehen wir in Richtung echter Meditation.

    Wenn Sie die Entspannungsübungen so lange ernsthaft gemacht haben, dass Sie sich einigermaßen auf ein Meditationsobjekt konzentrieren können, sind Sie bereit für den nächsten Schritt.

Fitnessübung für den Geist
    Wenn Sie diese Atemtechnik zu Hause üben, ist das schon sehr schön, aber Sie werden noch viel mehr Erfahrung sammeln, wenn Sie damit in allen möglichen Alltagssituationen experimentieren. Sogar in überfüllten Räumen können Sie Entspannung üben, versuchen Sie es auch einmal im Bus oder sonst irgendwo. Ich habe viele Schüler, die herausfanden, dass sie damit wach und interessiert bleiben können, sei es im Unterricht oder bei Geschäftsbesprechungen, beim Warten in der Schlange, sogar bei Verhandlungen um einen Mietvertrag.
    Halten Sie sich an diese simple Technik, und Ihr Geist wird mit der Zeit präziser
und schneller funktionieren. Sie werden Zusammenhänge leichter erfassen, Sie werden Feinheiten bemerken, die Ihnen früher nie auffielen. Darüber hinaus werden Sie mit mehr Selbstvertrauen und Begeisterung an die Dinge herangehen. Sehen wir uns an, wie das geht.
    Wählen Sie sich eine Person, mit der Sie in irgendeinem Zusammenhang für längere Zeit zusammen sind. Nehmen wir beispielsweise an, Sie seien Student und nähmen an einem Kurs teil. Nehmen Sie sich vor, Ihre gesamte Aufmerksamkeit auf den Lehrer zu sammeln. Sehen Sie ihn an, sobald er den Unterrichtsraum betritt. Verfolgen Sie alle seine Bewegungen so genau, wie Sie nur können. Beobachten Sie so eingehend, dass Sie lückenlos und bis ins kleinste Detail darüber berichten könnten – als wären Sie ein Verhaltensforscher und dies der erste Lehrer, den Sie je gesehen haben. Seien Sie ein sehr engagierter Beobachter,
der das gesamte Wahr nehmungsfeld mit fasziniertem Forschergeist in sich aufnimmt und den gegenwärtigen Augenblick präzise erfasst und auslotet.
    Achten Sie auf alles: wenn er dasteht, wenn er geht, wenn er die Kreide zur Hand nimmt. Verfolgen Sie, wie er sich zur Tafel wendet und etwas schreibt. Verfolgen Sie genau, wie er jeden Buchstaben und jede Zahl ausformt. Verzeichnen Sie dann auch, wie er sich wieder zum Raum wendet, wie er die Kreide ablegt und wo er sie ablegt. Beachten Sie, wie sich sein Mund bewegt und Laute formt, wie sein Blick von einem zum anderen wandert, um zu ermessen, ob man ihn versteht oder ob alle nur ratlos umherschauen. Nehmen Sie geduldig alles auf, was sich jeweils gerade tut.
    Beobachten Sie den präzisen Ablauf der Dinge. Wenn sich der Lehrer beispielsweise hinsetzt, achten Sie darauf, wie er nach dem Stuhl greift, wie er sich bewegt
und schließlich Platz nimmt. Und weiter: wie er sich

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