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Auch Geister haben huebsche Soehne

Titel: Auch Geister haben huebsche Soehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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bin nicht blöd«, sagte ich.
    Marcus wedelte mit der Waffe herum. »Ist mir scheißegal. Jetzt …«
    »Und eine Schlampe bin ich auch nicht«, fuhr ich fort.
    Plötzlich riss Marcus die Augen auf. Offenbar war ihm gerade gedämmert, was ich vorhatte.
    »Nein!«, kreischte er.
    Doch es war zu spät. Ich hatte das Kabel bereits in das trübe Wasser zu seinen Füßen geschleudert.
    Ein riesiger blauer Blitz zuckte auf, es knisterte und knackte. Marcus schrie.
    Und dann versanken wir alle in pechschwarze Dunkelheit.

KAPITEL
    21
    N a ja, so stockdunkel war es dann doch nicht. Ich konnte noch immer Jesse leuchten sehen.
    »Das war wirklich beeindruckend, Susannah«, sagte er mit Blick auf den am Boden liegenden und stöhnenden Marcus.
    »Danke.« Das Lob freute mich. Kam ja auch selten genug vor. Endlich hatte es sich bezahlt gemacht, dass ich Schweinchen Schlaus Ausführungen über Elektrik und Sicherheit gelauscht hatte.
    »Möchtest du mir jetzt vielleicht verraten«, sagte Jesse, während er mir vom Podest hinunterhalf, »was hier eigentlich vor sich geht? Ist das dein Freund Tad auf der Couch?«
    »Jep.« Bevor ich hinunterstieg, bückte ich mich noch mal. »Kannst du bitte mal kurz herkommen, damit ich …« Jesses Leuchten war zwar schwach, aber trotzdem stark genug, dass ich finden konnte, wonach ich suchte. »Danke.« Ich schob das Kabel wieder ins Aquarium. »Nur für den Fall, dass die den Kurzschluss entdecken und den Strom wieder anstellen, bevor ich hier weg bin.« Ich kletterte hinunter.
    »Wer sind die? Susannah, was ist hier los?«
    »Lange Geschichte«, sagte ich. »Und ich möchte mich nicht so lange hier aufhalten, um sie dir erzählen zu können. Ich will hier raus sein, wenn er …« Ich deutete mit dem Kopf auf Marcus, der nun lauter stöhnte, »… wieder wach wird. Er hat nämlich ein paar stiernackige Kumpels, die draußen auf mich warten, falls …« Ich verstummte.
    Jesse sah mich fragend an. »Was ist los?«
    »Riechst du das?«
    Blöde Frage. Der Typ war immerhin tot. Konnten Geister riechen?
    Anscheinend schon. »Rauch«, sagte er.
    Nur eine einzige Silbe, aber schon lief mir ein eisiger Schauer über den Rücken. Oder hatte etwa ein Fisch den Weg in meinen Pullover gefunden?
    Ich blickte zum Aquarium hinüber. Ein schwacher Schein leuchtete vom Raum dahinter zu uns herüber. Wie vermutet, hatte ich durch den Stromschlag, den ich Marcus verpasst hatte, ein kleines Feuer in den Leitungen angefacht. Und das schien sich nun in den Wänden ringsum auszubreiten. Schon leckten die ersten orangefarbenen Flämmchen hinter der Holzverkleidung hervor.
    »Na toll«, sagte ich. Ohne Strom war der Fahrstuhl nutzlos. Und der war nun mal der einzige Weg hier raus.
    Jesse schien nicht halb so pessimistisch zu sein.
    »Die Fenster.« Er eilte darauf zu.
    »Vergiss die Fenster.« Ich lehnte mich gegen Mr Beaumonts Schreibtisch und nahm den Telefonhörer in die Hand. Die Leitung war tot, na klar. »Die sind zugenagelt.«
    Jesse blickte sich über die Schulter zu mir um. »Na und?«, sagte er belustigt.
    Ich knallte den Hörer auf die Gabel. »Zugenagelt, Jesse! Und damit dicht.«
    »Für dich vielleicht.« Im selben Augenblick begannen die Läden des mir nächstgelegenen Fensters zu beben, als würde ein unsichtbarer Seesturm daran rütteln. »Für mich aber nicht.«
    Ich beobachtete das Szenario fasziniert. »Wow. Su perman in Aktion.«
    Jesse sah mich verständnislos an. »Was?«
    »Schon gut, vergiss es.« Es war nicht der richtige Zeitpunkt, ihm zu erklären, wer Superman war.
    Mittlerweile drangen Schreie durch das Knarzen der Nägel, die der Jesse-Tornado aus dem Holz zwang. Ich sah zum Aufzug hinüber. Anscheinend machten sich die Gorillas Sorgen um das Wohlbefinden ihres Bosses und riefen nun seinen Namen durch den Fahrstuhlschacht.
    Kein Wunder. Langsam, aber sicher verteilte sich der Rauch wabernd im Zimmer und füllte es aus. Immer wieder gab es kleine Explosionen. Wahrscheinlich flogen irgendwelche Chemikalien – giftiger Natur? –, die beim Aquarium-Zubehör im Nebenraum gelagert wurden, in die Luft. Wenn wir nicht bald hier rauskamen, würden wir garantiert ziemlich toxische Dämpfe einatmen müssen.
    Doch zum Glück flogen in diesem Moment die Läden erst eines, dann eines zweiten Fensters auf, als hätte ein Hurrikan sie aus den Angeln gerissen. Wumm ! Und noch mal Wumm ! So was hatte ich noch nie gesehen, nicht mal in Reportagen des Discovery Channels.
    Gräuliches Licht sickerte ins

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