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Auch Schmetterlinge können weinen (Der romantische Heftroman für den Kindle) (German Edition)

Auch Schmetterlinge können weinen (Der romantische Heftroman für den Kindle) (German Edition)

Titel: Auch Schmetterlinge können weinen (Der romantische Heftroman für den Kindle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Bjenlund
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selber weiß. Nicht nur das Kind hat sich verändert, seit Sie hier sind. Auch er ist ein anderer Mensch geworden, nicht mehr so verschlossen und in sich gekehrt. Ich habe ihn sogar ein paarmal lachen sehen. Das hat er früher nie getan. «
    »Es geht trotzdem nicht. Einen kleinen Rest. Selbstachtung habe ich mir noch bewahrt. Deshalb kann ich es auch nicht mehr ertragen, dass er mich immer fortschickt, wenn ich mit ihm reden will. «
    »Das gibt sich wieder. Sie werden sehen«, sagte nun auch Karl. »Werner hat in den letzten Jahren sehr viel gelitten. Ich habe es Ihnen erzählt, darum müssten Sie ihn eigentlich besser verstehen können. «
    »Natürlich verstehe ich ihn. Doch Sie können mir keinen Vorwurf machen, wenn ich auch ein bisschen an mich denke. Ich werde nach Heidelberg gehen und mir dort ein Zimmer nehmen. Meinen Verdienst habe ich gespart, so dass ich die nächste Zeit einigermaßen über die Runden kommen werde. Vielleicht finde ich dort auch Arbeit. «
    »So einfach werden Sie kein Zimmer finden. Überlegen Sie sich diesen Schritt gut«, wandte der Mann besorgt ein. »Heidelberg ist eine überlaufene Stadt, überhaupt um diese Jahreszeit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie dort einfach hingehen und ein Zimmer mieten können. Was tun Sie, wenn keines frei ist? «
    »Das ist das kleinste Problem. Ich habe eine frühere Schulfreundin angerufen. Sie betreibt mit ihrem Mann
    und den Schwiegereltern zusammen eine kleine Pension. Dort bin ich jederzeit willkommen. Sie macht mir sogar einen Sonderpreis. Und wer weiß, wenn ich in der Küche mithelfen kann, vielleicht bekomme ich das Zimmer sogar umsonst. «
    »Sie werden uns fehlen, Karen. « Wera zuckte die breiten Schultern. Ihr gutmütiges Gesicht spiegelte die Sorgen wider, die sie seit Karens Geständnis belasteten. »Werden Sie Werner sagen, wohin Sie gehen?«
    Karen furchte die Stirn und überlegte. Dann hatte sie sich entschieden. »Bestimmt ist es besser, wenn ich alle Brücken hinter mir abbreche. Dann kommen alle besser darüber hinweg. Am meisten jedoch ich«, sagte sie traurig. »Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie mein Leben weitergehen soll. « Sie erhob sich müde und ging zur Tür. »Euch werde ich die Adresse mitteilen«, fügte sie hinzu. »Ich muss wissen, wie es mit Tamy weitergeht. Die Kleine wird mir fehlen. Am liebsten würde ich sie mitnehmen. «
    Auch Wera wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht, als Karen die Küche verlassen hatte. Ihr fiel der Abschied von dem jungen Mädchen ebenfalls schwer.
    »Sie wird ihren Weg machen«, versuchte ihr Mann sie zu trösten. »Karen ist ein aufgewecktes Mädchen, das weiß, was es will. Außerdem ist sie ja noch nicht fort. Wer weiß, vielleicht ergibt sich noch was, das ihren Entschluss rückgängig macht.«
    Wera Weichel zuckte mit den Achseln. »Ich habe keine Hoffnungen. Und an allem ist nur Werner schuld. Er liebt das Mädchen doch auch«, begehrte die ältere Frau auf. »Weshalb macht er es ihr dann so schwer?«
    Geschäftiges Treiben herrschte bei den Ställen. Karen hatte erfahren, dass ein großes Turnier bevorstand, an dem wieder einmal ein Pferd aus Werners Zucht teilnehmen sollte. Sie hatte bei dem Schriftverkehr mitgeholfen, und es hatte ihr großen Spaß gemacht. Das war nun alles vorbei. Sie konnte das Tauchbad der Gefühle nicht mehr ertragen, und ganz tief in ihrem Innern erhoffte sie sich vielleicht auch eine ganz andere Entwicklung, wenn Werner erst Mal merkte, dass sie es ernst meinte und er im Begriff war, sie für immer zu verlieren.
    Mit aufgeregt pochendem Herzen machte sie sich wenig später auf den Weg zu Werners Büro. Dieses Mal kam auf ihr Klopfen keine Antwort. Dennoch öffnete sie die Tür und trat ein.
    Werner Bostel saß an seinem Schreibtisch und hatte den Kopf in den Händen vergraben. Im ersten Augenblick dachte Karen, er würde schlafen. Doch dann schien er ein Geräusch gehört zu haben. Er schaute auf. »Wer ist da? «
    »Ich bin es, Karen. Du hast mein Klopfen nicht gehört«, entschuldigte sie sich. »Ich muss aber mit dir reden. Es ist sehr wichtig. «
    »Geht es Tamy nicht gut? « fragte er erschrocken und wollte sich erheben. Sein Gesicht war ungewöhnlich bleich, und es schien fast, als hätten ihn unlösbar scheinende Probleme belastet.
    »Tamara ist bei Wera in der Küche. Ich habe sie zu ihr gebracht, damit ich ungestört mit dir reden kann. «
    »Ich weiß, es ist sehr wichtig«, entgegnete er mit einem etwas spöttischen Lächeln.

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