Auch Schmetterlinge können weinen (Der romantische Heftroman für den Kindle) (German Edition)
nicht bereit war, einen kurzen Flirt mit ihm einzugehen, hatte ihn einerseits enttäuscht, andererseits auch angenehm überrascht. Es gab also auch noch Mädchen, die Wert auf eine dauerhafte Beziehung legten und nicht nur ihren Spaß haben wollten Inzwischen hatte Armin auch den Grund dafür erkannt: Karen liebte seinen Bruder Werner. Doch der war natürlich wieder einmal mit Blindheit geschlagen, im wahrsten Sinne des Wortes. Genügte es denn nicht, dass er nicht sehen konnte? Nein, er musste gleichzeitig auch noch seine Gefühle auf Eis legen.
So etwas überstieg Armins Horizont, und er war ganz froh, dass er wieder zurück nach Italien reisen konnte. Bei so viel Unvernunft, die sein Bruder an den Tag legte, konnte er - Armin - nur den Kopf schütteln
und schweigen. Jedes Wort wäre ohnehin sinnlos gewesen.
»Ich wünsche dir eine gute Reise, Armin. « Karen reichte dem Mann die Hand, die dieser mit einem freundlichen Lächeln ergriff.
»Ich glaube, wir sollten noch ein kurzes, klärendes Gespräch miteinander führen, Karen«, sagte Armin aus seinen Gedanken heraus. »Mein Flugzeug startet erst in drei Stunden. Es bleibt uns also noch ein wenig Zeit übrig. Ich möchte nicht von hier verschwinden, ohne mich vorher für mein schlechtes Benehmen zu entschuldigen. Es tut mir aufrichtig leid, dass ich dich beleidigt habe. « Der Mann schaute so zerknirscht drein, dass Karen unwillkürlich lachen musste. Sie legte ihre Arme um seinen Hals und hauchte ihm rasch einen Kuss auf die Wange. »Schon vergessen«, sagte sie versöhnlich. »Sicher habe ich auch ein bisschen Schuld daran. «
»Wie wird es mit euch beiden weitergehen? Du liebst Werner doch. Mir kannst du nichts vormachen. «
Karen, nickte. Das. Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht »Ich werde ihn wahrscheinlich heiraten, obwohl er mich gar nicht liebt Er hat mich gestern gefragt, ob ich …«
»Dann bist du ja bald meine Schwägerin. Na, immerhin bleibst du in der Familie«, sagte Armin verhalten begeistert. »Ich wünsche euch alles Glück dieser Welt. Es wird für dich nicht einfach werden mit meinem Bruder. Doch das weißt du sicher bereits. Er macht ja kein Hehl daraus, dass er einen etwas schwierigen. Charakter hat. «..
Karen setzte sich auf die Couch und schlug die langen Beine übereinander, die in dunkelroten Cordhosen steckten. »War er früher auch schon so, oder hat er sich erst durch den Unfall so verändert?.«
»Werner war früher eigentlich ein lustiger Bursche, wenn auch ziemlich langweilig, von meiner Seite aus gesehen. Weißt du, kleine Schwägerin; ich liebe das Leben und die Vergnügungen, die es zu bieten hat. Werner ist dagegen mehr in sich gekehrt, obwohl er auch recht lustig sein kann - sein konnte«, verbesserte, sich der Mann schnell; »Heute ist davon nicht mehr viel übrig. War er früher ernst, so ist er jetzt fast schon schwermütig, und sein Hang zur Ordnung hat sich zu einer beinahe schon unerträglichen Pedanterie verwandelt. .Du siehst also, dass du einer schweren Zeit entgegen gehst «
»Mach mir nicht Angst, Armin Du verlässt heute den Ort des Schreckens, und ich stecke mittendrin in Schwierigkeiten Und das alles nur, weil ich mich.in einen Bruder verlieben musste . « Karen machte ein gespielt klägliches Gesicht, doch dann lachte sie wieder ein bisschen »Ich werde es schon schaffen. Immerhin sind wir zu zweit, Tamy und ich. Vielleicht gelingt es uns gemeinsam, aus Werner wieder einen glücklichen, lebensfrohen Menschen zu machen «
»Dass ihr euch nur nicht die Zähne ausbeißt an meinem Bruder. Er kann ziemlich widerborstig sein, wenn er es darauf anlegt. Doch ich will dir keine Angst machen. .Er hat seine Qualitäten, wie jeder andere Mensch, und ich - ich liebe ihn auch. Schließlich ist er mein einziger Bruder, und er hat sehr viel für mich getan, als ich ganz unten war. Hätte Werner mir nicht wieder auf die Beine geholfen, dann wäre ich wohl untergegangen. Doch das ist ein Kapitel aus der Vergangenheit, das wir besser ruhen lassen«, wehrte er rasch ab, als Karen etwas fragen wollte.
»Der Arzt im Krankenhaus sagte etwas von einer Operation. Er rechnete sich eine fünfzigprozentige Chance aus, dass Werner sein Augenlicht wieder erhalten könnte, wenn, er einem Eingriff zustimmte. «
»Davon weiß ich ja gar nichts«, sagte Armin verblüfft. Er stützte seine Hände in die Hüften und machte ein paar erregte Schritte durchs Zimmer. Dann schaute er auf seine Armbanduhr. »Eigentlich müsste ich jetzt
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