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Auf Allie ist Verlass

Titel: Auf Allie ist Verlass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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hatte das Gefühl, vor Glück würde mir das Herz aus der Brust springen. »Wenn Harmony das tut, bin ich ihr bis in alle Ewigkeit dankbar. Ich würde für den Rest meines Lebens alles tun, was du sagst. Ich würde immer alle Pizzen für den Pizza-Express machen …«
    »Ich glaube, das würde unter Kinderarbeit fallen«, sagte Onkel Jay. Möglicherweise fiel ihm gerade wieder ein, dass meine Pizza vom Vorabend eher wie eine Acht ausgesehen hatte und überhaupt nicht richtig rund gewesen war. »Aber du bist mir was schuldig. Und Harmony auch. Sie hat wirklich was Besseres zu tun, als in die Stadt zu fahren und ein verwirrtes kleines Mädchen abzuholen, das nicht weiß, wer ihre wahren Freundinnen sind.«
    »Das bin ich echt«, gab ich traurig zu. »Ich habe es verdient, so bezeichnet zu werden.«
    »Allerdings«, sagte Onkel Jay. Er war nicht gut auf mich zu sprechen, das war deutlich zu hören. »Ich muss Harmony auch Geld für Benzin geben. Das muss ich von dem Geld deiner Mutter abzwacken. Das bedeutet, dass es morgen den ganzen Tag nur Käsetaschen gibt. Egal. Wo soll sie dich abholen?«
    »In der Eingangshalle des Hotels«, sagte ich. »Da warte ich auf sie.«
    »Gut«, sagte Onkel Jay. »Und vergiss bloß nicht, dass du mir einen Gefallen schuldest, Allie.«
    »Nicht nur einen, Onkel Jay«, versprach ich. »Onkel Jay, du bist mein Tesserakt.«
    »Dein was?«
    »Mein Tesserakt.«
    »Wie du meinst, Süße«, sagte er und legte auf.
    Ich gab Courtney das Handy zurück. Erst in dem Moment merkte ich, dass ihr zum Heulen zumute war.
    »Aha«, sagte sie, als sie mit düsterer Miene das Handy wieder einsteckte, »du fährst also nach Hause.«
    »Äh, ja«, sagte ich. Meine Freude darüber, dass ich aus dieser schlimmen Lage gerettet wurde, war mir vergangen. Ich schämte mich, Courtney so sitzen zu lassen. Aber dann hatte ich eine Idee.
    »Hey«, sagte ich. »Die Freundin von meinem Onkel kommt her, um mich abzuholen. Willst du nicht einfach mit zu mir kommen? Du kannst bei uns schlafen. Ich bin sicher, dass er nichts dagegen hätte. Ruf doch deine Mutter an und frag sie, ob das geht.«
    »Nein«, sagte Courtney niedergeschlagen. »Du kannst das machen. Wenn du nicht willst, siehst du Brittany nie wieder. Du gehst auf deine neue Schule und triffst am Montag deine Freundinnen. Aber ich muss jeden Tag mit genau diesen Mädchen verbringen. Wenn ich jetzt abhaue, machen sie mir das Leben zur Hölle. Deshalb bleibe ich lieber hier.«
    Ich fühlte mich elend. Was Courtney gesagt hatte, stimmte. Für sie war es das Beste, zu bleiben und sich ihren Problemen zu stellen.
    Courtney war viel tapferer als ich. Dafür bewunderte ich sie aus tiefstem Herzen. Doch jetzt bekam ich meinen Tesserakt und würde mich aus dem Staub machen. Denn manchmal ist es auch mutig, nach Hause zu gehen. Das ist eine Regel.
    »Courtney«, sagte ich. »Ich verspreche dir, wenn das hier vorbei ist, lade ich dich zu mir nach Hause ein, und dann kannst du dich selbst davon überzeugen, dass mein Leben nicht so toll ist, wie Brittany und die anderen denken. Aber wir machen es uns ganz schön!«
    »Super«, sagte Courtney, aber überzeugt sah sie nicht aus. »Ich gehe besser wieder zu den anderen. Was soll ich ihnen denn sagen?«
    »Sag, mir ist schlecht.«
    »Aber …« Courtney warf mir einen rätselhaften Blick zu. »Dir ist doch gar nicht schlecht.«
    »Noch nicht«, erwiderte ich zuversichtlich. »Aber gleich.«

Regel Nummer 11

    Sei immer ehrlich -
zu deinen Freunden
und zu dir selbst

    Zur Vorbereitung auf eine Laufbahn als Schauspielerin und Tierärztin gehört – neben der Lektüre aller Tierbücher der Schulbücherei – die Bereitschaft, jede Herausforderung anzunehmen, Theater zu spielen. Es geht nicht nur darum, aus einer Nebenrolle im Theaterstück deiner Klasse, das Beste zu machen. Sondern es geht auch um die Rollen im wirklichen Leben. Vielleicht musst du spielen, dass dir beim Abendessen auf Brittany Hausers Geburtstagsparty etwas nicht bekommen ist und du deshalb die Freundin deines Onkels bitten musst, dich abzuholen. Dafür musst du in der Eingangshalle des Hotels sitzen bleiben und auf die Freundin des Onkels warten, anstatt mit den anderen Mädchen auf das Hotelzimmer zu gehen, das Mrs Hauser reserviert hat. Das bezeichnet man als Schauspielerei. Das ist sehr schwierig.
    Ich hätte gerne darauf verzichtet, so zu tun, als wäre mir schlecht, aber ich hatte keine andere Wahl. Schließlich wusste ich, was Brittany vorhatte. Sie wollte

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