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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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lenkte er seinerseits das Taxi in den Zusammenprall hinein. Die beiden Autos krachten so heftig ineinander, dass die Funken flogen und Rauch aus dem kaputten Kühlergrill des Taxis quoll.
    „Ich kann nicht schießen, nicht mal auf die Reifen. Sonst bringt er außer uns noch jemanden um“, sagte Zane scharf, gerade als der Fahrer des Taxis den Motor aufheulen ließ, um auf der Beifahrerseite mit ihnen gleichzuziehen. Der Fahrer machte einen Schlenker und ließ die Autos wieder ineinander krachen, schob sie diesmal bis auf wenige Meter an die Mauer heran. Während Ty verzweifelt versuchte, die Kontrolle über den Wagen zu behalten, sah Zane, wie das Taxi neben ihnen schon wieder aufholte und erneut zum Angriff überging. „Er kommt…“
    „Halt die Klappe“, knirschte Ty. Mit der Fahrerseite schrammte ihr Auto inzwischen quietschend am Beton entlang, und auf der Beifahrerseite gab die Karosserie unter dem Kreischen von Metall auf Metall alarmierend nach, als das Taxi wieder in sie hinein krachte. Ty ließ die Straße für eine Sekunde aus den Augen, warf einen Blick nach rechts und sah, wie Zane sich zur Seite lehnte und sich bemühte, seinen Arm von der Tür wegzuhalten. Wenn das Taxi noch einmal mit ihnen zusammenstieß, würde jemand verletzt werden, und Ty konnte leicht sehen, wer das sein würde. Mit einem Blick in den Rückspiegel stellte er fest, dass der nachfolgende Verkehr langsamer geworden war und weiten Abstand zu den duellierenden Autos hielt. „Festhalten“, keuchte er, als er das Taxi für einen weiteren Zusammenstoß ausscheren sah.
    Er trat voll auf die Bremsen, um dem bevorstehenden Zusammenprall auszuweichen. Die Hinterräder blockierten qualmend, und das Fahrzeug kam gefährlich ins Schlingern; der Ford hatte damit zu kämpfen, dass er in Nullkommanichts von 80 Meilen in der Stunde zum Stehen kommen sollte. Trotz des Sicherheitsgurts wurde Zane nach vorn geschleudert. Er streckte seine freie Hand vor, um sich am Armaturenbrett abzustützen, und seine Waffe stieß mit einem dumpfen Geräusch an die Mittelkonsole zwischen den Sitzen. Das Taxi schwenkte in ihre Spur, aber da waren die Fahrzeuge schon nicht mehr nebeneinander, und es gab nichts mehr zu rammen. Das Taxi beschleunigte in einer Wolke aus schwarzem Qualm, gerade als der Ford vollends außer Kontrolle geriet und mit dem hinteren Kotflügel an der Betonmauer hängen blieb. Der Vorderreifen platzte, dann der hintere auch, und der Mietwagen hob ab, drehte sich anmutig in der Luft und landete dann krachend mit einer Seite wieder auf dem Boden.
    Zane schnappte geräuschvoll nach Luft, als sich der Sicherheitsgurt schmerzhaft über seinem Brustkorb straffte und ihn gegen die Tür presste, als der Wagen sich in der Luft drehte. Der Ford prallte mit der Beifahrerseite auf den Asphalt und rutschte weiter, nur um beim Langsamer werden mit einem glücklosen Kraftfahrer zusammenzustoßen, wodurch dann wieder alle vier Räder auf den Boden kamen.
    Wenige Zentimeter von der Betonwand entfernt kam ihr zerknautschtes Auto schließlich trudelnd und qualmend zum Stillstand, während das Taxi aus ihrer Sichtweite verschwand. Schwer atmend saß Ty da und hielt das Lenkrad mit beiden Händen so fest umklammert, dass seine Knöchel weiß wurden. In der Ferne ertönten die ersten Sirenen.
    Neben ihm lehnte Zane an der eingedrückten Beifahrertür. Seine gesamte rechte Körperseite war ein einziger Klumpen von überwältigendem Schmerz. Er sah kurz zur Fahrerseite hinüber; Ty saß nur da und starrte durch die Windschutzscheibe, aber Zane sah kein Blut an ihm. Er hob den Kopf und schaute sich um, ob schon Hilfe in der Nähe wäre—und da sah er, dass das Taxi ihnen entgegen kam. Ungefähr fünfzig Meter vor ihnen hielt es an, und Zane konnte die Reifen durchdrehen sehen, als der Fahrer auf die Bremse trat und den Motor aufheulen ließ. Aller Verkehr auf ihrer Seite der Straße war zum Stillstand gekommen; die Fahrspuren waren übersät mit Fahrzeugwracks und schreckensstarren Kraftfahrern.
    Wie betäubt vor Entsetzen sagte Zane mit angestrengter Stimme: „Ty, Ty, wir müssen hier raus. Mach deinen Gurt auf.“ Aber als er versuchte, sich von der Beifahrertür zu lösen, rasten unerträgliche Schmerzen wie Schockwellen durch seinen ganzen Körper und raubten ihm den Atem.
    Ty blieb sitzen und starrte in die Ferne auf den bedrohlich zerbeulten Kühlergrill des Taxis. Er bewegte sich nicht, während Zane mehrmals schwach gegen die Beifahrertür trat, um

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