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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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hatte. „Das mit den verschwundenen Beweismitteln gefällt mir immer noch nicht so recht“, sagte er.
    „Was?“, fragte Ty abwesend.
    „Von jedem Fall fehlt was anderes“, sagte Zane. „Es gibt kein erkennbares Muster. Mal fehlen Aufzeichnungen der Gerichtsmedizinerin, ein andermal der Laborbericht von den Hautabstrichen, beim dritten die Notizen zu den Zeitabläufen.“
    Ty schaute ihn an und runzelte die Stirn. „Und?“
    „Mal angenommen, er hätte jedes Mal einen anderen Fehler gemacht, aber es immer geschafft, den Beweis dafür aus dem Weg zu räumen? Das könnten wir doch als zusätzliche Information zu seinem Profil nehmen“, sagte Zane. „Bereiche, in denen er Schwächen hat. Das gilt natürlich nur, wenn das alles hier nicht nur menschliches Versagen ist.“
    „Könnte sein“, sagte Ty gedehnt. „Das wäre wie ein Puzzle zusammenzusetzen, das komplett übermalt ist.“
    „Dann kannst du immer noch die Teile zusammenfügen“, sagte Zane, der schon dabei war, sich auf einem gelben Schreibblock auf seinem Schoß Notizen zu machen.
    „Fehlt etwas aus den Akten von den Morden, die sich nach der Explosion des Computers ereignet haben?“, fragte Ty.
    Zane durchblätterte stirnrunzelnd seine Notizen. „Nein. Warum?“
    „Ich glaube immer noch, dass er den ganzen Scheiß nur entfernt hat, um uns zu ködern“, behauptete Ty.
    „Davon bin ich nicht überzeugt“, brummte Zane.
    Die losen Blätter flatterten von seinem Schoß, als ihr Wagen von hinten einen heftigen Stoß bekam.
    Ty wurde von der Wucht des Aufpralls nach vorn geworfen, aber er hielt den Wagen in der Spur, als sein Kopf nach vorne schnellte. Er schaute in den Rückspiegel und starrte das gelbe Taxi hinter ihnen wütend an. Die Windschutzscheibe war—illegaler Weise—so dunkel eingefärbt, dass man kaum noch hindurchsehen konnte, und die Taxi-Rufnummen waren entfernt worden. „Uh-oh“, murmelte er.
    Zane drehte sich in seinem Sitz herum und versuchte, einen Blick zu erhaschen, als das Taxi wieder in sie hineinfuhr, diesmal noch kräftiger. „Was soll der Scheiß?“, fauchte er. Bevor er noch reagieren konnte, machte das Taxi einen Schlenker, rammte ihren Wagen am hinteren rechten Kotflügel und schob sie auf die Betonwand des Mittelstreifenteilers zu.
    Ty spannte sich an, sein Verstand klinkte sich aus, und er bekam das beinahe unkontrollierbar gewordene Fahrzeug, mehr aus Instinkt und mit Hilfe seines Trainings als mit bewusstem Denken, wieder in den Griff. Er beobachtete das Taxi aus dem Augenwinkel und versuchte, dessen nächstes Manöver vorauszuahnen; seine Aufmerksamkeit blieb fest auf die Betonmauer gerichtet, und seine Hände blieben am Lenkrad.
    Zane zog seine Waffe und schaute nach hinten, wo das andere Fahrzeug schon wieder drohend näher kam. Mit aufheulendem Motor rammte das Taxi sie erneut und schob sie diesmal sogar vorwärts. Der Zusammenstoß war hart genug, um sie beide durchzurütteln, und Zane musste sich am Türgriff festhalten. Andere Autos auf den beiden Spuren links von ihnen hupten, machten wilde Schlenker oder gerieten beinahe ins Schleudern bei dem Versuch, weder mit ihnen noch mit der Betonwand zusammenzustoßen.
    „Arschloch“, grollte Ty. Das war der Wichser, der getötet hatte. Das war der Wichser, der versucht hatte, Zane und ihn zu töten. Kein Zweifel. „Festhalten“, sagte mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen zu Zane. Dann trat er mit aller Kraft auf die Bremse, ließ das Heck ihres Wagens zur Vergeltung in die Front des Taxis krachen.
    Zane konnte sich gerade noch rechtzeitig mit seiner freien Hand am Armaturenbrett abstützen und stieß einen halberstickten Fluch aus, als sie vor und zurück geschleudert wurden. Ty trat wieder aufs Gas und beschleunigte, ließ das Taxi hinter ihnen zurück. „Gottverdammt, ich kann ihn nicht sehen“, stieß Zane hervor, nachdem er vergeblich versucht hatte, den Fahrer hinter der verdunkelten Windschutzscheibe auszumachen. Das Taxi holte wieder auf und fuhr jetzt auf der Beifahrerseite halb neben ihnen her, um sie näher an die Mittelleitplanke zu drängen. „Die Seitenfenster sind auch geschwärzt.“
    „Er wird’s nicht riskieren, gesehen zu werden“, presste Ty durch seine zusammengebissenen Zähne hervor. Er lenkte den Mietwagen in das Taxi hinein; Metall kreischte auf Metall und es stank nach verbranntem Gummi. Wer auch immer der Mann war, er konnte verdammt gut fahren. Anstatt abzudrehen, wodurch er die Kontrolle verloren hätte,

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