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Auf dem Zeitstrom

Auf dem Zeitstrom

Titel: Auf dem Zeitstrom Kostenlos Bücher Online Lesen
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von Purpur angenommen.
    Und plötzlich geschah es. Eins der Kabel, an denen der Motor hing, riß; dann ein zweites. Der Motor drehte sich und sackte seitlich ab. Eine Sekunde lang standen die drei Ingenieure wie erstarrt da, dann setzten sie sich in Bewegung. Aber es war zu spät. Der Motor löste sich aus seiner Halterung und zerschmetterte sie.
    Der Aufprall der gewaltigen Maschine auf dem Schiffsboden ließ die ganze Konstruktion erzittern. Sogar das Gerüst, auf dem Sam stand, vibrierte wie bei einem Erdbeben.
    Das Blut der Getöteten lief unter der Maschine hervor.
     

23
     
    Es dauerte fünf Stunden, bis man den Kran mit neuen Tragseilen versehen, diese einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen hatte und sich daran machen konnte, den abgestürzten Motor wieder zu heben. Die Leichen wurden weggeschafft, der Schiffsbauch ausgespritzt, und dann unternahm man einen weiteren Versuch. Eine kurze Inspektion hatte mittlerweile ergeben, daß der Aufprall, dem die Maschine ausgesetzt gewesen war, deren Funktionsweise nicht beeinträchtigen würde.
    Sam war so niedergeschlagen, daß er sich am liebsten in seinem Bett verkrochen hätte, um dort die kommende Woche zu verbringen. Aber dazu war jetzt keine Zeit, denn die Arbeit mußte getan werden. Und da er wußte, wie viele gute Männer an der Baustelle mit Leib und Seele an ihrer Arbeit hingen, brachte er es nicht fertig, ihnen die vollen Ausmaße seiner Depression zu zeigen.
    Obwohl er über eine ganze Reihe von Ingenieuren verfügte, waren van Boom und Welitskij doch die einzigen gewesen, die die Erfahrung des zwanzigsten Jahrhunderts mitgebracht hatten. Sam hatte sich zwar stets bemüht, weitere Fachkräfte aus dieser Zeit nach Parolando zu holen, aber sowohl das Nachrichtensystem der Trommeln als auch die Mund-zu-Mund-Propaganda hatte sich bisher als erfolglos erwiesen.
    Drei Tage später bat er Firebrass zu einer Privatkonferenz in sein Hauptquartier. Nachdem er ihm einen Drink und eine Zigarre angeboten hatte, fragte er ihn, ob er bereit sei, sein Chefingenieur zu werden.
    Firebrass fiel beinahe die Zigarre aus dem Mund.
    »Heiliges Kanonenrohr! Habe ich Sie richtig verstanden? Sie wollen mich als Nummer eins auf Ihrem Kahn?«
    »Wir sollten uns lieber auf esperanto unterhalten«, sagte Sam.
    »Okay«, meinte Firebrass. »An mir soll es nicht liegen. Was wollen Sie nun konkret?«
    »Ich würde es begrüßen, wenn Sie die Erlaubnis dazu erhielten, angeblich einige Zeit für mich zu arbeiten.«
    »Angeblich?«
    »Wenn Sie wollen, könnte dieser Job für Sie zu einem ständigen werden. Das heißt, sobald das Schiff sich zu seiner großen Reise aufmacht, wären Sie sein Chefingenieur.«
    Firebrass schwieg eine Weile. Sam stand auf, lief in seinem Büro auf und ab und schaute dabei hin und wieder aus den Fenstern. Der Kran hatte den Steuerbordmotor inzwischen an die vorbestimmte Stelle bugsiert und war jetzt dabei, die Einzelteile des Batacitors im gewaltigen Bauch des Schiffes zu versenken. Der Batacitor würde, wenn man die Teile wieder zusammensetzte, sechsunddreißig Fuß hoch werden. Nach seiner Installierung würden die ersten Probeläufe der Motoren stattfinden. Dazu mußte man ein doppeltes Kabel mit einer Dicke von fünfzehn Zentimetern über eine Strecke von zweihundert Fuß zum nächsten Gralstein verlegen. Wenn der Stein wie üblich seinen Energiestoß in die Luft jagte, würden die Kabel ihn zum Batacitor transportieren und dort speichern. Dann endlich konnte man dazu übergehen, die Elektromotoren anzutreiben.
    Sam wandte sich von den Fenstern ab. »Nicht daß Sie denken, ich würde Sie darum bitten, Ihr eigenes Land zu verraten«, sagte er. »Sie sollten auf alle Fälle Hacking fragen, ob er etwas dagegen hat, wenn sie auf unserer Werft arbeiten. Ob Sie bei uns bleiben wollen, wenn alles soweit ist, bleibt Ihnen allein überlassen. Was würden Sie bevorzugen? Bei Hacking bleiben und seiner kleingeistigen Politik folgen – oder mit uns auf eine Reise gehen, die Ihnen das größte Abenteuer aller Zeiten bescheren kann?«
    Firebrass sagte langsam: »Wenn ich Ihr Angebot akzeptieren würde – wohlgemerkt, ich sagte wenn –, dann jedenfalls nicht als Chefingenieur. Ich würde es bevorzugen, Kommandant Ihrer Luftwaffe zu werden.«
    »Aber die Position des Chefingenieurs ist doch viel wichtiger!«
    »Sie bedeutet nur mehr Arbeit und eine Menge Verantwortung. Ich würde gerne wieder fliegen und…«
    »Aber Sie können doch fliegen! Niemand würde Sie davon

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