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Auf dem Zeitstrom

Auf dem Zeitstrom

Titel: Auf dem Zeitstrom Kostenlos Bücher Online Lesen
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dazu, Sam?« fragte Johnston.
    Sam stieß einen tiefen Seufzer aus und kam sich vor, als wichen damit die letzten Fragmente der Olivia Langdon Clemens von ihm. Dann erwiderte er: »Das werden wir tun!«
     
    Der Regen rauschte nieder; Blitze und Donner machten das Land nun zu einem idealen Operationsgebiet. Johnston tauchte unter und kam bald darauf mit zwei Bazookas und vier zusammengebundenen Raketen auf dem Rücken wieder. Er ging noch ein zweites Mal und kam eine halbe Stunde später mit Wurfmessern und Tomahawks beladen zurück. Einige vorher nicht dagewesene Blutflecke auf seiner Kleidung deuteten darauf hin, daß er mit irgend jemand zusammengeraten war.
    Die Regenwolken verzogen sich. Das Land lag silbern im Schein der Sterne da, die wie zahllose, riesengroße Äpfel in den Zweigen der mächtigen Eisenbäume zu hängen schienen. Dann wurde es merklich kühler. Zitternd versammelte man sich unter dem Geäst des Baumes. Über dem Fluß stieg dünner Nebel auf, der fünfzehn Minuten später so undurchdringlich war, daß man die Gralsteine und Uferwälle aus den Augen verlor. Eine halbe Stunde später schlug Iyeyasu zu. Große und kleine Schiffe, vollgestopft mit Männern und Waffen, kamen über den Fluß, und zwar aus jenem Gebiet, in dem einst die Fuchsindianer geherrscht hatten, die jetzt unter Iyeyasus Kommando standen. Auch die Ulmaks kamen und die Buschmann-Hottentotten, die früher keiner Seele etwas zuleide getan hatten. Iyeyasu hatte alle Kräfte zusammengezogen, über die er verfügte, aber seine Hauptstreitmacht kam vom rechten Ufer, aus den drei Ländern, die er erst kurz zuvor unterworfen hatte.
    Seine Truppen griffen gleichzeitig an zehn verschiedenen Stellen an. Minen jagten die Uferwälle in die Luft, dann stürmten seine Krieger durch die entstandenen Breschen. Die Anzahl der in den ersten zehn Minuten abgefeuerten Raketen war ungeheuer; Iyeyasu schien wirklich auf alles bestens vorbereitet gewesen zu sein. Die drei Amphibienfahrzeuge setzten sich in Bewegung, während von den Türmen aus wild geschossen wurde. Sie rückten erbarmungslos gegen die Eindringlinge vor, aber dann zog Iyeyasu einen weiteren Triumph aus dem Ärmel. Raketen mit hölzernen Sprengköpfen, die gelierten Alkohol (aus Seife und Methylalkohol) enthielten, jagten auf die drei Fahrzeuge zu und detonierten. Das primitive Napalm ergoß sich über die metallenen Hüllen und steckte sie in Brand. Selbst wenn die Flüssigkeit nicht das Innere der Boote erreichte, so sorgten die Flammen doch dafür, daß die Lungen der Besatzungsmitglieder verbrannten.
    Die Wirkung dieser Waffen nahm Sam ziemlich mit. Als alles vorüber war und er sich umsah, um festzustellen, ob sie noch alle beisammen waren, unterhielt er sich mit Lothar darüber. »Wir müssen die Dinger dichter machen«, sagte er, »und eine eigene Sauerstoffversorgungsanlage installieren. Das hat Firebrass auch schon vorgeschlagen.«
    Johnston tauchte plötzlich so unerwartet zwischen ihnen auf, als habe er eine unsichtbare Tür durchschritten. Hinter ihm stand Firebrass. Der Mann schien ziemlich fertig zu sein und Schmerzen zu haben, aber trotzdem gelang es ihm, ein Grinsen zustande zu bringen, als er Sam sah. Er zitterte.
    »Man hat Hacking erzählt, ich hätte ihn betrogen«, sagte Firebrass. »Und er glaubte seinem Informanten, der nebenbei gesagt niemand anderer als unser allseits hochverehrter und absolut vertrauenswürdiger König John war. Er erzählte Hacking, daß ich im Begriff sei, ihn zu verkaufen, nur um Chef Ihrer Luftflotte zu werden. Hacking nahm mir nicht ab, daß ich lediglich deswegen mit Ihnen herumschacherte, weil ich nicht Ihr Chefingenieur sein wollte. Ich hätte ihm durch unsere Spione mitteilen lassen sollen, was ich tat. Ich konnte ihn anschließend nicht davon überzeugen, daß ich wirklich nicht vorhatte, ihn übers Ohr zu hauen. Aber das hätte mich eigentlich nicht überraschen sollen. Na ja, ich kann es ihm nicht mal übernehmen.«
    »Haben Sie ihn denn betrogen?« fragte Sam.
    »Nein«, grinste Firebrass. »Das habe ich nicht getan, obwohl es mich manchmal in den Fingern juckte. Aber warum sollte ich ihn reinlegen, wo er mir doch sowieso versprochen hatte, daß ich wieder fliegen dürfte, wenn er erst einmal Ihr Schiff besäße? Tatsache ist, daß er John schon deswegen glaubte, weil er etwas gegen mich hat. Ich entspreche einfach nicht seinen Vorstellungen von einem Seelenbruder. Und im Gegensatz zu ihm hatte ich früher einfach ein zu leichtes

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