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Auf den Schwingen des Adlers

Auf den Schwingen des Adlers

Titel: Auf den Schwingen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Lovell selber, die Liste ein drittes Mal zu lesen, und zwar besonders sorgfältig.
    Wieder die gleichen Zahlen. Dann sagte Lovell plötzlich: »Oh, warten Sie mal, ich habe mich da geirrt ...«
    Als die richtigen Zahlen durchkamen, stellte sich heraus, daß das Steuerungsmanöver nahezu perfekt geklappt hatte.
    Mit der Erstürmung eines Gefängnisses hatte all dies herzlich wenig zu tun. Allerdings sah es im Augenblick auch gar nicht danach aus, als würde Jackson je die Chance bekommen, ein Gefängnis zu stürmen.
    Eine Woche lang hatte er das Pflaster von Paris getreten, bis er schließlich auf dem Umweg über Dallas von Simons nach Kuwait beordert wurde. Er flog nach Kuwaitund quartierte sich dort im Haus von Bob Young ein, der zur Unterstützung des Verhandlungsteams nach Teheran gereist war. Seine Frau Kris machte mit ihrem Baby in den Staaten Urlaub. Jackson erzählte Malloy Jones, der in Youngs Abwesenheit die Kuwaiter EDS-Dependence leitete, er sei gekommen, um an den Vorbereitungen eines Jobs für die Kuwaiter Zentralbank mitzuwirken. Um seiner Geschichte Glaubwürdigkeit zu verleihen, kümmerte er sich zunächst ein bißchen um das Geschäft, wandte sich dann aber bald seinen eigentlichen Aufgaben zu. Er verbrachte einige Zeit auf dem Flughafen und beobachtete die Beamten an den Einreiseschaltern. Schnell fand er heraus, daß sie recht penibel waren. Hunderte von Iranern kamen ohne Pässe nach Kuwait; man legte ihnen Handschellen an und setzte sie ins nächste Flugzeug nach Hause. Jackson schloß daraus, daß Paul und Bill ohne Pässe nicht nach Kuwait fliegen konnten.
    Und wenn sie mit dem Boot kamen, würden sie dann später ohne Pässe ausreisen dürfen? Jackson ging zum amerikanischen Konsul, erzählte ihm, eines seiner Kinder habe seinen Paß verloren, und fragte, wie die Ausstellung eines Ersatzpasses vonstatten ging. Im Verlauf ihrer langen und weitschweifigen Unterhaltung rückte der Konsul damit heraus, daß die Kuwaitis bei der Ausstellung von Ausreisevisa prüfen konnten, ob die betreffende Person auch legal eingereist war.
    Das war zwar ein Hindernis, aber kein unüberwindbares: Waren Paul und Bill erst einmal in Kuwait, so waren sie außerhalb von Dadgars Reichweite, und gewiß würde ihnen die US-Botschaft dann ihre Pässe zurückgeben. Die wichtigste Frage war: Würden die Flüchtlinge überhaupt unbemerkt in Kuwait landen können, ging man einmal davon aus, daß sie die Südküste des Irans erreicht und sich dort eingeschifft hatten? Jackson fuhr die etwa hundert Kilometer lange Küste ab, von der Grenze zum Irak im Norden bis zur südlichen Grenze mit Saudi-Arabien.Stunden verbrachte er am Strand und suchte dort nach Muscheln. Normalerweise, so hatte man ihm erzählt, gab es nur vereinzelt Küstenpatrouillen. Aber der Exodus aus dem Iran hatte alles verändert. Tausende von Iranern waren ebenso erpicht darauf wie Paul und Bill, ihr Land zu verlassen und auf dem Seeweg über den Persischen Golf nach Kuwait zu entkommen.
    Die kuwaitische Küstenwache war auch nicht auf den Kopf gefallen. Wann immer Jackson einen Blick aufs Meer warf, sah er mindestens eines ihrer Patrouillenboote auftauchen. Jedes, auch das kleinste Boot wurde offenbar angehalten.
    Die Aussichten waren trübe. Jackson rief Merv Stauffer in Dallas an und teilte ihm mit, Kuwait sei dicht.
    Blieb nur noch die Türkei.
    Simons war die Türkei von Anfang an lieber gewesen. Der Weg dorthin war kürzer. Außerdem kannte er das Land. In den fünfziger Jahren hatte er dort als amerikanischer Militärberater einheimische Armee-Einheiten ausgebildet. Er sprach sogar ein paar Brocken Türkisch.
    Simons schickte Ralph Boulware nach Istanbul.
    Während seiner neunjährigen Dienstzeit bei der Luftwaffe war Ralph Boulware niemals zum Kampfeinsatz gekommen. Im großen und ganzen war er froh darüber, was ihn jedoch nicht hinderte, sich manchmal die Frage zu stellen, ob er überhaupt das Zeug dazu hatte. Die Befreiung von Paul und Bill konnte diese Frage für ihn beantworten, hatte er gedacht, aber dann hatte Simons ihn von Paris wieder nach Dallas geschickt. Es sah ganz so aus, als spiele er wieder einmal nur Bodenpersonal – bis ein neuer Befehl kam.
    Er kam über Merv Stauffer, Perots rechte Hand, der jetzt die Verbindung zwischen Simons und dem weit verstreuten Rettungsteam aufrechterhielt. Stauffer kaufte sechs Radios mit je fünf Kanälen sowie Sende- und Empfangsfrequenzen, zehn Aufladegeräte, ein ganzesSortiment von Batterien und

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