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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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Blick auf ein in der Wand verstecktes Waffenlager frei. Er griff hinein und zog ein dunkles Metallteil hervor, einen Morgenstern. Die Waffe sah alt und schwer aus und hatte einen langen, mit Leder umwickelten Schaft. Die Kugel des Morgensterns war aus Silber, und ihre mörderischen spitzen Stacheln erinnerten mich an Rikkens Schädel.
    Rikken. Wo war er? Und Merodach?
    »Nathaniel?«, hörten wir plötzlich eine ängstliche Stimme sagen.
    Als wir uns umdrehten, sahen wir Lauren in der aufgesprengten Haustür stehen. Ihr langes, glattes Haar bauschte sich im Wind. Ich fühlte mich plötzlich ganz benommen und sah Nathaniel an, dessen Gesicht vor Angst erstarrt war.
    Fassungslos schüttelte er den Kopf, und seine Augen leuchteten wie polierte Kupfermünzen. »Nein«, keuchte er. »Lauren, du musst sofort …«
    Doch bevor er weitersprechen konnte, tauchte Rikken zwischen ihnen auf und streckte die Hand nach Lauren aus. Mit einem Wutschrei schleuderte Nathaniel den Morgenstern auf seinen Gegner, doch Rikken lehnte sich zurück und konnte dem Schlag ausweichen, und als Nathaniel vom Schwung der Waffe nach unten gerissen wurde, rammte Rikken ihm den Ellbogen gegen die Schläfe und schickte ihn zu Boden. Er regenerierte sich schnell und packte Rikkens Faust, bevor der dämonische Reaper zu einem weiteren Schlag ausholen konnte. Dann schnappte Nathaniel sich erneut den Morgenstern und riss dessen Stacheln über Rikkens Brust. Rikken wälzte sich vor Schmerzen auf dem Boden und umklammerte seine verwundete Brust, während ihm der Speichel aus dem Mund troff.
    Starr vor Entsetzen hielt sich Lauren die Hände vor den Mund. »Nathaniel!«
    Er ließ den Morgenstern zu Boden fallen und ergriff ihre Hände. »Du musst hier weg. Ich kann dich nicht beschützen.«
    »Komm mit. Bitte bleib nicht hier!« Sie ließ die Hände sinken, aber er hielt sie weiter fest umklammert. »Ich muss bleiben«, murmelte er. »Es tut mir leid.«
    Ein schmerzerfüllter Laut entrang sich ihrer Kehle, und sie nickte. Er ließ ihre Hände los, umfasste ihre Schultern und zog sie an sich, um sie leidenschaftlich zu küssen.
    »Ich liebe dich«, sagte er, und seine kupferfarbenen Augen glühten. »Und jetzt lauf. Steig ins Auto, und fahr so weit, wie du kannst. Bleib nicht stehen, bevor der Tank leer ist. Lauf weg, Lauren!«
    Sie stürmte davon. Nathaniel zitterte am ganzen Körper, als sie den Wagen anließ und mit quietschenden Reifen davonstob. Ich eilte zu ihm, um ihm zu helfen, doch er machte eine abwehrende Handbewegung.
    »Nein!«, rief er. »Geh, und hilf Will. Er hat jetzt beide auf dem Hals. Lauf!«
    Ich folgte seinem Befehl, rannte zur Küche und sprang durch das Loch, das Kelaenos Körper in die Wand geschlagen hatte. Draußen peitschte mir der eiskalte Regen entgegen. Ich schaute mich suchend um, konnte sie aber nirgends entdecken. Ein paar Sekunden lang sah ich niemanden, doch als ich angestrengt in die Dunkelheit spähte, konnte ich eine zusammengesackte Gestalt auf dem Rasen ausmachen.
    Eine Hand krallte sich um meinen Hals, und eine andere drückte meinen Kopf nach unten. Die Finger waren wie Stahl, quetschten und pressten so unerbittlich, dass ich keine Luft mehr bekam. Ich sackte in die Knie und ließ meine Schwerter fallen, um die Hand wegzuzerren, die mich strangulierte. Dann wurde ich hochgerissen. Der Griff der Hand lockerte sich ein winziges bisschen und gab mir Gelegenheit zum Luftholen und die Gewissheit, dass ich mich in Kelaenos Klauen befand. Ich wollte nach meinen Schwertern greifen, doch sie drehte mich herum und umklammerte meinen Nacken. Mit der anderen Hand hielt sie meine Handgelenke zusammen. Ich wand mich wie ein Aal und versuchte verzweifelt, mich zu befreien, aber es führte zu nichts. Ich hörte etwas knacken. Die Kette mit dem Flügelanhänger war gerissen und fiel zu Boden. Die Temperatur schien um mehrere Grade zu sinken, und ich zitterte vor Kälte.
    »Meine Geduld mit dir ist am Ende«, zischte Kelaeno und blies mir ihren heißen, nach Verwesung stinkenden Atem entgegen. Würgend versuchte ich, mich von ihrem Gesicht abzuwenden. Unsanft schubste sie mich die schwankenden Terrassenstufen hinunter in den Garten. Sofort glitt ich auf dem matschigen Boden aus, und mit den Händen auf dem Rücken hatte ich Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten. Jedes Mal, wenn ich ins Rutschten geriet, gruben sich Kelaenos Krallen tiefer in meine Handgelenke.
    Dann war eine Gestalt in der Dunkelheit zu erahnen. Es war Will, der

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