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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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erkennen waren. Seine gekrümmten Hörner reichten fast bis zur Decke, und die Stacheln auf seinem Rücken zeigten in sämtliche Richtungen.
    Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich Will auf und stürmte mit gezücktem Schwert an mir vorbei. Merodach beschwor sein eigenes Schwert herauf, dessen kunstvoll gearbeiteter Griff an beiden Enden in rasiermesserscharfen Spitzen auslief und eine glänzende zweischneidige, todbringende Klinge trug. Merodachs Doppelschwert sauste klirrend auf Wills Klinge nieder, und der Energiestoß, der dabei freigesetzt wurde, ließ die Flurwände einstürzen. Merodach wirbelte sein Schwert so schnell durch die Luft, dass die Klingen vor meinen Augen verschwammen und Wills Kopf gefährlich nah kamen, doch mein Beschützer warf sich im letzten Augenblick zu Boden und rollte sich geschickt ab, worauf Merodach in die Luft sprang und auf seiner anderen Seite landete. Ihre Schwerter klirrten erneut aneinander, und Will hatte alle Mühe, sich gegen Merodachs Doppelschwert zur Wehr zu setzen. Die Waffen schlitzten dermaßen blitzartig durch die Luft, dass ich sie kaum erkennen konnte. Jedes Mal, wenn Metall auf Metall prallte, blitzten ihre Kräfte auf. Ihre Augen strahlten wie grelle Signalfeuer, und durch ihre rasend schnellen Bewegungen sah es aus, als würden neonfarbene geschweifte Sternschnuppen durch die tintenschwarze Dunkelheit gefegt.
    Die kleine Armee aus unbekannten Reapern – drei männliche und zwei weibliche Exemplare – hielt sich still im Hintergrund, als würde sie auf Befehle zum Angriff warten. Der Männliche, der vorn stand, war kleiner als die Übrigen und sabberte ungeniert vor sich hin. Ekelerregende Speichelmengen drangen zwischen seinen Lippen und den scharfen Zähnen hervor und liefen ihm übers Kinn. Anstelle von Haaren ragten etwa zwölf knöcherne Stacheln aus seinem Schädel.
    Plötzlich klammerte sich eine Hand um meinen Hals und schleuderte mich durchs Wohnzimmer. Mein Körper prallte gegen den offenen Kamin, wobei der Sims zerbarst, dessen Schutt auf mich herabrieselte, als ich zu Boden ging. Im Nu war Kelaeno über mir und riss mich an den Haaren hoch.
    »Zeit, mit uns zu kommen«, zischte sie.
    Mein Schwert materialisierte sich in meiner Hand und entflammte beim Hochschwingen augenblicklich mit Engelsfeuer. Um ein Haar hätte ich Kelaenos Kopf getroffen, doch da sie geschickt auswich, erwischte meine Klinge nur ihre Wange, aus der sofort Blut spritzte. Kreischend schlug sie nach mir und schlitzte mir mit ihren Krallen die Brust auf. Mein Engelsfeuer fraß sich weißglühend in ihr Gesicht und ließ ihre Haut verschrumpeln. Zischend und knurrend warf sie den Kopf hin und her. Dann ging sie auf mich los und schlug mir ihre mörderischen Krallen in den Hals. Ich trat ihr gegen die Brust, und sie stürzte, sprang jedoch sofort wieder auf. Ihre Hand krallte sich um meinen Hals, und sie schleuderte mich zu Boden. Ihr Stiefel trat auf meinen Schwertarm, wodurch ich sie nicht abwehren konnte. Vergeblich versuchte ich, ihre bärenstarke Hand von meinem Hals zu zerren.
    »Was bist du nur für ein wildes kleines Ding! Wie ein wütendes Kätzchen!«, sagte Kelaeno und lachte mir ins Gesicht, während sie mir mit der freien Hand über die Wange strich. »Und wie hübsch du bist! Ich wette, deine Gedärme geben wunderschöne Haarschleifen für mich ab.« Blitzschnell fuhr sie mit den Krallen über meine Wange und schlitzte sie auf. Der stechende Schmerz ließ mich zusammenzucken, und Blutgeruch stach mir in die Nase, auch wenn die Schnittwunde gleich wieder verheilte. Sie lachte erneut und presste mich noch fester auf den Boden.
    Plötzlich krachte eine Faust gegen ihren Kopf und katapultierte sie von meinem Körper. Will sprang über mich hinweg und stürzte sich auf Kelaeno, die schon wieder auf den Beinen war. Er schlug ein zweites Mal zu, und sie stürzte erneut. Als er zum dritten Mal zu einem Fausthieb ausholen wollte, entlud sich ihre Macht und fuhr ihm in die Brust, worauf er ein paar Meter weiter weg auf dem Rücken landete.
    Laut fluchend stand sie auf und drehte sich zu den wartenden Reapern um. »Rikken!«, brüllte sie den sabbernden Reaper an. »Bring den Beschützer zur Strecke!«
    Rikken schüttelte seinen Stachelkopf wie ein Hund, der die Zähne zeigt, und stampfte auf Will zu. Kelaeno versperrte mir die Sicht, sodass ich nur hören konnte, wie Will vor Schmerzen aufschrie, ohne zu wissen, was mit ihm geschah. Die Angst um sein Leben schnürte mir die Kehle

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