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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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also wirklich kein Entrinnen.« Ich seufzte. »Dann hab ich euch geflügelte Jungs also für immer und ewig am Hals.«
    »Tut mir leid. Hiernach werde ich dir nicht mehr auf die Nerven gehen.« Er sah mich so traurig an, dass ich meine Worte am liebsten zurückgenommen hätte.
    »Nein«, sagte ich hastig. »Das sollte ein Witz sein. Ich freue mich, dich zu sehen.«
    »Danke, ebenso. Aber ich bin nicht nur hergekommen, um dich zu sehen.«
    »Oh?«
    »Ich habe etwas gehört«, sagte er, und der Schimmer in seinen Augen erlosch, als würde eine Kerze ausgepustet. »Bevor mein Vater … gestorben ist. Über etwas, vor dem er große Angst hatte, etwas, das du auf gar keinen Fall finden solltest. Die heilige Glefe. Sie scheint sehr wichtig zu sein.«
    »Die heilige Glefe?«, wiederholte ich und schob die Puzzleteile in meinem Kopf zurecht. »Eine Glefe ist die Bezeichnung für eine besondere Klinge oder Stange. Dann geht es also um eine bestimmte Waffenart?«
    Er nickte. »Ja. Ich glaube, es könnte eine Waffe sein, mit der es möglich ist, Sammael und sogar Lilith zu töten. Ich denke, du solltest dich darum kümmern.«
    »Vielleicht handelt es sich sogar um eine Reliquie.«
    »Möglicherweise«, sagte er. »Aber vielleicht auch nicht. Informationen darüber dürften im Grimoire zu finden sein, aber Sammael hat das Buch noch, und ich kann mich unmöglich einschleichen, um es zurückzuholen. Für die bin ich jetzt ein Verräter.«
    Ich presste die Lippen zusammen. »Du hast Recht. Es wäre zu gefährlich für dich, zurückzugehen.«
    »Für dich genauso.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Aber mir bleibt keine andere Wahl. Wir brauchen das Buch.« Doch sobald ich es ausgesprochen hatte, erinnerte ich mich daran, dass es vielleicht noch eine weitere Hoffnung gab. »Andererseits hat Nathaniel gesagt, er habe eine Abschrift des Grimoire. Sie fehlt in seiner Büchersammlung, aber wir müssen versuchen, sie zu finden. Dieses Buch ist unsere einzige Hoffnung. Ich kann Sammael kein zweites Mal gegenübertreten, ohne eine reale Chance, ihn zu besiegen. Hierfür brauchen wir die schwersten Geschütze, die wir kriegen können.«
    Ein Hoffnungsschimmer erhellte seine Gesichtszüge. »Hast du irgendeine Ahnung, wer die Abschrift gestohlen haben könnte?«
    Ich schüttelte den Kopf und fühlte, wie mein Herz von einer unsichtbaren Macht bedrängt wurde. »Nein. Nathaniel ist tot. Er war der Einzige, der etwas über das Buch wusste.« Ich lehnte mich neben Cadan an den Baum.
    »Es gibt immer eine Chance«, sagte er und sah mich an. »Ich helfe dir, es zu finden.«
    Seine Worte zauberten ein Lächeln auf mein Gesicht. Ich wusste, dass er alles tun würde, um sein Versprechen zu halten. Er hatte alles Vertraute aufgegeben, weil er an mich glaubte. Ich musste auch an ihn glauben. »Danke, Cadan.«
    »Gern geschehen.«
    Ich biss mir auf die Lippe. Während ich auf die Erde starrte, focht ich einen inneren Kampf mit mir aus. Ich wollte ihm gern erzählen, was ich über Will erfahren hatte, aber ich war mir nicht sicher, ob ich ihm mein Wissen anvertrauen sollte, da Will ja bislang noch keine Ahnung hatte.
    »Sieht ganz so aus, als wolltest du mir irgendetwas Wichtiges sagen. Ich kenne diesen Blick.«
    »Oh!« Ich zuckte beschämt zusammen und merkte, dass ich rot wurde. »Ja, es ist was Wichtiges.«
    »Willst du’s mir nicht sagen?«, drängte er.
    »Es geht um Bastian«, platzte ich heraus, unfähig, das Geheimnis länger für mich zu behalten. »Da unten in dem gruseligen Keller hat er mit Will gesprochen und versucht, ihn auf seine Seite zu ziehen. Und er hat behauptet, Will wäre … sein Sohn.«
    Cadans Augen weiteten sich vor Überraschung, und sein Mund stand leicht offen. Einen endlosen Moment lang rührte er sich nicht, blinzelte nicht einmal.
    Ich fuhr fort und sprach langsam und bedächtig. »Wenn es wahr ist, was er sagt, dann ist Will dein Halbbruder. Seine Mutter ist eine engelhafte Vir. Ich nehme an, deine ist dämonisch.«
    Endlich kam wieder Leben in seine Gesichtszüge, und er schluckte gequält. »Bist du sicher?«
    »Bastian hat es behauptet.« Ich verriet ihm jedoch nicht, dass Bastian von seiner Liebe zu Madeleine gesprochen hatte. Das schien mir irgendwie zu intim, obwohl Bastian es Will vor allen anderen an den Kopf geworfen hatte. Wahrscheinlich konnte Cadan auch auf diese Information verzichten. Ich wusste nichts über seine Mutter und darüber, wie Bastian sich ihr gegenüber verhalten hatte. Es war mir nicht so

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