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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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Samstag bei mir übernachten.«
    »Ich hab keine Zeit«, sagte ich. »Tut mir leid. Wegen dem Wochenende sag ich dir noch Bescheid, aber heute Abend ist für mich und Will reserviert.«
    »Kannst du nicht absagen? Mir zuliebe?«
    »Er hat heute Geburtstag«, sagte ich. »Er weiß nicht, dass ich was geplant habe, aber ich will ihn überraschen.«
    Kate nickte. »Das wird ihm guttun und dir auch. Willst du ihm was schenken?«
    »Er würde sich nicht drüber freuen, wenn ich ihm was kaufe«, sagte ich. »Die Feier wird ihm schon reichen. Wahrscheinlich wird ihm sogar das zu viel.«
    »Unsinn! Er macht vielleicht keine Luftsprünge oder so, weil das uncool wäre, aber ich wette, er freut sich. Wart’s nur ab!«
    Ich lächelte. Es würde ihn glücklich machen, und ich wollte, dass er glücklich war. »Ja. Das Ganze ist ihm bestimmt ein bisschen peinlich, aber was soll’s? Ich finde es süß, wenn er verlegen ist.«
    »Wir sind ganz schön gemein zu den Jungs.«
    »Na und? Sie haben’s nicht besser verdient.«
    Nach der Schule kaufte ich einen schlichten hellen Rührkuchen mit weißer Cremeverzierung. Als ich nach Hause kam, wurde mir klar, dass ich nicht mit Will allein feiern wollte. Alle seine Freunde sollten dabei sein, um ihm bewusst zu machen, dass er sie noch hatte und ich ihm nicht als Einzige geblieben war. Ich rief Lauren und Marcus an und sogar Ava und lud sie in Nanas Haus ein. Netterweise wollte Lauren schon eher kommen und mir ein bisschen bei den Vorbereitungen helfen.
    Ich kaufte auch ein paar Tuben Zuckerschrift, aber als ich mit dem Verzieren der Geburtstagstorte begann, beschloss ich, Will nicht irgendeinen langweiligen Kuchen zu machen. Die Verzierung sollte ihn zum Lachen bringen. Lauren saß mir am Küchentisch gegenüber und sah mir dabei zu, wie ich versuchte, grimmige Strichmännchen-Reaper mit bösartigen Augen, gefletschten Zähnen und ausgebreiteten Flügeln zu kreieren. Das Strichmännchen in der Mitte sollte Will darstellen, hatte jedoch zunächst keinerlei Ähnlichkeit mit ihm. Also malte ich ihm grüne Augen, ein Flügelpaar und ein Schwert, das nicht ganz so kunstvoll war wie das Original. Dann nahm ich die rote Zuckerschrift und bespritzte den ganzen Kuchen damit, bis das Ganze aussah wie ein wahres Strichmännchen-Reaper-Massaker. Ich beschmierte sogar das Schwert mit rotem Zuckerguss und schrieb HAPPY BIRTHDAY darauf. Nana warf mir einen tadelnden Blick zu, als sie am Tisch vorbeikam, und Lauren sah entschuldigend zu ihr auf. Normale Torten sind langweilig. Diese hier war der Wahnsinn.
    Um sieben war Nana mit ihren Freundinnen zum Pokern verabredet. Meistens steckte sie dabei alle in die Tasche, da sie als Seherin gewisse Vorteile beim Kartenspielen hatte. Ich rief Will an und bat ihn vorbeizukommen. Die anderen trafen fünf Minuten vor ihm ein und verschwanden in der Küche. Will musste Marcus’ und Laurens Autos vor dem Haus gesehen haben, also konnte er nicht wirklich überrascht sein. Dennoch machte er einen ziemlich verwirrten Eindruck, als ich ihn grinsend in die Küche führte.
    Beim Anblick des Kuchens bog er sich vor Lachen und strich sich kopfschüttelnd das Haar aus der Stirn. Seine Wangen fingen langsam an zu glühen, und ich freute mich. »Ellie, was ist das denn?«
    Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Alles Gute zum Geburtstag, alter Mann. Ich hab nicht alle Kerzen auf den Kuchen gesteckt, weil ich Nanas Küche nicht in Brand setzen wollte. Und ich weiß, dass du keinen Kuchen magst, aber ich mag ihn, und ich bin mir ziemlich sicher, dass Lauren auch welchen mag.«
    Marcus hob die Hand. »Ich mag Kuchen.«
    Ava betrachtete das zuckersüße Reaper-Massaker mit sichtlichem Widerwillen. »Ich nicht.«
    »Schön«, schnaubte ich und tippte Will auf die Brust. »Dann könnt ihr beiden Langweiler euch in die Ecke stellen und uns beim Essen zusehen.«
    Er lachte wieder und zog mich an sich, aber ich wand mich aus seinen Armen und konnte nur mit Mühe ein Lächeln unterdrücken.
    »Untersteh dich!«, warnte ich ihn. »Ich hab mir solche Mühe gegeben. Ich musste fünf Minuten an der Supermarktkasse warten, bevor ich den Kuchen bezahlen konnte, und du kannst dir nicht vorstellen, wie lange ich für die Verzierung gebraucht habe. Lauren hat zugesehen. Sie kann es bezeugen.«
    »So ist es«, sagte Lauren. »Sie hat das ganze rote Zeug eigenhändig draufgeschmiert. Das hab ich mit eigenen Augen gesehen.«
    Ich winkte ab. »Dieses Meisterwerk lässt Michelangelo alt aussehen,

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