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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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Vierzig Jahre lang hab ich gewartet und gewartet und überall nach dir gesucht. Auch Nathaniel hatte ich länger als ein Jahrzehnt nicht mehr gesehen, und ich war so allein. Marcus und Ava kamen ein paarmal vorbei, und nachdem ich so lange allein gewesen war, hörte ich auf zu denken und zu fühlen. Ich hasste mich, weil ich dir nicht beigestanden hatte.«
    Ich hätte ihn gern berührt, traute mich aber nicht. »Ich verstehe nicht. Was willst du mir sagen?«
    »Ava und ich sind uns nähergekommen«, sagte er und wandte erneut den Blick ab. »Wir …«
    »Dann stimmt es also. Du hast mit Ava geschlafen?«
    »Ja.« Das Wort war fast nicht zu hören – kaum mehr als ein Hauch durch die Lippen, die ich geküsst hatte und die ich liebte.
    »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll«, murmelte ich gequält.
    »Du musst nichts sagen, Ellie.«
    Meine Finger waren taub. Ich ballte die Hände zu Fäusten und streckte sie wieder aus, um wieder Gefühl darin zu bekommen, doch während ich das versuchte, schien mein ganzer Körper empfindungslos zu werden. »Dann ist sie also nicht dämonisch oder eine Spionin oder sonst etwas. Sie hasst mich einzig und allein, weil ihr miteinander geschlafen habt. Und die ganze Zeit hast du behauptet, es sei nichts zwischen euch gewesen, obwohl es doch so war.«
    Er versuchte nach meinen Händen zu greifen. »Wir sind nur befreundet. Meine Gefühle für sie sind nichts im Vergleich zu dem, was ich für dich empfinde.«
    »Man hat keinen Sex mit Leuten, mit denen man nur befreundet ist!«
    »Ach Ellie.« Die Art und Weise, wie er meinen Namen hauchte, konnte mich in jedem Sturm beruhigen, nur nicht in diesem.
    »Du hast gesagt, es wäre nicht so, wie ich dachte! Du hast mich angelogen !«
    »Ich habe dich nicht belogen«, sagte er erschöpft. »Ich war nie mit ihr zusammen. Wir waren nie ein Paar.«
    »Aber eine Sache, die dir fehlte, hast du anscheinend bei ihr gesucht.« Sobald die Worte raus waren, hätte ich mich ohrfeigen können. Ich wusste nicht einmal mehr, was ich sagte.
    Seine Miene verfinsterte sich, und Zornesfalten traten auf seine Stirn. »Ich habe nichts bei ihr gesucht ! Es war ein Fehler!«
    Tränen schossen mir aus den Augen und strömten über beide Wangen. Von einem Moment zum nächsten war ich vollkommen aufgelöst. »Dann hast du mit ihr Schluss gemacht? Genau wie mit mir?«
    »Ich dachte, du wärst für immer fort!«, wiederholte er mit gebrochener Stimme. Als er fortfuhr, war seine Stimme etwas tiefer, aber er hatte sie ein wenig besser unter Kontrolle. »Mein Inneres war tot . Ich hab geglaubt, ich hätte dich verloren, das Einzige, was meinem Leben einen Sinn gab! Du warst und bist alles, was ich jemals wollte, Ellie, und ich bin mit dir gestorben. Ich habe sie niemals geliebt, in all den Jahrhunderten habe ich nie eine andere geliebt als dich. Aber du warst fort, und ich hatte aufgegeben. Als ich dich wiedergefunden habe, ein knappes Jahr später … ich kann nicht beschreiben, wie es sich anfühlte, dich wiederzusehen, nachdem ich mit jeder Faser meines Herzens geglaubt hatte, du seist für immer fortgegangen. Der Anblick deines Lächelns hat mich wieder zum Leben erweckt und gleichzeitig umgebracht. Nach all den Jahrhunderten hatte ich das Gefühl, ich müsste dir sagen, wie viel du mir bedeutest, wie sehr ich dich immer geliebt habe, für den Fall, dass ich dich wieder verlieren würde und du niemals zurückkehren würdest. Für den Fall, dass ich nie wieder die Möglichkeit haben würde, es dir zu sagen.«
    Ohne es zu merken, hatte ich mich aufs Sofa gesetzt und angefangen, hemmungslos zu schluchzen. Ich presste mir die Hände vors Gesicht und raufte mir verzweifelt die Haare, um die Bilder von Wills und Avas Küssen und Berührungen für immer aus meinem Kopf zu verscheuchen. Er saß reglos neben mir, streckte jedoch nicht die Hand aus, um mich zu trösten, murmelte mir keine beruhigenden Worte ins Haar, wie er es sonst immer tat, wenn ich traurig oder verzweifelt war. Er tat nichts. Als ich die Hände von meinem Gesicht zog und ihn anschaute, starrte er mich mit glanzlosen, dunklen Augen an. Wir waren zwar damals nicht zusammen gewesen, genauso wenig wie jetzt. Er hatte mich nicht betrogen. Ich hatte keinen Anspruch auf ihn, auch wenn ich das Gefühl hatte, einen zu haben, und all das zu wissen machte den Schmerz nicht geringer. Ich konnte nicht wütend auf ihn sein oder ihn hassen, denn ich hatte kein Recht dazu.
    Ich hörte auf zu weinen und wischte mir mit dem

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