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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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ich, während die Erinnerungen an die Oberfläche drangen. Constantina war die treibende Kraft hinter den frühesten Hexenverfolgungen vor etwa siebzehnhundert Jahren gewesen, bei denen sie unschuldige Menschen hinrichten ließ und deren Besitztümer für sich beschlagnahmte. Die Grigori waren nicht identisch mit den Gefallenen, die in der Hölle gefangen waren, und sie waren an die Erde gebunden, um Menschen zu helfen, Buße zu tun. Dies bedeutete, dass sie nicht durch und durch böse waren, doch sie waren auch nicht durch und durch gut. Aldebaran wusste von Constantinas Untaten, und ihre Bediensteten gaben ihr die Kette, die mit einem Engelsbann belegt war. Raffgierig, wie sie war, nahm die Tyrannin die Kette ohne Zögern an sich, und innerhalb eines Monats war sie gestorben.
    »Wenn Bastian Engelsmagie braucht«, erklärte Cadan, »würde er sie direkt von einem Grigori-Herrscher wollen. Die Herrscher bewahren die Geheimnisse jeglicher Engelsmagie und -medizin. Die Macht der Constantina-Halskette stammt in ihrer reinsten Form direkt von Aldebaran.«
    »Warst du schon da, als die Reliquie erschaffen wurde?«, fragte ich.
    »Nein, so alt bin ich noch nicht«, erwiderte er. »Ich wurde während des Vierten Kreuzzugs geboren.«
    Ich lachte nervös. »Oh, also noch nicht besonders alt. Nur etwa achthundert Jahre.«
    »Mein Vater ist mehr als tausend Jahre alt«, sinnierte er. »Nur die Mächtigsten meiner Art erreichen ein derart hohes Alter.«
    Ich fragte mich, wie stark Cadan wohl sein mochte. »Lebt dein Vater noch?«
    Er zögerte kurz. »Ja.«
    »Bist du schon einmal einem Grigori begegnet?«
    »Ja.«
    Da er nicht gewillt schien, mehr darüber zu sagen, hakte ich nach. »Und?«
    »Sie hasst mich.«
    »Tatsächlich? Wie überraschend«, sagte ich sarkastisch.
    »Ich habe versucht, sie zu töten.« Eine knappe, sachliche Aussage.
    »Nun, dann brauchst du dich nicht zu wundern.«
    Er grinste breit, und ich grinste zurück. »Wahrscheinlich hast du Recht.«
    »Ich hoffe, du hast eine interessante Geschichte darüber zu erzählen«, sagte ich.
    »Steht bei euch Menschen nicht bald dieses Valentinstag-ritual ins Haus?«, fragte er. »Ich glaube, ich weiß, wie es läuft. Zwei von euch tun sich im Namen der Liebe zusammen. Das wäre eine tolle Geschichte. Besonders wenn ich an der Sache beteiligt wäre.«
    »Weich nicht vom Thema ab«, sagte ich grimmig.
    »Du siehst so traurig aus. Hast du kein Date?«
    »Ich brauch keins.«
    Er legte den Kopf auf die Seite und schenkte mir ein albernes, wenngleich charmantes Lächeln. »Lass mich dein Valentin sein!«
    Ich lachte laut los. »Ja, klar. Das ist eine tolle Idee.«
    »Klingt, als wärst du nicht ganz abgeneigt. Meinst du, dein Beschützer wäre eifersüchtig?«
    Ich hatte alle Mühe, ernst zu bleiben. »Cadan, ich will kein Date mit dir. Und glaub ja nicht, ich merke nicht, dass du mir ausweichst.«
    Er runzelte die Stirn. »Die Antworten sind nicht besonders spannend, glaub mir.«
    Ich dachte an Ava und den Reliquienbeschützer. »Also diese Grigori, die dich hasst … Ihr zwei seid nicht zufällig ein Paar gewesen?«
    »Nein.« Er lachte. »Nein, nein. Sie hatte etwas, das ich wollte, und sie hat es nicht rausgerückt. Ich erzähl dir die Geschichte ein anderes Mal.«
    Entschlossen verschränkte ich die Arme vor der Brust. »Wenn du mir nichts von der Grigori erzählst, will ich nichts vom Valentinstag hören.«
    Wieder trat dieses verschlagene kleine Lächeln auf seine geschwungenen Lippen. »Ich hab’s ernst gemeint, als ich gesagt habe, ich will mit dir ausgehen. Ich liebe Partys. Wir haben uns auf einer Party kennengelernt. Findest du das nicht auch seltsam romantisch?«
    Ich kniff die Augen zusammen. »Seltsam schon. Aber nicht romantisch.«
    »Das tut weh. Wirklich.«
    »Du wirst es schon überleben.«
    »Apropos romantisch, willst du mir nicht von dem Buch erzählen, in das du so vertieft warst, dass du meine Anwesenheit nicht bemerkt hast?«
    Ich warf ihm einen abschätzigen Seitenblick zu. »Willst du das wirklich hören?«
    »Ich würde gern wissen, was dich fasziniert«, sagte er. »Damit ich versuchen kann, deine Erwartungen zu erfüllen.«
    »Möchtest du ein Glas Wein zu dem Käse, den du da von dir gibst?«
    »Würdest du mich lieber mögen, wenn ich schwermütig und mürrisch wäre?«, fragte er grinsend.
    »Ich würde dich überhaupt nicht mögen, wenn du eins von beiden wärst.«
    Er lehnte sich lässig zurück. »Dann verrate mir doch, was du an deinem

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