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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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Nathaniel an. Aber bitte triff dich nie wieder allein mit Cadan. Bitte .«
    »Du tust ja, als ob ich ihn suchen würde«, grummelte ich. »Cadan will uns wirklich helfen. Er riskiert dabei sein Leben.«
    Wieder Schweigen. Ich konnte es ihm nicht verdenken. Ich hätte mir auch nicht geglaubt. Wenigstens gab es nun einen weniger von Bastians Lakaien, um den wir uns sorgen mussten. Ein dämonischer Reaper wollte gern ein Valentins-Date mit mir und hatte dann seine verrückte Exfreundin umgebracht, um mir das Leben zu retten. Morgen würde ich losgehen und mir was gegen Psychosen besorgen.
    »Lass uns nach Hause fahren, bevor dir vor Kälte noch die Finger abfallen«, sagte Will. Er stand auf und nahm meine Hand, dann half er mir beim Aufstehen, und wir gingen schweigend zu meinem Wagen.

ZWÖLF
    W as sollte das noch gleich werden?«, fragte Will gelangweilt durch die Tür meines begehbaren Schranks. »Eine Valentinstagparty?«
    Ich verdrehte genervt die Augen, während ich in das rote, trägerlose Etuikleid stieg. Bei den Hüften wurde es so schwierig, dass ich wünschte, ich hätte es über den Kopf gezogen, statt es von unten hochzuziehen. »Es ist keine Valentinstagparty. Das wär’ doch langweilig.«
    »Aber es ist doch dasselbe«, sagte er lachend.
    »Nein, ist es nicht«, beharrte ich. »Die Party hat das Motto ›Herzen in Flammen‹. Das ist was ganz anderes.«
    »Wieso? Nächste Woche ist doch Valentinstag.«
    »Es ist eine Herzen-in-Flammen-Party .« Das Kleid hatte eine geraffte, leicht elastische Seitennaht und gewährte ein bisschen Spielraum, und der taillierte Schnitt ließ meine Figur viel kurvenreicher erscheinen als in normaler Kleidung. Ich lehnte mich an die Regalbretter, um beim Anziehen meiner schwarzen High Heels nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    Jetzt brauchte ich nur noch jemanden, der mir den Reißverschluss am Rücken zumachte. Vorher warf ich noch einen kritischen Blick in den großen Spiegel, den ich auf der Innenseite der Schranktür angebracht hatte. Eigentlich war er auf der anderen Seite der Tür gewesen, aber da Will immer öfter in meinem Zimmer herumhing, während ich mich fertig machte, brauchte ich den Spiegel auf der Innenseite. Schließlich musste ich mich vergewissern, dass ich gut aussah, bevor ich den Schrank verließ. »Wieso fragst du überhaupt?«
    »Du gehst ziemlich oft zu solchen Partys.«
    »Gar nicht. Das ist meine erste Party seit einem Monat.«
    »War nicht noch vor zwei Wochen eine bei Kate?«
    »Das war im Januar «, rief ich empört. »Jetzt haben wir Februar. Wart nur ab, bis ich auf dem College bin. Da geh ich bestimmt dreimal die Woche aus. Mach dich drauf gefasst.«
    »Hoffentlich findest du noch Zeit für unsere Patrouillen-gänge zwischen all den Partys.«
    »Das krieg ich schon hin. Ich lebe schließlich mindestens fünf Leben gleichzeitig. Schon mal was von Multitasking gehört?«
    Ich öffnete die Tür und trat hinaus. Mir wurde ganz heiß, als ich sah, wie Will bei meinem Anblick ganz große Augen bekam und nach Luft schnappte.
    Ich hielt mein Kleid fest und ging auf ihn zu. »Ich brauche deine Hilfe.«
    »Wie bitte?«, stammelte er, und sein Blick sagte mehr als tausend Worte.
    Ich musste mir auf die Wangen beißen, um nicht wie eine Blöde zu grinsen. »Machst du mir den Reißverschluss zu?«
    »Äh … ja.«
    Zögernd stand er auf, und sein heißer Blick schien meinen Rücken zu versengen. Als er die letzten Zentimeter des Reißverschlusses hochzog, streiften seine Finger meine nackte Haut.
    »Du siehst … wunderschön aus«, hauchte er in meinen Nacken.
    Ich musste schlucken und stellte mir vor, er würde den Reißverschluss in die andere Richtung ziehen und seine Lippen auf die Stelle pressen, an der ich seinen Atem gespürt hatte. In meiner Brust schien ein ganzer Schwarm von Schmetterlingen aufzuflattern. »Danke.«
    Er trat nicht zurück, sondern verharrte reglos an derselben Stelle. Irgendwann ließ ich ihn stehen, ging zur Kommode und warf einen prüfenden Blick in den Schminkspiegel. Ich musterte ihn verstohlen, bis ich meine Selbstsicherheit wiedergewonnen hatte, und grinste ihn an.
    »Du hast gesabbert«, zog ich ihn auf und tippte auf meinen Mundwinkel. »Genau da.«
    Seine Wangen wurden tatsächlich ein wenig rosig, und er lachte unsicher, bevor er wieder am Schreibtisch Platz nahm. »Du bist echt lustig.«
    Ich schaute wieder in den Spiegel und tuschte mir die Wimpern. Mein Herz raste, und es fiel mir schwer, die Coole zu spielen.

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