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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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»Nicht so lustig wie dein Gesichtsausdruck.«
    »Wie kannst du mit diesen Absätzen nur gehen?«, fragte er und wechselte das Thema.
    »Du unterschätzt meine Fähigkeiten.« Ich drehte mich um und musterte sein Outfit. »Willst du so gehen? Ist das dein Ernst?«
    Stirnrunzelnd inspizierte er seine Jeans und das langärmlige T-Shirt. »Was ist denn mit den Sachen?«
    Ich legte den Kopf auf die Seite und musterte ihn von oben bis unten. »Du siehst nach Alltag aus. Kein bisschen entflammt. Wenigstens ist dein T-Shirt schwarz. Der Dresscode lautet, entweder ganz in Schwarz oder ganz in Rot. Wenn du aus der Reihe tanzt, wirst du gar nicht erst reingelassen, glaub mir.«
    »Ellie«, sagte er und saugte an seiner Oberlippe. »Ich weiß, du liebst diese Partys, und es macht mir nichts aus, dich zu begleiten. Es ist mir lieber, an deiner Seite zu bleiben. Aber ich hasse es, wenn ich mich dafür feinmachen soll. Das bin ich einfach nicht.«
    Ich ging zu ihm und strich ihm durchs Haar, da ich wusste, dass es ihn beruhigte – und mich auch. Er schloss die Augen, und die Schmetterlinge in meinem Bauch fingen wieder an zu tanzen. »Entschuldige, aber es macht mir einfach Spaß, dich zu quälen.«
    Er öffnete seine grünen Augen und sah mich an, aber er antwortete nicht. Es war das erste Mal, dass ich ihm richtig in die Augen sah, seit der Nacht, als er mir von seiner Affäre mit Ava erzählt hatte. Ich gab mir alle Mühe, nicht an sie zu denken oder an Wills Hände auf ihrem Körper, so wie ich sie auf meinem spüren wollte. Doch je länger ich ihn anschaute, desto enger zog sich die Schraubzwinge um mein Herz zusammen. Meine Oberlippe begann zu beben, und ich biss hastig die Zähne zusammen, aber es war zu spät. Er hatte gemerkt, dass mich etwas bedrückte, und sah mich besorgt an.
    »Bist du fertig?«, fragte ich und wandte mich hastig ab, um die Träne zu verbergen, die sich in mein Auge gestohlen hatte.
    »Ja«, seufzte er matt.
    Josie Newports Eltern waren unanständig reich, und ihr Haus war ein Traum. Da sie fast immer unterwegs waren und die Bediensteten Josie gewähren ließen, waren ihre Partys immer einsame Spitze. Josie und ich waren als Kinder viel zusammen gewesen, weil unsere Mütter befreundet waren, doch im Laufe der Jahre interessierte sich Josies Mom mehr für Luxusreisen. Außerdem kostete es sie viel Zeit und Mühe, auf ihren Mann aufzupassen und dafür zu sorgen, dass er seine Hände und andere Dinge bei sich behielt, wenn andere Frauen in der Nähe waren. Josie war jedoch ein nettes Mädchen, und meine Freunde und ich wurden immer zu ihren Partys eingeladen.
    Mit Will im Schlepptau stolzierte ich auf meinen hohen Absätzen über die geräumte Einfahrt. Die Reihe der parkenden Autos zog sich bis hinunter zum Pförtnerhaus an der Hauptstraße. Bevor wir die Villa erreicht hatten, konnte ich schon die dröhnenden Bässe der Musikanlage hören. Ich drehte mich zu Will um, der meinen Blick erwiderte, nachdem er die riesige schneebedeckte Parkfläche in Augenschein genommen hatte. Ich lächelte ihn aufmunternd an.
    Ich wollte gerade den schweren Türklopfer betätigen, da wurde die Haustür schon vom Butler geöffnet. Die Wände der Eingangshalle waren mit rotem Seidenstoff verhängt, und strahlend rotes Licht strahlte vom Fußboden zur Decke. Wir folgten den roten Stoffbahnen durch einen riesigen Flur, wo sie durch ein Gebläse aufgebauscht wurden und die Bodenleuchten wunderschöne Lichtreflexe auf die wogenden, schimmernden Stoffmassen zauberten.
    Der Korridor ging in den Festsaal über, und ich genoss den schönen Anblick, der sich uns bot, denn fast die gesamte Abschlussklasse war, wie gewünscht in Rot und Schwarz gekleidet, auf der Tanzfläche versammelt. Am Kronleuchter waren weitere rote Stoffbahnen befestigt, die sich bis zu den Wänden zogen. Von der Decke strahlten weiße Leuchten wie Sterne, und das DJ-Setup wurde mit roten und weißen Glitzerlichtern in Szene gesetzt.
    Da ich wusste, dass Will nicht mit mir tanzen würde, schaute ich mich suchend um, in der Hoffnung, Kate irgendwo zu entdecken. Ich versprach Will, ich würde gleich wiederkommen, und bahnte mir den Weg durch die rot-schwarze Menge, aber ich konnte sie nirgends finden. Ich eilte zurück, nur um festzustellen, dass sich ein Mädchen zu Will gesellt hatte und auf ihn einredete, was er mit einem gelangweilten Blick quittierte.
    Als ich auf die beiden zuging, warf mir das Mädchen einen grimmigen Blick zu. Ich verdrehte nur die

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