Auf den Spuren von Dan Browns Illuminati in Rom
und 16.30 Uhr
Hätten Robert und Vittoria mehr Zeit gehabt …
… dann hätten sie sich sicher dies noch angeschaut:
L A P IAZZA DELLA M INERVA
Links am Pantheon vorbei und ein paar Schritte weiter liegt die Piazza della Minerva. Was dort zu sehen ist, dürfte jedem Tierschützer die Haare zu Berge stehen lassen: Ein armer, kleiner Elefant mit einem viel zu großen Obelisken auf seinem Rücken. Auch wenn er mit 5,50 Metern Höhe der kleinste aller römischen Obelisken ist… hier hat sich Bernini eine Gemeinheit ausgedacht!
Das arme Tier!
G AMMARELLI
Nur ein paar Schritte entfernt liegt der Showroom der geistlichen Mode. „Gammarelli“ und „Sartoria per Ecclesiastici“ („Schneiderei für Geistliche“) steht an der Fassade des kleinen, unscheinbaren Ladens. Seit mehr als 160 Jahren werden hier die Gewänder für den Papst und die anderen römischen Geistlichen gefertigt. Doch auch als welt-licher Kunde kann man hier fündig werden: Wie wäre es mit einem Paar Socken in trendigem Kardinalsrot?
G ELATERIA G IOLITTI
Inzwischen zu bekannt, um noch als Geheimtipp zu gelten, aber hervorragendes Eis gibt es hier trotzdem: in der Gelateria Giolitti. Seit über 100 Jahren bietet der Familienbetrieb in der Obsthochsaison 45 bis 50 unterschiedliche Eissorten an. Lecker!
S ERVICE | Via di Santa Chiara 34, Öffnungszeiten: montags bis freitags 9 bis 18 Uhr
S ERVICE | Via Uffici del Vicario 40, Öffnungszeiten: täglich von 7 bis 2 Uhr nachts.
H INTERGRUND | Raffael
R affael, mit vollem Namen Raffaello Sanzio oder auch Santi, wurde vermutlich am 6. April 1483 in Sanzio bei Urbino geboren. Zusammen mit Leonardo da Vinci und Michelangelo gilt er als einer der bedeutendsten Künstler der Hochrenaissance. Bekannt sind seine Madonnenbilder, insbesondere die Sixtinische Madonna (1513-14), die heute in der Gemäldegalerie in Dresden bewundert werden kann.
Die wahren Stars dieses Ölgemäldes sind zweifelsohne die etwas gelangweilt wirkenden Engelchen am unteren Bildrand. Neben der Mona Lisa dürften die beiden zu den bekanntesten Bildmotiven der Kunst schlechthin zählen. Vermutlich gibt es kaum etwas, was noch nicht mit den kleinen Kerlchen zu Kitsch verziert wurde – bis hin zu einem Toilettendeckel aus dem Sortiment eines großen deutschen Versandhauses. Was würde der Künstler wohl dazu sagen?
Ab 1508 folgt Raffael dem Ruf von Papst Julius II. nach Rom. Während Michelangelo nebenan die Decke der Sixtinischen Kapelle ausmalt, beginnt er, die päpstlichen Gemächer, die so genannten Stanzen, mit Wandgemälden auszuschmücken. Die Fresken in der Stanza della Segnatura sind vermutlich Raffaels bedeutendstes Werk (siehe Kapitel Vatikan).
Im Jahr 1514 wurde Raffael von Papst Leo X. zum Bauleiter des Petersdomes ernannt. Ein weiterer bedeutender Auftraggeber in Rom war der Bankier Agostino Chigi. Raffael entwarf die Pläne für die Chigi-Kapelle in der Kirche Santa Maria del Popolo sowie verschiedene Fresken für dessen Haus, die Villa Farnesina.
Am Karfreitag des Jahres 1520 starb Raffael in Rom an einem heftigen Fieber – genau an seinem 37. Geburtstag. Nur einen Tag nach seinem Tod wird er unter großer Anteilnahme der Römer im Pantheon beigesetzt – und nicht erst im Jahre 1759 ins selbige überführt. Raffaels sterbliche Überreste lagen niemals in seinem Geburtsort Urbino, und somit existiert natürlich auch die Plakette im Pantheon nicht.
Bekannte Postkartenmotive: die Engel am unteren Bildrand
L A P IAZZA DEL P OPOLO
Robert und Vittoria stellen entsetzt fest, dass sie im Pantheon am falschen Ort suchen. Mit der Hilfe eines römischen Fremdenführers finden sie heraus, dass „Santi’s irdenes Grab“ nicht das Grab von Raffael Santi selbst ist, sondern ein von ihm gestaltetes Grab in der Kirche Santa Maria del Popolo im Norden der Stadt. Sie brauchen für die eineinhalb Kilometer lange Strecke über die Via della Scrofa in ihrem Taxi nur etwas mehr als eine Minute zur Piazza del Popolo. (Hmmm… das bedeutet eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 90 km/h! Selbst für einen römischen Taxifahrer sehr beachtlich…)
D ie Piazza del Popolo ist einer der größten Plätze Roms und bildet quasi den Nordeingang zur Stadt. Imposant ist der Obelisk in der Mitte. Seine heutige ovale Form erhielt der Platz von dem Architekten Giuseppe Valadier in der napoleonischen Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts. Auch der Brunnen um den Obelisken mit den vier ägyptischen Löwen stammt von ihm.
An der Nordseite wird der
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