Auf der Jacht mit dem Playboy (Baccara) (German Edition)
ein.
„Auf wen?“
„Auf Penny. Hast du die zwei gesehen? Die gehören zusammen. Ich sehe nicht so gut aus wie sie …“
„Du siehst besser aus als sie“, widersprach Willow.
„Du bist voreingenommen“, machte Gail ihr klar.
„Stimmt, aber ich werde dich nicht belügen. Auf ihre Art sieht sie gut aus, das ist richtig. Allerdings bist du noch nie in der Lage gewesen, zu erkennen, wie hübsch du bist. Ich glaube, Russell hat das längst bemerkt. Außerdem hat er dich doch hierher in die Bar eingeladen. Das hätte er nicht machen müssen.“
„Du hast recht.“ Gail musste an den Kuss im Hubschrauber denken. Sie beide fühlten sich zueinander hingezogen, aber war sie für ihn nur so interessant, weil sie anders war als seine anderen Frauen? Sie wusste es nicht, und sie wollte auch nicht zu lange warten, um es herauszufinden. „Nein … ich glaube, ich muss einen Rückzieher machen. Ich kann nicht das Risiko eingehen, dass Russell mich bloß für irgendein Spiel benutzt.“
„Also gut“, willigte ihre Freundin ein. „Ich werde mit Matchmakers Inc. reden. Wir finden schon ein anderes Paar, das für euch einspringen kann.“
„Nein“, meldete sich auf einmal Russell zu Wort, der von den beiden Frauen unbemerkt an den Tisch gekommen war.
„Nein?“, wiederholte Gail. „Ich glaube nicht, dass du für mich entscheiden kannst.“
„Da hat sie recht“, sagte Willow. „Wir wollen euch nur in der Sendung haben, wenn ihr beide weitermachen wollt.“
Russell zog einen Stuhl heran und setzte sich zu ihnen. „Das kann ich ja verstehen, aber ich lasse nicht zu, dass Gail einen Rückzieher macht, ohne wenigstens mit mir geredet zu haben“, beharrte er und sah Willow an. „Geben Sie uns bis morgen früh Zeit, bevor wir etwas Endgültiges beschlossen haben?“
„Ja“, antwortete sie. „Aber ich glaube kaum, dass Gail es sich noch einmal anders überlegen wird.“
„Wenn ich sie nicht überzeugen kann, mir wenigstens eine Chance zu geben, dann ziehen wir besser gleich einen Schlussstrich unter das Ganze“, erklärte Russell und wandte sich an Gail. „Komm, lass uns von hier verschwinden.“
4. KAPITEL
Das Wiedersehen mit Penny hatte Russell davon überzeugt, dass er Gail mehr denn je brauchte, wenn er sein Image und damit den Ruf seiner Kiwi Klubs aufpolieren wollte. Aber sein Gewissen ließ nicht zu, dass er Gail einfach benutzte. Er musste ihr gegenüber völlig ehrlich sein, aber genau das machte ihm Angst. Immerhin hatte er sich in der Öffentlichkeit ein bestimmtes Verhalten angeeignet, damit die Leute ihn für einen Playboy hielten.
„Ich bin mir nicht sicher, ob du mich dazu bringen kannst, dass ich meine Meinung ändere“, sagte Gail, als sie sein Apartment im obersten Stock des Big Apple Kiwi betraten.
Die Außenwand war komplett verglast, der Ausblick war atemberaubend. Gail kannte solche Apartments aus Illustrierten, doch wenn sie ehrlich sein sollte, kam ihr das Ganze irgendwie inszeniert vor. Sie fühlte sich hier genauso wenig wohl wie in Russells Gesellschaft.
„Wenn es mir nicht gelingt, dann habe ich dich auch nicht verdient“, erwiderte er. „Was kann ich dir zu trinken anbieten?“
„Ich bin schon ein bisschen müde, darum lieber keinen Alkohol. Sonst schlafe ich noch ein.“
„Ganz wie du möchtest. Das Wohnzimmer ist hier drüben.“ Er deutete auf die Ledersofas, die zu einer Sitzgruppe zusammengestellt worden waren. „Nimm ruhig Platz, ich hole mir nur einen Scotch.“
Während sie sich auf einem der Sofas niederließ, schenkte er sich ein Glas ein. Gail sah wunderschön, aber auch sehr einsam aus, wie sie auf dem ausladenden Sofa saß. Sein Wohnzimmer hatte unübersehbar einen männlichen Touch, an dem er etwas ändern musste, wenn sich eine Frau wie sie in seinem Leben willkommen fühlen sollte. Er trank einen Schluck, dann stellte er das Glas zur Seite und ging zu ihr. Dass er sich verändern wollte, das hatte er ihr bereits klarmachen können, aber es würde ungleich schwieriger sein, sie davon zu überzeugen, dass er sich auch tatsächlich ändern würde . Er war sich ja selbst nicht mal sicher, wie er das anstellen sollte und ob es ihm gelingen konnte.
„Nett hast du’s hier“, sagte sie, als er sich zu ihr setzte.
„Danke.“
„War das hier schon mal in irgendwelchen Einrichtungsmagazinen zu sehen?“
„Ja, sogar zweimal. Meine Innenarchitektin versucht, damit neue Kunden zu werben.“
„Und? Funktioniert das?“
„Bislang so gut“,
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